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CDU-Chef Laschet poltert im Sauerland – „Zehn Flaschen in der Regierung Kraft“

CDU-Chef Laschet poltert im Sauerland gegen Rot-Grün

Armin Laschet bei seinem ersten Auftritt in der Schützenhalle Kirchveischede. Der CDU-Mann kommt gut an. Foto: Riedel
Armin Laschet bei seinem ersten Auftritt in der Schützenhalle Kirchveischede. Der CDU-Mann kommt gut an. Foto: Riedel
Bei Pils und Musik in der Schützenhalle von Kirchveischede nimmt CDU-Landeschef Armin Laschet die rot-grüne Landesregierung verbal ins Visier. Katerstimmung lässt Laschet beim traditionellen Politischen Aschermittwoch im Sauerland gar nicht erst aufkommen. Dabei war der Vorsitzende mächtig sauer, dass Angela Merkel den größten Landesverband bei der Schavan-Nachfolge übergangen hatte.

Kirchveischede. 

In der Schützenhalle Kirchveischede Kreis Olpe) nimmt Laschet bei Pils und Musik die rot-grüne Konkurrenz ins Visier. Die 500 Gäste im Passau der NRW-CDU schlagen sich auf die Schenkel, als Laschet deftig gegen den glücklosen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück abledert. „Die planen 20 Steuererhöhungen“, kämpft Laschet um die Lufthoheit über den Stammtischen. „Wenn die könnten, würden die eine Luft- und Spatzensteuer einführen.“

Die Premiere als Festredner beim Aschermittwoch nutzt der Rheinländer im Westfalenland zum Klartext. „Zehn Flaschen in der Regierung Kraft.“ Laschet findet Kraft sympathisch, aber der Oppositionsführer vermisst die zupackende Kraft in NRW. „Die macht doch nichts“, habe ihm ein Freund gesagt. „Eben.“ Bei dieser Amtsinhaberin habe die CDU keinen Grund, in Sack und Asche zu gehen, tönt Laschet.

Im kurkölschen Sauerland verteidigt der Union-Landeschef die katholische Kirche und kritisiert die Häme nach dem angekündigten Rücktritt des Papstes. Die grün geprägte „TAZ“ habe getitelt: „Gott sei Dank.“ Dagegen müsse die CDU angehen und über religiöse Gefühle von Katholiken reden. Dankbarer Beifall.

CDU-Delegation aus Bochum zu Gast

Eine CDU-Delegation aus Bochum begrüßt Laschet mit den Worten: „Ich wäre auch umsonst gekommen.“ Wenn Steinbrück 25.000 Euro für eine Rede bei den Stadtwerken kassiert habe, sei das zutiefst unmoralisch. In seinem launigen Vortrag ereifert sich Laschet über die „rot-grünen Fantasten“.

Die Rede trifft den Nerv der vom Vormarsch der Ökopartei im ländlichen Raum verunsicherten Unionisten. Laschet setzt auf Alternativen. „Ich bin gern unmodern. Ich bin froh, dass wir noch Industrieland sind.“ Das sei der Kampf für die nächsten 222 Tage bis zur Bundestagswahl.

Steinbrück und die Grünen bekommen ihr Fett weg

Ganz Wadenbeißer, zielt CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen auf den geschäftstüchtigen SPD-Herausforderer. „Per Überweisung oder per Scheck – Hauptsache Peer Steinbrück.“ Auch die grünen „Volkserzieher“ bekommen ihr Fett ab: Deren Politik bedeute vor allem eins – Zwang. „Außen grün, innen rot.“ NRW-Ministerpräsidentin Krafts Prinzip bringt Löttgen provokant auf den knappen Nenner: Einmal an der Macht, wird nichts gemacht. Und dann erzählt er die Geschichte von einem Ruderwettkampf. Da scheitere Rot-Grün, weil im Achter sieben steuern und nur einer rudert.