Nach dem Tod von Helmut Rahns Ehefrau Gertrud im Jahr 2012 musste der Grabstein des Fußballidol von 1954 aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Jetzt wurde er wieder aufgestellt. Bildhauer Georg Schaab hatte den Stein damals nach den Wünschen der Familie Rahn gestaltet.
Holsterhausen/Frohnhausen.
Für eine ganze Generation von Fußballfans war Helmut Rahn, Schütze des Siegtores für Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1954, ein Idol. Als Rahn, der lange Zeit mit seiner Familie in Frohnhausen wohnte, 2003 starb, wurde er ganz bescheiden auf dem Margaretenfriedhof an der Grenze zwischen Frohnhausen und Holsterhausen beigesetzt. In den vergangenen Monaten fehlte der Stein auf der Grabstätte, beobachteten Friedhofsbesucher. „Der rund 600 Kilo schwere Granitstein musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden und wurde von uns eingelagert“, erklärt Georg Schaab, Bildhauer und Steinmetz, der den Grabstein damals nach den Wünschen der Familie Rahn fertigte.
Im November 2012 war nun auch Helmut Rahns Ehefrau Gertrud gestorben und wurde neben ihrem Mann beerdigt. Der schwere Stein hätte aufgrund der Beschaffenheit des Geländes durch die Erdarbeiten umstürzen können. Um das zu verhindern, wurde er entfernt und so lange eingelagert, bis sich das Erdreich wieder gesetzt hatte. Jetzt stellten ihn Georg Schaab und seine Mitarbeiter wieder auf – versehen mit der neuen Inschrift für Rahns Ehefrau. „Wäre es nur um den zweiten Namen gegangen, hätte man den auch per Hand in den stehenden Stein meißeln können“, erläutert der Steinmetz.
Für Schaab, dessen Familie mit Rahns Familie seit Jahrzehnten bekannt ist, war die damals von den Angehörigen gewünschte Gestaltung des Steins nur folgerichtig. An der Realisierung des Projekts habe sich damals auch der Deutsche Fußballbund beteiligt.
„Die Rahns waren immer christlich orientiert, sehr bodenständig und lebten zurückgezogen. Sie hatten mit dem Fußball längst gebrochen, litten eher unter dem Bekanntheitsgrad und wollten auf keinen Fall, dass das Grab zur Pilgerstätte für Fans würde. Für die Familie war eine rein private Grabstätte wichtig“, so Schaab. Der Fußball habe, so Schaabs Einschätzung, das Leben der Familie Rahn durchaus negativ beeinflusst, so dass den Stein auf keinen Fall irgendwelche Fußball-Symbole zieren sollten. Stattdessen fiel die Wahl damals auf ein dezentes Kreuz als christliches Symbol. Als Material wählte man nichts Exotisches, sondern europäischen Granit. Das eingravierte, abgeschnittene Rosenpaar stehe für die Eheleute, die Schnittkante für die Trennung durch den Tod. Die Knospen der Rose wiesen in die Zukunft, stünden für die Kinder des Paares.