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Mülheimer platzt wegen Baustellen-Flut vor seinem Fenster der Kragen – „Absolutes Versagen“

Jörg aus Mülheim hat genug gesehen. Immer wieder reißen Unternehmen die Straße vor seiner Haustür auf. Ein Detail macht ihn wahnsinnig.

© IMAGO/Westend61 & Jörg

Das ist die Stadt Mülheim an der Ruhr

Die Stadt Mülheim hat eine interessante Geschichte innerhalb der Metropolregion Rhein-Ruhr und musste schon einige wirtschaftliche Herausforderungen meistern.

Mit Baustellen ist das ja so eine Sache. Sind sie da, gehen sie allen auf den Zeiger, weil sie den Verkehr behindern und Lärm entsteht. Passiert nichts, ist das Gemecker groß, weil Straßen von Schlaglöchern und Gehwege von Wurzelschäden übersät sind. Es ist also durchaus schwierig, es Anliegern recht zu machen.

In diesem Fall aus Mülheim geht es allerdings nicht um eine Baustelle und auch nicht um zwei – sondern gleich um drei Fälle innerhalb von kurzer Zeit, in denen die Straße „Dohne“ in Mülheim aufgerissen worden ist. Das bringt Anwohner Jörg mächtig auf die Palme.

Baustellen bringen Mülheimer auf die Palme

Alles begann nach Angaben des Mülheimers vor zwei Monaten. Da sei die Straße erstmalig aufgerissen worden, um Glasfaser-Kabel für schnelleres Internet zu verlegen. „Soweit so gut“, stellt Jörg fest. Anfang September sei die Straße dann aber an der gleichen Stelle noch ein zweites Mal aufgerissen worden. Wieder, um Glasfaser-Kabel zu verlegen. Allerdings durch einen anderen Anbieter.

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Am Dienstag (23. September) platzte dem Mülheimer dann endgültig der Kragen, nachdem die Straße ein drittes Mal aufgerissen worden war. Seinem Eindruck nach handelte es sich um einen dritten Glasfaser-Anbieter. „Mir ist unbegreiflich, dass solche Arbeiten nicht anbieterübergreifend durchgeführt werden“, schimpft Jörg und verweist auf die mögliche Kostenersparnis und die geschundenen Nerven der Anwohnenden. „Es ist in meinen Augen ein absolutes Versagen von Planungen und Absprachen“, poltert der Mülheimer und weiter: „Meine ehrliche Frage: Wie viele Anbieter gibt es noch oder wie oft wird die Straße noch aufgerissen?“

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So reagiert die Stadt Mülheim

Auf Nachfrage von DER WESTEN teilt eine Sprecherin der Stadt Mülheim mit, dass den Kommunen beim Glasfaserausbau regelrecht die Hände gebunden seien. Denn die Telekommunikationsunternehmen seien nach geltendem Recht eigenständig für Ausbau und Unterhalt zuständig. Deshalb würden sie auch eigenständig über Zeitpunkt, Umfang und Umsetzung ihrer Maßnahmen entscheiden dürfen.

Jörg aus Mülheim kann den Blick aus seinem Fenster nicht mehr ertragen. Foto: Jörg

Zwar versuche die Stadt Mülheim, sich mit den Unternehmen zusammenzusetzen, um Baumaßnahmen zu koordinieren. Aber: „Eine verbindliche Steuerung, auch wenn sie wünschenswert wäre, ist rechtlich ausdrücklich nicht vorgesehen und daher leider auch nicht möglich“, so die Stadt-Sprecherin. Auch, weil die Unternehmen auf unterschiedliche technische Standards setzen und die Verfügbarkeit von Bautrupps eine Rolle spiele.


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Die Stadt bestätigte zwei Glasfaser-Arbeiten in der Dohne. Eine davon solle noch bis zum 6. November andauern. In einem der beiden aktuellen Fälle in der Dohne 79-81 handle es sich jedoch um eine andere Baumaßnahme. Ein drittes Glasfaser-Unternehmen sei nicht in der Mülheimer Straße tätig. „Da die Arbeiten von unterschiedlichen Bau- beziehungsweise Subunternehmen ausgeführt werden, entsteht für Außenstehende jedoch leicht der Eindruck, dass mehrere Anbieter parallel tätig seien“, erklärt die Stadt-Sprecherin.

Die gute Nachricht für Jörg: Ein anderes Glasfaser-Unternehmen habe nach Angaben der Stadt bislang kein Auge auf die Dohne geworfen. Die Stadt-Sprecherin schränkt aber ein: „Sollte es allerdings zu Schäden bei im Boden liegenden Infrastrukturleitungen kommen (beispielsweise Gasleitungen, Wasserrohre, etc.), können die Versorger auch kurzfristig Arbeiten durchführen müssen.“