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Besucher der SPIEL Essen ziehen deutliches Fazit – „Hoffe, das wird geändert“

Die Messe SPIEL in Essen sorgt für Jubel und nun auch Kritik. Die Besucher sind sich einig: HIER sollten sich paar Details ändern.

© Ann-Kathrin Ullrich/ DER WESTEN

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Zu viel, zu voll, zu teuer? Noch ist die Spiel in Essen in vollem Gange, doch DER WESTEN hat sich bereits unter den Spiele-Nerds umgehört. Und die ziehen jetzt ein knallhartes Fazit.

Schnell wird klar, dass sich die Besucher bei einigen Dingen einig sind: Vor allem DAS muss sich laut ihnen ändern!

Messe SPIEL in Essen: Neuer Rekord geknackt

Vom 23. bis 26. Oktober wird die Messe Essen wieder zum Paradies für Brettspielfans – das bedeutet vier Tage voller Spaß, Strategie und leere Geldbeutel. Und dass die Besucher planen, viel Geld auszugeben, wird auch im Gespräch mit DER WESTEN schnell klar (>> hier gibt es mehr Details). Bei mehr als 1.700 Neuheiten, rund 950 Ausstellern aus 50 Ländern und acht Hallen ist das auch nicht wirklich verwunderlich. Schließlich gibt es nicht nur reichlich viel zu kaufen, sondern es kann auch ein Rekord gefeiert werden. Die Messe hat nämlich bereits den dritten Flächenrekord in Folge erreicht.

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Neu dabei ist in diesem Jahr die Halle sieben, die erstmals geöffnet wird. Trotzdem bleibt die Messe gut sortiert: In Halle 1 finden sich Miniaturen und Sammelkarten, in den Hallen 2 bis 4 Kenner- und Expertenspiele und in den Hallen 5 bis 7 Familienspiele. In der Galeria warten Kinderangebote und der große Foodcourt.

Über 50.000 Besucher pro Tag – „Das ist doch ein Witz“

Logisch, dass die Messe SPIEL bei all dem Angebot stark besucht ist – und das wird bei unserem Besuch auch schnell deutlich. Tatsächlich trifft „stark besucht“ hier den Nagel auf den Kopf. Denn wie Kommunikationsdirektor Robin de Cleur gegenüber DER WESTEN verrät, erwartet man „insgesamt an allen vier Tagen 220.000 Menschen auf dem Gelände, dementsprechend liegt unser Limit bei ungefähr 55.000“.

Klar ist: Auf der SPIEL in Essen muss man Schlange stehen, wenn man ein Spiel kaufen will. Foto: Ann-Kathrin Ullrich/ DER WESTEN

Klar ist: Das ist eine riesige Menschenmenge, da ist Schlangestehen vorprogrammiert. Das merken die Leute auch schnell, wie sie im Gespräch mit DER WESTEN betonen. Vor allem Mara S. meint: „Ich stelle mich sicherlich keine Stunde an, um ein Spiel zu kaufen.“ Und mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Auch Jochen K. (58) motzt entrüstet: „Das ist doch wirklich ein Witz! Ich wollte nur ein paar Spiele kaufen, aber dass ich mich dafür gefühlt drei Stunden anstellen muss, damit habe ich nicht gerechnet. Nein danke, dann teste ich lieber und kaufe den Rest online.“

„Also ganz ehrlich, es braucht mehr Mülleimer“

Trotz der langen Warteschlangen vor den Verkaufsständen: Zu voll ist es den meisten Besuchern nicht. Gerade aufgrund der weiteren Halle haben viele das Gefühl, dass es sich verläuft. So meinen etwa Erik E. (36) und David T. (47), dass zwar einiges los ist, „aber das ist okay, denn das macht eben den Kern der Spiele aus. Es ist Gemeinschaft.“ Auch Maja D. (43) sieht es ähnlich: „Also heute geht es. Vor zwei Jahren waren wir auch dabei, da war es wirklich sehr voll, aber heute verläuft es sich.“ Ihre Begleitung sieht es etwas kritischer: „Man merkt schon, dass es auch am Donnerstag immer voller wird. Das war vor sechs Jahren noch nicht so. Man merkt, dass es immer mehr wird.“

Messe SPIEL in Essen: Vielen fehlt es an Sitzplätzen. Foto: Ann-Kathrin Ullrich/ DER WESTEN

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Weiter betont er: „Es wäre gut, wenn es auch außerhalb der Spieltische mehr Sitzgelegenheiten geben würde. Wenn man mal eine Pause braucht, um zu essen oder so, würde ich das ganz gut finden, wenn das noch eingerichtet werden würde.“ Maja D. kann sich dem nur anschließen. Doch nicht nur diesen Punkt kritisierten die Besucher gegenüber DER WESTEN. Hans S. (61) meint: „Also ganz ehrlich, es braucht mehr Mülleimer. Die meisten quellen bereits um 12 Uhr über. Ich hoffe, das wird geändert.“ Karla M. (19) hingegen findet: „Es wäre toll, wenn man sich Powerbanks ausleihen könnte. Mein Handy ist schon wieder leer.“

Maja D. und Martin H. sind sich einig: Es gibt zu wenig Sitzplätze, dennoch sind sie sehr gerne auf der Messe SPIEL in Essen. Foto: Ann-Kathrin Ullrich/ DER WESTEN

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Trotz der vielen Kritik, die Spiele-Fans sind sich einig: Die Messe SPIEL in Essen ist für sie purer Spaß und wie ein kleiner Urlaub. Bleibt also abzuwarten, ob die „Reise“ im nächsten Jahr auf die Wünsche der Besucher hört – und noch besser wird.