- Rolf Meißner ärgert sich maßlos über die Radführung auf der Feldhauser Straße
- Die Fahrbahn sei viel zu schmal für Radstreifen auf beiden Seiten, findet er
- Verkehrsplaner Thomas Ide nennt die Markierung eine Zwischenlösung
Gladbeck.
Das Thema „Schutzstreifen für Radfahrer“ (WAZ 6. August) treibt auch Rolf Meißner um. Er wohnt in Zweckel und ist mit dem Rad häufig auf der Feldhauser Straße unterwegs. „Lebensgefährlich“ findet der 73-Jährige die Führung für Radler dort streckenweise.
Vor einigen Monaten hat die Stadtverwaltung einige gravierende Änderungen vorgenommen: In Richtung Norden dürfen Radfahrer ab Oberhof den Bürgersteig der Zweckeler Straße nicht mehr nutzen. Allerdings ist das nicht klar ersichtlich, denn Fahrrad-Piktogramme auf dem Gehweg sind noch sichtbar, und der Schutzstreifen auf der Fahrbahn beginnt erst etwa 50 Meter vor der Ampel Schillerstraße. „Da muss ich dann vom Rad steigen. um von dem hohen Bordstein auf die Straße zu kommen“, ärgert sich Rolf Meißner.
Für viel gravierender aber hält er, was die Verkehrsplaner auf dem weiteren Weg Richtung Norden gemacht haben: Zwischen Schillerstraße und dem Abfahrtarm zur Konrad-Adenauer-Allee verlaufen beidseitig Schutzstreifen, danach aber gibt es auf der Feldhauser Straße nur Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn, keine gestrichelten Linien. Rolf Meißner ärgert sich darüber maßlos: „Die Straße ist eindeutig zu schmal für Kraftfahrzeuge und Radlerfahrer in beiden Richtungen. Da kommt es häufig zu gefährlichen Situationen, wenn Pkw oder Lkw den Radlern wegen des Gegenverkehrs zu nahe kommen.“ Er selbst sei einem Unfall nur knapp entkommen, erzählt er. Ein Laster habe ihn fast gestreift, so dass er nur mit Mühe eine Sturz habe verhindern können.
Der 73-Jährige hat sich informiert: 1,60 Meter breit müsse ein Radstreifen sein, und ein Kraftfahrer müsse 1,50 Meter Abstand zum Radfahrer einhalten können. Meißner: „Das passt in diesem Abschnitt der Feldhauser Straße überhaupt nicht.“
Bei der Führung der Radfahrer in diesem Bereich handele es sich um eine Zwischenlösung, erklärt Verkehrsplaner Thomas Ide. Nach dem Ausbau der Feldhauser Straße werde es auf beiden Seiten „richtige“ Radschutzstreifen geben: „Bis dahin sollen die Piktogramme den Kraftfahrern signalisieren, dass dort Radler fahren dürfen.“ Die Betonung liegt auf „dürfen“; denn sie können auch den alten Radweg abseits der Fahrbahn nutzen.
Rolf Meißner benutzt den alten Radweg nicht. Es geht ihm ums Prinzip: „Wenn das auf der Fahrbahn noch kein Schutzstreifen ist, soll die Stadt die Piktogramme wieder entfernen. So ist das völlig schwachsinnig.“