Auf der Margarethenhöhe beobachtete eine Mieterin, dass offenbar falsche Namensschilder angeklebt wurden. Polizei rät zur Vorsicht bei Paketannahme.
Essen-Margarethenhöhe.
Offenbar eine Betrugsmasche der besonderen Art beobachtete Manuela Jahnke jetzt in einem Haus am Memmertweg auf der neuen Margarethenhöhe, in dem sie wohnt. Bereits zum zweiten Mal, so die Bewohnerin, seien offenbar erfundene Namen auf leere Namensschilder an der Tür und auf Briefkästen geklebt worden. „Hier im Haus stehen von 24 Wohnungen zwölf leer“, sagt Manuela Jahnke.
Vor einigen Tagen sei ihr – wie bereits einmal im vergangenen Jahr – aufgefallen, dass dort Namen von Menschen, die ihres Wissens gar nicht im Haus wohnten, auf den Schildern angeklebt worden seien. „Vorgestern wurde ein Paket für die angeblichen Mieter geliefert. Da dort ja niemand öffnete, wurde es bei den Nachbarn abgegeben“, berichtet die Frau.
Mann stellte sich als neuer Nachbar vor
Abends sei dann ein junger Mann gekommen, der sich als neuer Nachbar vorgestellt und das Paket abgeholt habe und dann damit verschwunden sei. „In einem relativ großen Haus wie unserem kennt man natürlich nicht zwangsläufig jeden neu eingezogenen Nachbarn“, sagt Jahnke. Ihr sei die Sache trotzdem komisch vorgekommen und sie habe die Polizei informiert, die dann auch vor Ort gewesen sei. Außerdem habe sie die offenbar falschen Namensschilder von den Klingeln wieder abgeknibbelt.
„In der Nachbarschaft wohnen ja viele ältere Leute, die als Gefälligkeit natürlich gern Pakete für die Nachbarn annehmen. Nicht, dass die dann irgendwann auf Kosten sitzenbleiben“, sorgt sich Manuela Jahnke, der auch schon fremde Menschen im Haus aufgefallen sind. Die Bewohnerin vermutet, dass bestellte Waren nicht bezahlt werden und die Firmen möglicherweise geschädigt werden. Denn an die Adresse gerichtete Rechnungen oder Mahnungen würden ja ins Leere laufen, weil dort ja niemand mit diesem Namen wohne.
Betrugsmasche ist der Polizei bekannt
„In diesem Fall hat sich kein Geschädigter bei uns gemeldet, es gibt keine Anzeige“, sagt Peter Elke von der Pressestelle der Polizei. Die Betrugsmasche sei allerdings bekannt. „Das kommt leider immer wieder vor.“ Er rät, Pakete für Menschen, die man nicht kenne, auf keinen Fall anzunehmen, sonst mache man sich eventuell haftbar. Wer den Eindruck habe, dass zum Schein falsche Namensschilder an Klingeln oder Briefkästen angebracht worden seien, solle diese im Zweifel entfernen. „Wem so etwas auffällt, der sollte den Hauseigentümer oder die Polizei benachrichtigen“, rät Peter Elke zur Vorsicht. „Wenn es natürlich keinen Geschädigten gibt, also keine Straftat vorliegt, können wir im Einzelfall nicht tätig werden“, so Elke.
Da eine solche Masche öfter praktiziert werde, seien auch die Zusteller von Paketen inzwischen vorsichtiger geworden und fragten oft nach Ausweisen, erklärt der Polizei-Sprecher.