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A-52-Debatte – mehr Klarheit am Autobahn-Horizont

A-52-Debatte – mehr Klarheit am Autobahn-Horizont

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Foto: www.blossey.eu
Gegen 12.15 Uhr endete am 6. März das A-52-Gespräch der Gladbecker Stadt-Delegation in Berlin. Seitdem läuft die A-52-Debatte auf vollen Touren.

Gladbeck. 

Nur selten war die A-52-Diskussion in Gladbeck so intensiv wie in den letzten drei Wochen nach dem A-52-Gespräch der Gladbecker Stadt-Delegation in Berlin. Viele bekannte Argumente wurden ausgetauscht, doch die jüngste Diskussion brachte auch manchen Erkenntnisgewinn: Die Lager von Autobahnbefürwortern und -gegnern wurden in diesem März klarer erkennbar.

Vorläufiger Höhepunkt in dieser Entwicklung war die überraschende Stellungnahme des Grünen-Fraktionschefs Mario Herrmann, der dem Bürgerforum vorwarf, nur „Verwirrung“ stiften zu wollen und von „Verfälschungen“ und „unbelegten Aussagen“ sprach.

Auch die prompten Reaktionen auf Twitter zeigten, wer nach aktuellem Stand zum Lager der klaren Autobahnbefürworter gezählt werden kann: Die SPD und die Grünen zählen zu den Unterstützern der Berliner Gespräche, ebenso die CDU und die IHK. Auch die FDP hat sich klar pro Autobahn 52 positioniert und am Rande des WAZ-Forums am 3. Februar sogar eine eigene, kleine Pro-A52-Demonstration gestartet.

Streit um 500-Millionen-Schätzung des Bürgerforums

Sie alle argumentieren, dass laut NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) die A 52 zwischen der Autobahn 42 und der Autobahn 2 (inklusive Autobahnkreuz bei Wittringen) sowieso kommt, dass Gladbeck deshalb zu weiteren Verhandlungen quasi gezwungen sei, um Schlimmeres (eine Verkehrslawine auf unausgebauter B-224-Strecke) für die Stadt zu verhindern.

Prägende Kräfte auf Seiten der Autobahngegner sind nach wie vor das Bürgerforum mit seiner intensiven Öffentlichkeitsarbeit und vor allem auch die Partei Die Linke. Im Zuge der A-52-Diskussionen nach dem 6. März sorgte das Bürgerforum besonders mit einer Zahl für Aufsehen – und für Entrüstung bei den Autobahnbefürwortern: 500 Millionen Euro könne der A-52-Tunnel in Gladbeck laut Bürgerforum kosten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sven Volmering sprach mit Blick auf diese Zahl prompt von „Phantasterei, die niemandem hilft“.

Doch vielleicht ist diese Schätzung gar nicht so unrealistisch: Blickt man auf die Maximalforderungen des Bürgerforums zum Tunnelprojekt, erscheinen 500 Millionen Euro plötzlich gar nicht mehr als viel zu hoch gegriffen. Die Tunneleingänge- und -ausgänge sollen danach möglichst außerhalb von angrenzenden Siedlungsbereichen platziert werden, um die Bevölkerung zu schützen. Alles in allem würde das bedeuten, dass ein etwaiger Gladbecker A-52-Tunnel südlich des künftigen A 52/A2-Kreuzes beginnen und bis weit in den Bueraner Bereich hineinreichen müsste. Ein gigantisches Projekt mit höchsten Anforderungen an Logistik, Sicherheit und Umwelttechnik.

Spätestens im September fahren die A-52-Lager wieder ihre Geschütze auf

Die A-52-Diskussion vollzieht sich stets in Wellenbewegungen – die nächsten beiden Osterferienwochen werden aller Voraussicht nach eine deutliche Beruhigung bringen. Das gilt auch für die Sommerferien. Doch spätestens im Vorfeld des nächsten Berliner Gesprächstermins, der für September geplant ist, werden die Autobahnlager wieder ihre Geschütze auffahren.

Als erfrischender Faktor in dieser oft zähen Debatte hat sich der junge CDU-Bundestagsabgeordnete Sven Volmering erwiesen, der maßgeblich dazu beitrug, dass der seit langem bestehende Gesprächskontakt der Gladbecker zu dem Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) nicht abriss und schließlich Anfang März in die Berliner Gesprächsrunde mündete.

Auch Dauerkritiker Alfred Luggenhölscher begleitet weiterhin die Debatte

Zu den Begleitern der Debatte zählt nach wie vor auch Dauerkritiker Alfred Luggenhölscher, der jetzt darauf hinweist, dass die Stadt in ihrer schriftlichen Stellungnahme zu den aktuellen A-52-Plänen zwischen A 42 und A 2 auch die Heege-Umgehung (in Tunnellage!) als Variante wieder ins Spiel bringe – hier ein offenbar taktisch motiviertes Argument der Stadt, denn am 6. März sprach im Berliner Bundesverkehrsministerium niemand über die Heege.