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„Sehr traurig“: Was Gelsenkirchener über die Armut in ihrer Stadt denken

„Sehr traurig“: Was Gelsenkirchener über die Armut in ihrer Stadt denken

Hussein (19) begegnet täglich den Obdachlosen in Gelsenkirchen., Nadeschda findet Gelsenkirchen asozial., Erdal Tasdemir, Inhaber des Restaurants Sultan Sarayi warnt vor bestimmten Teilen Gelsenkirchens, Laura (18) aus Gelsenkirchen

„Sehr traurig“: Was Gelsenkirchener über die Armut in ihrer Stadt denken

„Sehr traurig“: Was Gelsenkirchener über die Armut in ihrer Stadt denken

Umfrage in Gelsenkirchen zum Thema Armut

Wir waren in Gelsenkirchen und haben uns umgehört.

  • Gelsenkirchen gehört zu den ärmsten Städten Deutschlands
  • Wie erleben die Bewohner die Armut in Gelsenkirchen?
  • Bewohner stellen Alternativen zur Armutsbekämpfung dar

Gelsenkirchen. 

Wenn es nach dem Einkommen seiner Einwohner geht, ist Gelsenkirchen offiziell die ärmste Stadt Deutschlands. Rund 22 Prozent der Gelsenkirchener haben weniger Geld als der Bundesdurchschnitt.

Doch wie erleben die Bewohner in Gelsenkirchen die Armut? Wie werden sie damit konfrontiert? Wir haben uns bei einer Umfrage in Gelsenkirchen darüber schlaugemacht und den Gelsenkirchenern einige Fragen gestellt.

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Hast du mitbekommen, dass Gelsenkirchen zu den ärmsten Städten Deutschlands gehört?

Hussein (19) hat es nicht nur in den Nachrichten gelesen, sondern auch selbst in Gelsenkirchen gesehen. „Ja man merkt es schon, wenn man durch die Innenstadt läuft und viele Obdachlose sieht. Ich vermute, dass auch viele hier vom Jobcenter leben.“ Hussein vergleicht Gelsenkirchen mit den anderen Städten und erwähnt auch nebenbei die schlechteren Arbeitsverhältnisse.

Nadeschda hingegen hat das nicht direkt mitbekommen, dass Gelsenkirchen in Armut lebt, aber empfindet die Stadt als asozial. Ein heftiges Statement, das vielleicht auf die schlechten Bildungschancen in Gelsenkirchen zurückzuführen ist.

Wie erlebst du die Armut in Gelsenkirchen?

Erdal Tasdemir erlebt die Armut tagtäglich, wenn die Menschen sein Restaurant Sultan Sarayi betreten und ihn um eine kleine Essensspende bitten. „Auf den Straßen merkt man die hohe Kriminalität. Alte Frauen oder auch andere Menschen werden hier täglich überfallen. In Gelsenkirchen-Bismarck, das Ghetto Gebilde sollte man ab 18 Uhr gar kein Fuß setzen. Es ist sehr gefährlich und wirklich traurig was in Gelsenkirchen passiert.“

Was glaubst du, kann man dagegen tun?

Laura (18) ist der Meinung dass auch die Menschen mit einem höheren Einkommen auf die ärmeren eingehen sollten und ihnen eine kleine Spende hinterlassen sollten, statt „immer shoppen zu gehen. Es muss auch nicht viel sein, aber wenigstens ein wenig, damit die Armen was zu essen haben.“ „Außerdem sollten mehr Arbeitsplätze geschaffen werden“, so die Laura.

Offenbar erleben die Gelsenkirchener die Armut tagtäglich. Gute Ideen für die Armutsbekämpfung liefert jeder von ihnen, doch ob man diese umsetzen kann, wäre eine andere Frage, den wir auf den Grund gehen sollten.