Deilinghofen. Bei dieser Größenordnung spricht die Polizei selbst von Tumulten: Bis zu 100 Asylbewerber standen sich in der Nacht zu Montag bei einer Auseinandersetzung in der Zentralen Unterbringungseinrichtung am Apricker Weg gegenüber. Erst mit mehreren Streifenwagenbesatzungen konnte die Polizei die Lage beruhigen.
Gegen 21.15 Uhr kam es zu der Massenschlägerei zweier rivalisierender Gruppen. Die nordafrikanischen Bewohner eines Hauses gingen gegen schwarzafrikanische Bewohner eines anderen Hauses vor. Mit mehreren Fahrzeugen rückte die Polizei aus Hemer, Iserlohn und Menden an. Auch ein Diensthund wurde eingesetzt. Die Polizei nahm drei mutmaßliche Rädelsführer im Alter von 18, 23 und 29 Jahren fest. Die Marokkaner erwartet nun eine Anzeige wegen Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung. Die Ermittlungen dauern an.
Lage drohte erneut zu eskalieren
Am Montag drohte die Lage erneut zu eskalieren. Nach dem Mittagessen hatten sich die Gruppen wieder zusammengerottet. Die Polizei rückte erneut mit einem großen Aufgebot an, konnte die Kontrahenten trennen und eine weitere Schlägerei verhindern. Die Polizei kündigte daraufhin dauerhafte Präsenz in und vor der Unterkunft an, konnte die Lage aber offenbar nicht befrieden.
Gegen 18 Uhr eilten wieder mehrere Einsatzwagen nach Deilinghofen. Bei einer weiteren Auseinandersetzung wurden zwei Bewohner verletzt und mit Rettungswagen in Kliniken gebracht.