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Streit um Semesterticket – VRR lehnt AStA-Angebot ab

Streit um Semesterticket – VRR lehnt AStA-Angebot ab

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Viele Studenten nutzen Bus und Bahn für den Weg zur Uni. Foto: Ralf Rottmann/Funke Foto Services
Im Streit um die geplante Teuerung lehnt der VRR ein Gegen-Angebot der Studenten ab. Donnerstag diskutiert VRR-Vorstand José-Luis Castrillo in Essen.

Essen. 

Im Streit um die Fortführung des Semestertickets an der Uni Duisburg-Essen kommt José-Luis Castrillo, einer von zwei Vorstand-Chefs des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), zur Uni Duisburg-Essen. Er spricht mit Studenten auf einer Veranstaltung des AStA am Donnerstag, 5. Februar, 18 Uhr, im neuen Hörsaalzentrum, Nähe Rheinischer Platz.

Der große Hörsaal hat Platz für 1100 Studenten; AStA-Vorsitzender Felix Lütke geht davon aus, dass am Ende kein Platz übrig bleiben wird: „Auf Facebook haben wir schon knapp 2000 Zusagen“, sagte Lütke. Tatsächlich hatten am Donnerstagmorgen mehr als 1950 Personen über Facebook ihr Kommen angekündigt.

Im Semesterticket-Streit geht es um eine geplante Preiserhöhung des VRR. Das Ticket, das ein halbes Jahr gilt und freie Fahrt im gesamten Verbreitungsgebiet garantiert, kostet derzeit 114 Euro pro Halbjahr. Es soll vom Wintersemester an um zwölf Euro teurer werden, der Preis soll dann bis zum Jahr 2020 auf insgesamt etwa 160 Euro angehoben werden.

Teuerung um rund 40 Prozent geplant

Diese geplante Teuerung um rund 40 Prozent hatte landesweit Protest bei den Studenten-Vertretungen ausgelöst; die Verhandlungen begannen im Jahr 2013 und sind vielerorts – auch in Duisburg und Essen – nicht zu Ende geführt worden. Stattdessen hat der VRR die Verträge gekündigt. Falls keine Einigung erzielt wird, droht dem Semesterticket am Standort Duisburg-Essen das Aus.

„Wir wollen das Ticket unbedingt“, betont Marcus Lamprecht, Mobilitäts-Referent des AStA, „aber wir lassen nicht alles mit uns machen.“ Die Preissteigerung sei „drastisch“ und für viele Studenten nicht machbar. Voraussichtlich Ende April werden alle 40.000 Studenten zu einer Urabstimmung über das Ticket aufgerufen.

Studentenvertretungen legten dem VRR Gegenangebot vor

In dieser Woche haben die Studentenvertretungen vieler Hochschulen, unter anderem der Uni Duisburg-Essen, dem VRR ein Gegen-Angebot vorgelegt, das moderatere Preissteigerungen vorsieht. „Damit signalisieren wir auch, dass wir jederzeit gesprächsbereit sind“, sagt Lamprecht. So soll zum Beispiel die einmalige Teuerung im Wintersemester nicht zwölf, sondern nur sechs Euro betragen. Der VRR hält das Angebot für „wirtschaftlich nicht akzeptabel“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Auch mit den angekündigten Preissteigerungen sei das Semesterticket immer noch „ein attraktives, faires Angebot.“