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„Ich liebe das multikulturelle Miteinander“ – Essener veröffentlicht eine Liebeserklärung an Problembezirke

„Ich liebe das multikulturelle Miteinander“ – Essener veröffentlicht eine Liebeserklärung an Problembezirke

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Der Viehofer Platz in Essen ist einer der "verrufenen Orte" auf der Liste. Foto: Funke Foto Services
  • Innenminister Jäger hat bestimmte Orte als „verrufen“ eingestuft
  • In Essen ist unter anderem der Viehofer Platz und die Nordstadt so eingestuft worden
  • Ein emotionaler Essener sieht das völlig anders

Essen. 

Verrufene Orte gibt es laut Innenminister Jäger im gesamten Ruhrgebiet. Auch in Essen gelten manche Stadtteile als „verrufen“. Zum Beispiel die nördliche Innenstadt mit unter anderem dem Viehofer Platz wurde so eingestuft. Einem Essener gefällt das überhaupt nicht. Er lässt bei Facebook eine Liebeserklärung an seine Stadt los.

Achim Feldhordt lebt in Karnap, arbeitet in der Essener City und hat schon viel erlebt, wie er selbst sagt. Aber eines noch nicht: „Ein negatives Erlebnis mit anderen Menschen.“

„Ich denke, wer ein gutes Herz hat, ohne Vorurteile durch die Gegend läuft, und den Menschen, egal welcher Nationalität, eine reelle Chance gibt, der wird schnell merken, dass es überall schön sein kann.“

Schwarze Schafe gibt es überall

Er möchte nur nicht mit diesen Menschen, diesen „schwarzen Schafen“, über einen Kamm geschoren werden. Denn so entstehe der schlechte Eindruck eines Stadtteils. Und dass es diese Schafe überall gibt, sei auch klar.

„NATÜRLICH kann ich überfallen werden, aber ich behaupte mal das kann mir ÜBERALL passieren. So und jetzt könnt ihr lachen oder mich für verrückt erklären: Ich fühle mich in der Nordstadt, Altenessen, Altendorf usw. VIEL sicherer als woanders.“

In den Stadtteilen wohnen noch Menschen mit Respekt und Ehre

Warum ausgerechnet in den Stadtteilen? „Dort wohnen noch Menschen mit Ehre und Respekt. Man hält zusammen und wenn man ohne Vorurteile und wertfrei ist wird das einfach respektiert“, sagt Feldhordt voller Überzeugung.

Der Essener wird deutlich in seinen Worten: „Ich liebe es durch die Gegend zu laufen, ich liebe das multikulturelle Miteinander, und ich hoffe das jeder einzelne der Drogenhändler am Rheinischen Platz oder sonst wo in den Knast kommt oder ausgewiesen wird. Aber deswegen ist der Stadtteil und die Menschen die dort leben nicht schlecht.“

Unter seinem Facebook-Post in einer Essener Gruppe haben viele Leute kommentiert. Ihm zugestimmt, ihn für verrückt erklärt, ihre eigenen Erfahrungen geteilt.

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