Selbst für den größten Tierfreund kann der Arbeitsalltag im Tierheim zur großen Herausforderung werden. Denn das Herz für Tiere kann auch schnell mal schmerzen, wenn man die Schicksale der Vierbeiner vor Ort hautnah miterlebt.
Oftmals müssen die Mitarbeiter im Tierheim ausbaden, dass die Halter der Haustiere ihrer Verantwortung für die Vierbeiner nicht mehr nachkommen können – oder es schlichtweg nicht wollen. Und einige von ihnen setzen die Tiere sogar lieber irgendwo in der Wildnis aus, anstatt sich um eine ordnungsgemäße Versorgung zu kümmern. Erst recht, wenn das Tier alt ist und mehr Aufmerksamkeit benötigt als bisher.
Die Mitarbeiter des Tierheims Essen können diese Dramen kaum noch mit ansehen – und schildern auf Facebook einige unfassbare Beispiele.
Tierheim Essen erlebt Dramen hautnah
Tagtäglich entscheide irgendein Halter, dass das eigene alte Tier „dringend weg“ müsse. „Wir sind leider voll bis in den letzten Winkel und finden dann hier und da doch noch ein Plätzchen, wissend, dass es für die Senioren oftmals die letzte Stelle ist“, schreibt das Essener Tierheim auf Facebook. Oftmals handelt es sich um kranke Tiere – die man auf den letzten Metern lieber ins Tierheim gibt, anstatt sich um eine (potenziell teure) medizinische Behandlung zu kümmern.
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Das Essener Tierheim erzählt aus eigener Erfahrung: „Erst letzten Monat wurden die beiden alten Kater (22 Jahre) Jacky und Blacky abgegeben. Jacky wurde am selben Tag erlöst, weil er ein akutes Nierenversagen aufwies und Blacky ist ihm elf Tage später gefolgt, er saß voll mit Tumoren. Die 17-jährige Lilly hat auch nur für einen Tag ihr Zimmerchen bezogen, sie hatte einen riesigen Milztumor. Die alte Katze Wilma (16), sie war unsauber und der Besitzer wollte sie gegen eine jüngere Katze, ohne Schnupfen, umtauschen. Wilma hat es bedauerlicherweise auch nicht geschafft, sie ist verstorben.“
Geschichten, die ans Herz gehen. Und sie sind keine Einzelfälle – denn natürlich geschehen diese Dramen nicht nur bei Katzen, sondern auch bei Hunden.
„Unter ganz schlimmen Schmerzen gelitten“
Auch hier hat das Tierheim Essen schon viel erlebt: „Lucky, die 15-jährige Spitz Hündin. Herzkrank und vermutlich unter Cushing leidend. Lucky ist hier verstorben. Albina, die 13-jährige Chihuahua-Mix Hündin. Sie hatte schon länger einen Tumor in der Nase und sollte, so die Besitzerin, bereits im letzten Jahr die letzte Reise antreten. Das ist nicht passiert und der Tumor hat sich bereits in das Gehirn durchgefressen. Wir haben Albina gehen lassen, sie muss unter ganz schlimmen Schmerzen gelitten haben.“
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Das Tierheim wird deutlich: „Das ist ein kleiner Auszug der letzten Wochen und täglich werden uns alte/kranke Tiere gebracht. Emotional frisst uns das auf und täglich haben wir die gleichen Anfragen.“
Die Mitarbeiter können nur noch den Kopf schütteln: „Was ist bloß los mit unserer Gesellschaft? Wie können Menschen bloß so herzlos gegenüber ihren langjährigen Begleitern sein?“ Eine Frage, auf die es wohl nie eine Antwort geben wird. Bis dahin tun die Tierheim-Mitarbeiter weiter ihr bestes, um den armen Vierbeinern zu helfen.




