Klare A-52-Worte gab es jetzt von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Rande der A-43-Trasse in Recklinghausen. „Auf jeden Fall bauen wir die unmittelbare Verbindung A2/A42“, sagte Groschek mit Blick auf die A-52-Zukunft. Ein Satz, der in Gladbeck für Aufsehen sorgt – und für Reaktionen.
Gladbeck.
„Auf jeden Fall bauen wir die unmittelbare Verbindung A 2/A 42.“ Diese Aussage zur A-52-Zukunft von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) beim jetzt erfolgten Start zum sechsspurigen Ausbau der A 43 sorgt für viel Aufsehen in Gladbeck.
„Den Herrn Groschek fürchten wir nicht“, sagte Matthias Raith vom Bürgerforum Gladbeck am Mittwoch im Gespräch mit der WAZ. „Eine Autobahn wird durch einen Planfeststellungsbeschluss und durch ein Gerichtsurteil baureif, nicht durch einen Landesverkehrsminister.“
„Groß geworden durch Mutbürger“
Auch Matthias Raith hatte die Aussagen Groscheks am Mittwochmorgen im WAZ-Hauptteil aufmerksam gelesen. Mit Blick auf die Aussage des Ministers unterstreicht Raith die Position des Bürgerforums, dass der A-52-Ausbau in Gladbeck als Ganzes betrachten werden müsse, ohne Abschnittsbildung.
Das Bürgerforum werde weiterhin im Interesse der Gladbecker Bevölkerung auf dieser Position beharren, denn nur so seien die ernsten Bedenken und die Belange der Gladbecker, etwa wenn es um die Feinstaubbelastung oder die städtebaulichen Auswirkungen eines A-52-Ausbaus geht, ausreichend zu berücksichtigen.
Im atmosphärischen Bereich haben die jüngsten Worte von Groschek am Rande der A-43-Trasse sicher nicht zu einer Entspannung der lokalen Diskussion beigetragen. Das Ruhrgebiet sei „nicht groß geworden durch Wutbürger, sondern durch Mutbürger“, sagte der Minister. Das lässt sich als klare Absage des Ministers an das Bürgerforum Gladbeck und überhaupt an alle A-52-Bürgerinitiativen werten.
Neben der A 43, die jetzt vom Recklinghäuser Norden bis in den Bochumer Süden hinein sechsspurig ausgebaut wird, gilt die A 52/B224 als zweite wichtige Nord-Süd-Verbindung im Revier. 90 000 bis 100 000 Fahrzeuge rollen täglich auf der A 43; rund die Hälfte des Verkehrsaufkommens weist die Bundesstraße 224/A 52 bei Gladbeck auf.
A 43: Sechseinhalb Meter hohe Lärmschutzwände und Flüsterasphalt
Weitere Steigerungen des Verkehrsaufkommens sind für beide Trassen prognostiziert. Viel Beachtung findet in Gladbeck auch die Tatsache, dass allein im Recklinghäuser A-43-Ausbauabschnitt 40 Millionen Euro für den Lärmschutz ausgegeben werden sollen. Sechseinhalb Meter hohe Lärmschutzwände und Flüsterasphalt sind geplant. Der gesamte sechsspurige A-43-Ausbau durchs mittlere Ruhrgebiet kostet 550 Millionen Euro, allein 202 Millionen Euro entfallen auf den rund sieben Kilometer langen, nördlichen Abschnitt bei Recklinghausen.