Essen. Wenn ein Auto in der Sonne steht, dann heizt es sich beim aktuellen Wetter schnell richtig auf. Die Dortmunder Feuerwehr warnte bereits vor den hohen Temperaturen. Wenn die Außentemperatur 40 Grad beträgt, kann der Innenraum Auto nach einer Stunde schon 68 Grad warm sein! Wie gefährlich die Hitze im Auto werden kann, erklärt der Essener Mediziner Professor Clemens Kill. Er ist Leiter des Zentrums für Notfallmedizin an der Uniklinik Essen.
Zuallererst warnt der Experte eindringlich davor, Kinder oder andere hilfsbedürftige Menschen sowie Tiere auch nur für zwei Minuten allein im Auto zu lassen. „Auch nicht, wenn man nur mal eben zum Zigarettenautomat möchte“, sagt er. Auch bei offenen Fenster halte kein Mensch die momentane Hitze aus.
Im heißen Auto kann Lebensgefahr bestehen
Pauschal könne man keine Gradzahl nennen, bei der Lebensgefahr bestehe. Das sei eine Frage der Hitzeeinwirkung pro Zeit. Schon 15 Minuten können bei einem Säugling bei 60 Grad lebensgefährlich werden. Etwas niedrigere Temperaturen in einem längeren Zeitraum aber auch. Es kommt immer auch darauf an, wieviel Energie ein Mensch aufwenden muss, um seine Körpertemperatur auf Normalmaß herunterzukühlen.
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„Wenn das Auto lange in der Sonne steht, kann man sich sogar Verbrennungen holen, wenn man das Armaturenbrett berührt“, führt der Mediziner weiter aus. Durch die Frontscheibe könne sich der Innenraum so stark erhitzen, dass die Temperaturen dort 80 bis 100 Grad erreichen können. Deshalb sei ein Sonnenschutz an der Scheibe sinnvoll.
Im Stau die Klimaannlage lieber anlassen
Niemand sollte sich sofort in ein kochendes Auto setzen. Vorher kräftig durchlüften, rät der Arzt. Und auch im Stau auf der Autobahn würde er den unökologischen Weg wählen: bei der Hitze lieber den Motor anlassen und die Klimaanlage nutzen.
Der Mediziner empfiehlt einen mediterranen Lebensstil
Wem gar schwarz vor Augen beim Fahren wird: anhalten, etwas trinken und Pause machen. Einen „mediterranen Lebensstil“ empfiehlt der Notfallmediziner - getreu dem wortwörtlichen Motto: „Chill ma“.