Olpe.
Man nimmt einen Schuhkarton und schlägt ihn mit schwarzem Seidenpapier aus.
Da hinein legt man eine mit Wasser, Tee oder Kakao gefüllte Plastikflasche. Sodann wird der Karton mit Klarsichtfolie bezogen und das Ganze in die Sonne gestellt – fertig ist der Sonnenkollektor im Miniformat, mit dem man sich nicht nur ein warmes Getränk zubereiten kann, sondern im Kleinen versteht, was auch im Großen funktioniert.
Umweltunterricht, praxisnah und anschaulich, stand jetzt in den 4. Klassen der Olper Grundschule Hohenstein auf dem Stundenplan. Unter dem Thema „Richtig heizen – da freut sich unsere Umwelt“ ging es zwei Schulstunden lang um umweltschonende Energie- und Wärmegewinnung. Der Unterricht wird von der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) durchgeführt. Kooperationspartner sind die Firma Vaillant und die Firma Henke Haustechnik in Attendorn. In den Grundschulen in Wenden, Drolshagen, Attendorn und Olpe wurde das Projekt durchgeführt.
Die DUA wurde 1958 gegründet, um mit praktischer Bildung in Schulen umweltgerechtes Handeln zu fördern. „Wenn Experten vor Ort sind, ist das für Kinder immer sehr interessant, das Thema bekommt mehr Gewicht“ so Lehrerin Conny Hesse-Stupperich, die es auch wichtig findet, dass sich Schulen nach außen hin öffnen. Markus Weingarten von Henke Haustechnik staunt, wie viel die Schülerinnen und Schüler über Umwelt- und Klimaschutz schon wissen.
Die Kinder sind jedenfalls voll bei der Sache. DUA-Mitarbeiterin Christina Schultz gibt sich alle Mühe, den komplexen Stoff zu vermitteln, hat neben Arbeitsheften, die das Thema vertiefen, auch einiges an Anschauungsmaterial im Gepäck. So wie die Solar-Grille, die mit ein wenig Sonnenschein vibriert und zirpt. Lebendiges Lernen ist also Programm: zusammen überlegen und ausprobieren, experimentieren und selbst Hand anlegen. Wie entsteht das Treibhausgas CO2 und welche Auswirkungen hat das Gas auf unsere Umwelt? Was sind regenerative Energien und wie können diese genutzt werden? Wie kann Energie gespart werden? Wie heize ich richtig? Mit einfachen Mitteln wird eine Wärmepumpe oder ein Fingerofen gebaut. Durch das Drücken der eigenen Hände erfahren die Kinder, dass sich Temperaturen durch Druck erhöhen.
Es werden keine fertigen Lösungen präsentiert, sondern nach Antworten und Möglichkeiten gesucht. So wird Wissen nachvollziehbar, im Zusammenhang verstanden und eine Basis für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt geschaffen. Im kommenden Monat geht´s weiter mit „Energien erleben und verstehen“.