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Rüttenscheider Musiknacht schweißt Partyvolk zusammen

Rüttenscheider Musiknacht schweißt Partyvolk zusammen

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Foto: Alexandra Roth
Männer, die sich in den Armen liegen, Junggesellen-Abschiede und erstaunte Norweger: So bunt ging es entlang der „Rü“ zu, wo 15 Kneipen am Samstag zur 13. Auflage der Rüttenscheider Musiknacht rund 3.500 Besucher anlockten.

Essen-Rüttenscheid. 

Gestandene Männer, die sich zum Bon Jovi-Klassiker „Bed of Roses“ lautstark in den Armen liegen. Drei Norweger, die für zwei Tage „Techno Classica“ 2000 Kilometer Fahrt in Kauf nehmen und sich als wahre Livemusik-Fans entpuppen. Spontane Karaoke-Einlagen bei Chuck Berry-Evergreens. Und ein Bräutigam, für den die 13. Auflage der Rüttenscheider Musiknacht der Abschied vom Junggesellen-Leben ist: Wen es am Samstag in die 15 beteiligten Lokale zwischen Stern und dem „Bermuda-Dreieck“ am Eigelstein verschlägt, kann viele dieser Geschichten erzählen. Im Mittelpunkt steht vor allem eines – die volle Ladung Livemusik.

Hommage an Rock-Legenden

Mit Reibeisenstimme und brillanten Musikern, die ihre Instrumente an die Grenzen bringen, beeindrucken „The Candidates“ im Früher oder Später. In ihrer Heimat Düsseldorf gelten sie längst als Urgesteine der Rockszene. Das hört man den Haudegen in abgewetzten Lederjacken an – ihre Setlist ist eine Hommage an die Größen der Rockwelt, mit Hits von AC/DC, Deep Purple bis hin eben zu Bon Jovis Romantik-Hymne wecken sieErinnerungen.

Nur wenige Meter weiter hat die Essener Band „Friday“ im Fitzpatrick’s Irish Pub diese Nacht zum Feiertag erklärt: Nach den ersten beiden Liedern ist ein tanzfreudiger Herr schon ganz außer Atem, schafft es mit letzter Kraft, „Go, Johnny, Go“ ins Mikrofon zu brüllen.

Auch Nils Eistel kann nicht stillhalten, die gute Laune ist dem 28-Jährigen ins Gesicht geschrieben. Aus gutem Grund, schließlich heiratet der junge Mann aus Altenessen am 27. April. Acht Freunde entführten ihn zu seinem letzten Abend in Freiheit auf die „Rü“.

„Das Publikum ist einfach immer großartig“

Im Kontrast dazu ist es im Sailors Pub heimelig. Dicht drängen sich die Zuhörer in der kleinen Kneipe an der Alfredstraße, um sich von Singer-Songwriter Hyco Solo alias Heiko Fänger zum Mitsingen animieren zu lassen. Der verknüpft Songs von Green Day und Iggy Pop ebenso wie die Toten Hosen und „Minnie the moocher“, bekannt aus „Blues Brothers“. Gard Lier, Jan Armand Audensen und Jon Berntsen lauschen fasziniert. 1000 Kilometer haben sie in einem Mercedes Pagode aus den Sechzigern auf ihrem Weg aus der Nähe von Oslo hinter sich gebracht. Die Live-Musik sei ein perfekter Abschluss nach all den Eindrücken der „Techno Classica“, sagen sie, heute geht es für das Trio zurück nach Norwegen.

Die Messe dürfte einige internationale Gäste in die Rüttenscheider Kneipen gespült haben. 3500 Besucher waren es laut Veranstalter Mario Schweiss von „mps Entertainment“, der auch in anderen deutschen Städten Musiknächte durchführt. Vom Besuch in Essen schwärmt Schweiss: „Rüttenscheid ist eine der schönsten Veranstaltungen, weil die Kneipen hier so dicht beieinander sind und das Publikum einfach immer großartig ist.“