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Dramatischer Familienstreit vor Eskalation: Tengelmann-Konzern könnte zerschlagen werden

Dramatischer Familienstreit vor Eskalation: Tengelmann-Konzern könnte zerschlagen werden

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Mülheim. 

Dem Tengelmann-Konzern aus Mülheim droht die Zerschlagung. Das berichtet das Manager-Magazin.

Hintergrund sind offenbar dramatische Ereignisse: Der ehemalige Tengelmann-Konzernchef Karl-Erivan Haub ist seit einem Skiausflug am Kleinen Matterhorn im April 2018 spurlos verschwunden. Seine Ehefrau, Katrin Haub, hat nun einen erbitterten Streit mit den Brüdern des Verschollenen: Christian und Georg Haub.

Tengelmann: Droht Zerschlagung?

Die beiden Parteien stehen sich laut dem Branchenblatt offenbar so unversöhnlich gegenüber, dass Experten nun mit einer Zerschlagung des Konzerns rechnen.

Katrin Haub und ihre Zwillinge Viktoria und Erivan haben Karl-Erivan Haub bislang nicht für tot erklären lassen. Einserseits aus Gründen der Pietät. Andererseits gibt es einen sehr handfesten Grund: Es geht auch um sehr viel Geld.

Dramatischer Streit – und eine Frage des Geldes

Denn wenn die Kinder die Firmenanteile von Karl-Erivan Haub erben, werden Erbschaftssteuern in Höhe von rund 450 Millionen Euro fällig, schreibt das Manager-Magazin.

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Eigentlich würde das Unternehmen für die Steuerlast aufkommen. Doch die Brüder des ehemaligen Konzernchefs, Christian und Georg Haub, sperren sich wohl: Sie wollen eine Realteilung.

Christian Haub leitet die Tengelmann-Geschäftsführung, sein Bruder Georg Haub sitzt im Beirat des Unternehmens. Frau und Kinder von Karl-Erivan Haub sind in keinem der Gremien.

Tengelmann: „Grundsätzliche Struktur nicht berührt“

Allerdings verfügt Katrin Haub über eine sogenannte Abwesenheitspflegschaft. Damit kann sie die Stimmrechte ihrer Familie ausüben: Die machen 34,35 Prozent aus. Die restlichen Anteile liegen bei den Geschwistern Christian und Georg Haub. Beide Parteien können sich bei Entscheidungen also gegenseitig ausbooten.

Das Blatt zitiert aus einer Stellungnahme von Tengelmann: „Die Familie befindet sich derzeit in Gesprächen darüber, wie die Erbschaftsteuer finanziert wird, die eine Todeserklärung des verschollenen Karl-Erivan Haub nach sich ziehen würde.“

Es sei ist völlig klar, dass es darin auch um den Ausgleich unterschiedlicher Standpunkte gehe. „Die Gespräche finden in einer konstruktiven und lösungsorientierten Atmosphäre statt. Gleich, welches Ergebnis die Gespräche über die Finanzierung der Erbschaftsteuer haben – die grundsätzliche Struktur des Konzerns wird dadurch nicht berührt.“ (pen)