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Stylisch, warm, bequem – Warum das Naketano-Aus ein Riesen-Verlust ist

Stylisch, warm, bequem – Warum das Naketano-Aus ein Riesen-Verlust ist

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Daumen hoch: Naketano-Klamotten überzeugen durch Preis, Qualität und Aussehen Foto: DER WESTEN/ Jürgen von Polier

Essen. 

Weiße dicke Kordeln, wärmender Kragen, bequemer Stoff – dafür steht Naketano. Reichlich spät entdeckte ich die Modemarke für mich. Immerhin gründeten Sascha Peljhan und Jozo Lonac das Label schon 2005.

Doch es war Liebe auf den ersten Blick. Dann kam die Schocknachricht der letzten Woche: Naketano liefert nur noch bis zum 31.12.2018. Ich werde Naketano vermissen – und das nicht nur, weil die Pullis so bequem sind.

Cooles Design, überzeugende Qualität

2015 kaufte ich mir den ersten Naketano-Pulli. Er überzeugte mich vor allem durch seine erdigen Farben. Ein ansprechender Schnitt und coole Details, wie Kordel und Rundkragen, ergänzten das stimmige Gesamtbild.

Knapp drei Jahre später passt der Pulli immer noch. Verwaschen? Fehlanzeige. Dabei kenne ich gerade mal den Unterschied zwischen einer 30- und einer 60-Grad-Wäsche. Meine Waschmaschinen-Skills sind begrenzt.

Und das nur nebenbei: Die Kleidung ist komplett vegan. Heißt: kein Leder, keine Wolle, kein Pelz.

Zugegeben, die Klamotten von Naketano haben ihren Preis. Für meinen Pulli (siehe Bild) habe ich damals um die 70 Euro gezahlt. Doch wer auf www.naketano.com stöbert, wird dort für unter 50 Euro Pullis, T-Shirts und Jacken finden. Da unterscheidet sich Naketano deutlich von anderen jungen, hippen Marken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Die meisten Kunden scheinen ähnlicher Ansicht zu sein. Der im Bundesanzeiger veröffentlichte Jahresabschluss von Naketano weist für das Jahr 2015 ein Rohergebnis von 23,4 Millionen Euro aus. Eine Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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>>> Mein Kollege sieht das Naketano-Aus etwas anders: Langweilig und nichtssagend wie fünf Meter Feldweg bei KasselNaketano-Aus: Warum ich das Essener Modelabel nicht vermissen werde – ein Kommentar

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Ein weiterer Pluspunkt für Naketano: Das Label hat seinen Sitz in Essen. Eine Modemarke, direkt aus dem Pott, die auch noch stylische Klamotten entwirft – mega!

Sexismus-Debatte? Come-on!

Vorwürfe, dass Naketano durch die Produktnamen Seximus verbreite, kann ich nicht nachvollziehen. Naketano schreibt dazu auf der Firmen-Website: „Es soll sich durch unsere Produktnamen niemand vor den Kopf gestoßen fühlen. Die Produktnamen sind Ausdruck unserer künstlerischen Freiheit.“

In meinem grün-grauen Pulli steht auf dem Schildchen: „Schizzel Dizzel Popizzel“. Kindisch, aber genau mein Geschmack. Genauso wie die Klamotten von Naketano.