Das Evangelische Krankenhaus finanziert Sprechstunden und individuelle Angebote mit dem Erlös der Benefiz-Regatta. Eine Selbsthilfegruppe fehlt vor Ort.
Hattingen.
Am heutigen Donnerstag ist Weltkrebstag. „41 Prozent aller Männer und 43 Prozent aller Frauen müssen damit rechnen, im Lauf ihres Lebens an einem bösartigen Tumor zu erkranken“, erklärt Gisela Reinhardt von der Krebsberatungsstelle Hagen der Diakonie Mark-Ruhr. Dort können Hattinger Betroffene Rat suchen ( 02331/3064621). Die Stelle unterstützt aber auch Selbsthilfegruppen und Kontakt- und Informationsstellen.
Nach Herzerkrankungen ist Krebs zwar die zweithäufigste Todesursache. Dank medizinischen Fortschritts würden die Chancen für Betroffene aber immer besser, kommentiert Mario Kleist, Kaufmännischer Leiter der Augusta Stiftung, die Zahlen. Nicht nur medizinisch wird Betroffenen geholfen. „Sportlich, entspannend, umfassend“ gehen die Augusta Kliniken das Thema an.
Bei der ersten Hattinger Benefiz-Regatta „Rudern gegen Krebs“ im Vorjahr wurden knapp 30 000 Euro erzielt, mit denen Krebskranke an den Standorten begleitet werden. Im Evangelischen Krankenhaus Hattingen und in den Augusta Kliniken Bochum wurden inzwischen Andrea Penschuk und Sarah Demmig als Koordinatorinnen eingesetzt und Anlaufstellen eingerichtet. Mit den Überschüssen vom Rudern sollen die Lotsinnen passgenaue Unterstützungskonzepte für onkologische Patienten aufstellen und Betroffenen dabei helfen, die für sie richtigen Maßnahmen auszusuchen, um Therapienebenwirkungen zu mindern und die Menschen mit Bewegung, Entspannung und ganzheitlichen Körpertherapien zu unterstützen.
Ob Sport oder Entspannung, Ernährung, Seele, psychologische Belange: Die Lotsinnen machen Angebote transparent und helfen bei der Auswahl. Ihr Einsatz ist zunächst für zwei Jahre geplant. Mario Kleist ist aber zuversichtlich, dass es auch danach weitergeht. Denn in diesem Jahr steht Hattingen zwar nicht auf der Liste der Ruderer gegen Krebs. Dafür sei die Stadt aber im September 2017 wieder dabei.
Nicht mehr dabei als Leiterin einer Krebs-Selbsthilfegruppe vor Ort ist Inge Gang. Sie hat sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Leider sei es nicht gelungen, andere zu aktivieren, so dass es hier kein Angebot gebe, bedauert die Hattingerin. Auch Michael Klüter, Leiter der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, findet das schade. Er hält eine Gruppe für wichtig und sagt seine Unterstützung zu, falls sich Nachfolger finden sollten.
Steigende Nachfrage angesichts begrenzter Kapazitäten registriert Gisela Reinhardt. Leider gebe es keine Landesförderung, Träger müssten das Angebot aus Spenden und Eigenmitteln finanzieren.