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Groschek – Längerer A52-Tunnel und Unterflieger möglich

Groschek – Längerer A52-Tunnel und Unterflieger möglich

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Foto: Funke Foto Services
Der NRW-Minister will die Chancen eines deutlich verbesserten A52-Ausbaus in Gladbeck ausloten. Das bot Groschek den Gladbeckern beim WAZ-Forum an.

Gladbeck. 

Mit großer Spannung war der Auftritt von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek beim WAZ-Forum zur A52 erwartet worden – und der Dienstagabend im Martin Luther Forum hielt, was er versprach.

Minister Groschek (SPD) bot den Gladbeckern eine Vereinbarung von Land, Bund und Stadt an für eine A52-Planung zwischen der Autobahn 42 und Gelsenkirchen-Buer „aus einem Guss“. Im Zuge einer solchen Planung müsse konkret auch die Möglichkeit eines verlängerten A52-Tunnels und eines Unterfliegers (eines Tunnel-Zubringers) am künftigen Autobahnkreuz A2/A52 geprüft werden.

Wenn in Gladbeck und in der Gladbecker Stadtpolitik und Stadtgesellschaft ein Konsens gefunden werden könne zu einem solchen Angebot, „stehen wir einer solchen Lösung nicht im Wege“, sagte Groschek im Namen des Landes NRW, das in einem solchen Fall auch bereit sei, die entsprechenden Finanzmittel fließen zu lassen.

Teils eine hitzige Diskussion, aber größtenteils konstruktiv

Rund 300 Besucher erlebten im großen Saal des Luther Forums eine teils hitzige Diskussion mit Zwischenrufen, die aber weitgehend konstruktiv verlief. WAZ-Lokalchefin Maria Lüning moderierte den Abend, an dem auf dem Podium auch Bürgermeister Ulrich Roland (SPD), Joachim Brendel (IHK Nord Westfalen) und Vorsitzender Matthias Raith vom Bürgerforum teilnahmen.

Bürgermeister Roland wertete das Angebot von Groschek als deutlichen Fortschritt für Gladbeck in der mittlerweile jahrzehntelangen A52-Debatte. „Diese Wende der letzten Tage hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte Roland, der zu Beginn seines Statements aber auch sofort darauf hinwies, dass das Votum der Gladbecker Bürger vom Ratsbürgerentscheid im März 2012 weiter beachtet werden müsse. Roland stellte zugleich mit Blick auf das laufende Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen A42 und A2 fest: „Die Planungen gehen weiter, ob wir das wollen oder nicht. Dann haben wir aber auch die Aufgabe, das Beste für unsere Stadt herauszuholen.“


Bürgerforum-Chef Raith gab dem Minister kontra

Während Joachim Brendel von der IHK die strukturpolitischen und städtebaulichen Vorteile einer A52-Komplettlösung hervorhob, gab Matthias Raith dem Minister klar kontra: „Sie glauben doch nicht, dass die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger ihren Widerstand aufgeben, nur weil uns ein irgendwie gearteter Tunnel für irgendwann in Aussicht gestellt wird“, rief Raith unter dem Applaus eines großen Teils des Publikums dem Minister zu.

Groschek hatte kurz zuvor auf eine Frage von Maria Lüning eine ebenso klare Antwort gegeben: „Wir werden das laufende Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen der A42 und der A2 nicht stoppen“, sagte der SPD-Politiker. Denkbar sei es aber, den Ausbau erst zu starten, wenn eine Komplettlösung für den gesamten Abschnitt zwischen der A42 und Gelsenkirchen-Buer vereinbart sei.