Winterberg.
Sie werden händeringend gesucht, die Auszubildenden und Fachkräfte insbesondere in der heimischen Gastronomie und Hotellerie. So recht will sich der heimische Nachwuchs aber nicht begeistern für diese Branche.
Deshalb setzen Winterberger Unternehmen zusammen mit der Wirtschaftsförderung auf das europäische Projekt „The Job Of My Life“. Ziel dabei ist es, jungen Menschen aus dem europäischen Ausland zwischen 18 und 35 Jahren, die noch keine betriebliche Ausbildung abgeschlossen haben, eine Lehrstelle in Winterberg zu bieten. 45 interessierte Jugendliche aus Kroatien sollen schon bald ins Hochsauerland kommen.
Die Agentur für Arbeit und die Wirtschaftsförderung organisieren das Projekt vor Ort, elf Betriebe nehmen teil, weitere Projektpartner sind die IHK Arnsberg, das Kolping Bildungswerk Südwestfalen, das Berufskolleg Meschede und der Club der Köche Hochsauerland.
Sprachkurse und Bewerbungen
„Bereits Anfang des Jahres wurde den möglichen Kandidaten die Region rund um den Kahlen Asten vorgestellt. Das Interesse in Kroatien in den Städten Zagreb, Split, Rijeka, Osijek war groß“, sagt Winterbergs Wirtschaftsförderer Winfried Borgmann. Im März haben Sprachkurse in Kroatien begonnen, die Ende Mai abgeschlossen werden. Die 45 Jugendliche seien bereits eingeladen worden, sich direkt nach Pfingsten in Winterberg vorzustellen, die Betriebe und die Region kennen zu lernen und Vorstellungsgespräche zu führen. Geschenkt bekommen die Bewerber nichts, sie mussten sich ganz normal auf die offenen Stellen bewerben.
„Die Betriebe sind von der Lage, Größe und Ausstattung sehr unterschiedlich. Entscheiden sich Bewerber für einen Betrieb, beginnt Mitte Juni dort ein Praktikum“, erklärt Borgmann. Zeitgleich findet ein praktikumsbegleitender Sprachkurs statt, der rund Monate dauern wird. Sofern Bewerber und Betriebe zusammenfinden und zusammenarbeiten wollen, wird die meist dreijährige Ausbildung Mitte August beginnen.
Förderung für 40 Jugendliche
Rein finanziell sieht die Situation zurzeit so aus, dass maximal 40 Jugendliche über das Förderprojekt tatsächlich gefördert werden können. Trotz zwischenzeitlicher Engpässe in der Förderung – die Bundesregierung hat Gelder nachgelegt – sieht es also für das Winterberger Projekt und damit für die Stellensituation in der Branche erstmal gut aus.