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Kritik an Baustellen-Management der Stadtwerke Essen

Kritik an Baustellen-Management der Stadtwerke Essen

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Foto: WAZ FotoPool
Die Altendorfer Straße ist gerade saniert, da wird ihr unterirdisch schon wieder zu Leibe gerückt. Auch in Rüttenscheid wird mangelnde Kommunikation beklagt.

Essen. 

Zwei Großbaustellen der Stadtwerke sorgen für Aufregung in Bochold und Rüttenscheid: So sollen in den nächsten 14 Monaten die Kanäle unter der Altendorfer Straße sowie in einem Großbereich des Rüttenscheider Mädchenviertels zwischen Julien- und Rüttenscheider Straße erneuert werden.

Auf der frisch sanierten Altendorfer Straße werde die Fahrbahn aber nicht angetastet, weil unterirdisch gearbeitet werde. Doch allein die Nachricht, dass die Verkehrsachse wieder zur Baustelle wird, löste in der Bezirksvertretung III helle Empörung aus. „Wir fangen wieder von vorne an!“, war eine Reaktion der Volksvertreter.

Während der Verkehr auf der Altendorfer Straße von der Baustelle unberührt rollen kann, sind private Stellplätze und eine Tiefgarage nur noch über die Mercatorstraße erreichbar. Deshalb wurde bereits eine Baustraße durch den Blambeckpark angelegt. Das war für die Bezirksvertreter der springende Punkt: Denn zugestimmt haben sie der Vorlage, in der „Ende Oktober“ als Baubeginn genannt wird, noch nicht. Das möchten sich die Bezirkspolitiker nicht bieten lassen. Deshalb laden sie einen Vertreter der Stadtwerke zur nächsten Sitzung Ende November ein. Ob bis dahin die Baustelle ruht, konnte Stadtwerkesprecher Dirk Pomplun gestern nicht sagen. Er glaubt allerdings, dass sich die Erneuerung der Altendorfer Straße noch länger hingezogen hätte, wenn die Stadtwerke parallel zur Fahrbahnerneuerung gearbeitet hätten.

Stadtwerke widersprechen Vorwürfen

In Rüttenscheid sollen ab Jahresende die Gas- und Wasserleitungen sowie die Abwasserkanäle saniert werden: Zunächst acht Monate lang auf der Hedwigstraße, ab März zusätzlich im Bereich Emmastraße. Nun werden Befürchtungen laut, das ohnehin unter enormem Parkdruck leidende Viertel könne eine solche Großbaustelle kaum verkraften. Zudem kritisiert die Interessengemeinschaft Rüttenscheid das Baustellenmanagement und die mangelnde Kommunikation der Stadtwerke. Oft würde zu lange und mitunter auch unnütz gesperrt. So sei kürzlich für kleinteilige Probebohrungen ein komplettes Halteverbot auf der Emmastraße eingerichtet worden.

Stadtwerkesprecher Dirk Pomplun widerspricht den Vorwürfen. So würden die Anwohner immer kurz vor Baustellenstart, die Politik immer ein bis vier Monate vorab über die Vorhaben informiert. Zudem befürchte er kein Verkehrschaos in Rüttenscheid: „Die Einschränkungen sind nicht gravierend: Wir arbeiten mit Wanderbaustellen, die Straßen sind also immer nur abschnittsweise gesperrt.“