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Adriano Gobbos Weihnachtswelt in Gelsenkirchen droht das Aus – warum sich die Italiener darüber bald freuen könnten

Adriano Gobbos Weihnachtswelt in Gelsenkirchen droht das Aus – warum sich die Italiener darüber bald freuen könnten

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Freut sich über jeden Besucher seiner Weihnachtswelt in Gelsenkirchen-Horst: Adriano Gobbo Foto: Alexander Keßel
  • Der Weihnachtswelt von Adriano Gobbo in Gelsenkirchen ist in Gefahr
  • Noch kämpft der Gelsenkirchener
  • Jetzt schaltet sich eine italienische Stadt ein

Gelsenkirchen. 

Seit drei Jahren veranstaltet Adriano Gobbo (67) in einem Hinterhof in Gelsenkirchen-Horst seine Weihnachtswelt. Ein Winter-Wunderland, mit dem er den Nachbarn, aber vor allem den Kindern eine Freude bereitet. Doch dieses Jahr droht eventuell das Aus.

Gelsenkirchen: Weihnachtswelt vor dem Aus?

Adriano Gobbo sucht nach einer Lösung, um seine Weihnachtswelt auch 2018 stattfinden zu lassen. Bisher haben ihn einige Statiker besucht, aber das Honorar hat er nicht zahlen können. „Es sind schon einige Statiker da gewesen, aber die gesamte Baugenehmigung kostet ca. 20.000“, erklärt der 67-Jährige.

Der Rentner hat ein knappes Budget. Ein gewöhnliches Honorar für einen Statiker kann er daher nicht zahlen. Aber ist eine Baugenehmigung wirklich notwendig?

Adriano: „Stadt soll entgegenkommen“

Einen Vorschlag hat die Stadt bereits gemacht. Die Weihnachtswelt soll nicht mehr auf seinem Carport stehen, sondern auf dem Boden aufgebaut sein.

Darin sieht der Rentner aus Gelsenkirchen eine größere Gefahr: „Niemand geht auf das Carport und niemand hält sich darunter auf. Die Menschen dürfen nur auf die kleine Bühne. Wenn ich dafür eine Baugenehmigung brauche, dann baue ich sie ab und das Problem ist erledigt.“ Das Carport und die Weihnachtswelt stelle für die Anwesenden also keine Gefahr dar.

Wenn die Weihnachtswelt auf dem Boden steht, dann sei sie für die Kinder und Diebe leichter zugänglich. Für Adriano Gobbo bedeutet das, dass die Weihnachtsutensilien geklaut werden können, aber vor allem: dass die Kinder Zugang haben und sich verletzen können.

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„Mit Sicherheit so ein Grinch“

Der 67-Jährige veranstaltete bereits mehrere Weihnachtswelten und bereitete damit sowohl Kindern als auch Eltern eine Freude. 2017 suchten über 1.000 Kinder seinen Hinterhof auf – alle waren willkommen.

Damit die Weihnachtswelt weiterhin stattfindet, suchte er 2017 das Bauordnungsamt auf und wollte seine Anlage abnehmen lassen. Die Voraussetzung dafür: Adriano Gobbo muss ein Statikgutachten vorlegen.

Zwar hatte er erst einen Bekannten, der ihm das Gutachten versprach, hielt sich jedoch nicht an sein Wort. Nun wird die Zeit für Adriano knapp. Mittlerweile vermuten seine Fans, dass er verraten wurde. „Ich finde es unfassbar, dass irgendein Nachbar ihn angeschwärzt hat. Frechheit! Mit Sicherheit so ein Grinch, der keine Weihnachten und keine Kinder mag“, klagt Nicole O. auf Facebook.

Italien von Weihnachtswelt fasziniert

Wenn Gelsenkirchen auf eine komplette Baugenehmigung besteht, sehe er sich gezwungen, einen anderen Ort für seine Weihnachtswelt finden zu müssen.

„Caorle, eine Stadt bei Venedig, ist von der Weihnachtswelt begeistert. Die sagen, die haben noch sie so etwas Tolles gesehen“, erzählt Adriano Gobbo, „Sie haben angeboten, mit drei bis vier Lkw die Weihnachtswelt abzuholen und ich bekäme dort ein Hotelzimmer.“

Wird die Weihnachtswelt also nach Italien transportiert? „Ich versuche, in Deutschland zu bleiben“, sagt der 67-Jährige der Redaktion.

„Schön ist, was Freude macht“

Adriano Gobbo kämpft also weiterhin für seine Weihnachtswelt: „Wir sind alle am Kämpfen. Aber wenn die Stadt auf die Baugenehmigung besteht, dann habe ich keine Chance.“

Sein Wunsch ist es, auch 2018 den Kindern eine Freude zu bereiten: „Schön ist, was Freude macht. Aber das hat die Stadt nicht kapiert. Eine Wurst im weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum zu kaufen, ist etwas anderes als die Erfahrung in der Weihnachtswelt.“