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Detektions-Bohrungen am Hillebachsee Niedersfeld

Detektions-Bohrungen am Hillebachsee Niedersfeld

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Foto: Ralf Hermann
Die paar unscheinbaren roten Punkte an der Staudamm-Rückseite des Hillebachsees in Niedersfeld sind leicht zu übersehen. Allerdings sind sie nicht ganz unwichtig, schließlich markieren sie die Stelle, an der möglicherweise unter dem Staudamm ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte.

Niedersfeld. 

Die paar unscheinbaren roten Punkte an der Staudamm-Rückseite des Hillebachsees in Niedersfeld sind leicht zu übersehen. Allerdings sind sie nicht ganz unwichtig, schließlich markieren sie die Stelle, an der möglicherweise unter dem Staudamm ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte.

Gestern hat die Bezirksregierung Arnsberg gemeinsam mit der Stadt Winterberg erklärt, dass am kommenden Montag, 24. März, mit den Bohrungen begonnen wird, um festzustellen, ob der Verdacht sich bestätigt oder nicht.

Bilang, so schreiben es die Bezirksregierung und die Stadt in ihrer Pressemitteilung, sei der festgestellte Blindgängerverdachtspunkt mit Hilfe der bisherigen Recherchen noch nicht ausgeräumt. Die vorliegenden Unterlagen zeigen, so heißt es, dass im Bereich der möglichen Einschlagstelle der Boden im Zuge des Dammbaues nicht bis auf die vorhandenen Felsen abgetragen worden ist. Da sich ein möglicher Blindgänger in diesen Bodenschichten befinden kann, musste die Stadt Winterberg inzwischen bei der Bezirksregierung Arnsberg die zeitnahe Durchführung der nun notwendigen Detektionsbohrungen beantragen.

Aufruf: Arbeiten nicht behindern

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg hat inzwischen das Bohrraster abgesteckt. Es werden maximal 37 Bohrlöcher erforderlich, die in eine Tiefe zwischen 15 bis maximal 20 Metern führen. Bis zu 14 Tagen könnten diese Bohrungen nach Informationen der Westfalenpost dauern. Aus Sicherheitsgründen ist der Wasserspiegel des Hillebachsees seit Ende Februar nach und nach abgesenkt worden. Und zwar in einer Menge von durchschnittlich 300l/s oder 1080 m³/h, was einer Tagesmenge von 26 000 m³/Tag entspricht. Sollte sich bei den Detektionsbohrungen der Blindgängerverdacht nicht entkräften, müssten sich die fachlichen Maßnahmen einer Kampfmittelräumung anschließen.

Die Bezirksregierung ruft die Bevölkerung auf, die Arbeiten nicht zu behindern und den Anweisungen des Kampfmittelräumdienstes vor Ort Folge zu leisten. Alle Schritte seien zeitlich sehr eng koordiniert. Sofern kein Fund getätigt wird, könne dann ein Wiederanstauen des Hillebachsees mit der Badebucht so schnell wie möglich erfolgen. Wie lange dies dann dauert, hängt dann auch von der jeweiligen Niederschlagsmenge ab.

Eröffnung bis zu den Sommerferien

Wie es also um die kommende Badesaison bestellt ist, kann zum derzeitigen Zeitpunkt noch niemand verbindlich sagen. Der Investor der geplanten Wasserski-Anlage sei entsprechend informiert. Ihm liege die Baugenehmigung des Hochsauerlandkreises bereits vor, so dass er mit den Bauarbeiten abseits der Detektionsbohrungen beginnen könnte, so die Bezirksregierung. Dies bestätigte gestern auch Investorin Mariann Senge. „Unsere Planungen für die Wasserski-Anlage laufen derzeit wie geplant weiter. Der Blindgänger-Verdacht beeinträchtigt das Projekt zurzeit nicht. Dies wäre nur der Fall, wenn tatsächlich ein Blindgänger gefunden wird. Natürlich hoffen wir, dass der See so schnell wie möglich wieder voll ist. Wir wollen möglichst im Zeitraum zwischen Pfingsten und Anfang der Sommerferien eröffnen“, so Mariann Senge auf Anfrage der Westfalenpost. So schnell wie möglich soll in den kommenden Wochen die Anlage, die in München zur Abholung bereit liegt, aufgebaut werden. Auch der Bau des Starthauses und der Umbau sowie die Renovierung des vorhandenen Gastronomiegebäudes soll bald beginnen. „Die Wasserski-Anlage kann auch ohne ein komplett fertiges Starthaus betrieben werden“, betont Senge. wp/rah