- 15-köpfige Gruppe auf dem Weg nach Nador, der Herkunftsstadt einiger marrokanisch-stämmiger Gladbecker
- Projekt „Trees“ for Life“ der Evangelischen Kirche will Vorurteile abbauen durch Begegnung
- Schüler der Gesamtschule, deren Wurzeln in Marokko liegen, hatten die Idee
Gladbeck.
Sonntagmorgen, kurz vor neun. Eine untypische Zeit für Schüler, 15 Jugendliche haben sich dennoch vor der Gesamtschule eingefunden. Sie werden in wenigen Minuten in Richtung Marokko aufbrechen, um in der Stadt Nador an einem Projekt der „Trees for Life“ zu arbeiten.
Zwei Wochen lang werden die Schülerinnen und Schüler am Beni Sidal College in Nador gemeinsam mit marokkanischen Schülern einen Garten anlegen, Olivenbäume anpflanzen und eine solarbetriebene Pumpe in Betrieb nehmen.
Nach Nador reisen die IDG-Schüler mit ihren drei Begleitern, Lehrer Guntram Seippel und Serpil Dönmez sowie Thomas Dreessen vom Amt für Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Sie übernachten am Zielort in Ferienwohnungen und werden vor Ort von Bekannten der marokkanischstämmigen Gladbecker, teilweise Verwandten der Schüler, versorgt. So sollen sich die Schüler der unterschiedlichen Kulturen kennen lernen und Vorurteile abgebaut werden.
AG bereitete auf das Projekt vor
Zustande gekommen ist das Projekt überhaupt erst durch die Initiative der marokkanischen Schüler an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, die in ihrer Gemeinde Kontakt nach Nador herstellen konnten. „Die meisten Familien der marokkanischstämmigen Gladbecker kommen nämlich aus der 500 000 Einwohner starken Stadt Nador“, erzählt Thomas Dreessen. Gemeinsam mit ihm, der im Rahmen der evangelischen Jugendarbeit schon mehrere Projekte dieser Art begleiten durfte, entstand in den letzten eineinhalb Jahren dieses „Trees for Life“-Projekt.
Teilnehmen durfte praktisch jeder, die interessierten Schüler bewarben sich bei Lehrer Guntram Seippel. In einer Marokko-AG bereiteten sie sich in den letzten Monaten intensiv auf die kommenden zwei Wochen vor. Religion und Herkunft spielen dabei keine Rolle.
„Wichtig ist, dass ihr gemeinsam etwas schafft, Religion spielt dabei keine Rolle“, bekräftigt auch Pfarrer Andreas Lamm, der für die katholische Kirche zur Verabschiedung gekommen ist. Auch der Imam Maden Ziya der örtlichen DITIB-Gemeinde sowie marokkanische Gemeindevorsteher haben den Weg zur Gesamtschule gefunden. Für die Stadt Gladbeck ist Sozialdezernent Rainer Weichelt dabei. Alle sind sich einig: Es ist wichtig, gemeinsam etwas zu schaffen und indem die Schüler Bäume pflanzen, tun sie in Nador etwas Gutes, schaffen Verbindungen, helfen den Menschen vor Ort.
Eine gute Sache also, für die die Schülergruppe unterwegs ist. Wenn die Jugendlichen in zwei Wochen wieder zurück sind, werden sie im Gespräch mit Bürgermeister Ulrich Roland viel zu berichten haben.