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Randale nach Zombie-Walk am Hauptbahnhof in Essen: Was wir bisher wissen

Randale nach Zombie-Walk am Hauptbahnhof in Essen: Was wir bisher wissen

Essen. 

Eskalation am Essener Hauptbahnhof: Am späten Halloween-Abend musste die Bundespolizei den Bahnhof am Dienstagabend gegen 22 Uhr räumen und zeitweise sperren. Hunderte Männer hatten nach dem Zombie-Walk randaliert (hier die Einzelheiten).

Danach gab es in den sozialen Netzwerken zahlreiche Spekulationen und Gerüchte, die Bundespolizei verurteilte viele davon später als Fake News. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Sind Gäste des Zombie-Walks auf Reisende losgegangen?

Mehrere Medien hatten berichtet, die Aggressoren seien Teilnehmer des Zombie-Walks gewesen. Die Bundespolizei stellt klar: Die Aggression ging eher von rund 200 Männern aus, die sich in Kleingruppen am Hauptbahnhof aufhielten. Sie hatten mit dem Zombie-Walk nichts zu tun.

Die Gruppen gerieten untereinander immer wieder in Streitigkeiten und provozierten schließlich auch unbeteiligte Reisende – und Teilnehmer des Zombie-Walks, die auf dem Weg zu den Zügen waren. Als es gegen 19 Uhr zu regnen anfing, strömten die Gruppen in den Bahnhof. Dort sollen sie später auch Feuerwerkskörper geworfen haben.

Die Bundespolizei entschloss sich gegen 22 Uhr, den Bahnhof zu räumen, um die chaotische Lage wieder in den Griff zu bekommen. Die Situation sei „extrem“ gewesen, heißt es später seitens der Polizei.

Dirk Bussler, der Veranstalter des Zombie-Walks, betont: „Die Vorkommnisse am Bahnhof haben nichts mit dem Zombie-Walk Essen zu tun.“ Der sei nämlich friedlich verlaufen.

Waren die Männer am Essener Hauptbahnhof Flüchtlinge?

Diese These tauchte in den sozialen Netzwerken immer wieder auf. Laut Bundespolizei hatten die meisten der 200 Männer „augenscheinlich einen Migrationshintergrund“. „Da können aber auch Leute mit ausländischen Wurzeln und deutschem Pass dabei gewesen sein“, sagte Bundespolizeisprecher Volker Stall gegenüber DER WESTEN.

Warum gab es so viele Platzverweise?

Insgesamt 1230 Platzverweise sprach die Bundespolizei am Abend aus. „Das ist nicht normal“, so Bundespolizeisprecher Stall. Manche Menschen waren darüber irritiert, dass es deutlich mehr Platzverweise als Aggressoren gab – und hatten deshalb Zweifel daran, dass die Informationen der Polizei korrekt sind.

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Die Erklärung: Die hohe Zahl stammt daher, dass viele Reisende zunächst nicht bereit waren, den Essener Hauptbahnhof zu verlassen, als die Bundespolizei das Gebäude räumte. Außerdem habe es auch zuvor am Nachmittag schon Platzverweise gegeben.

Gab sexuelle Übergriffe?

In sozialen Netzwerken hatten immer wieder Nutzer behauptet, es sei am Essener Hauptbahnhof nach dem Zombie-Walk zu sexuellen Übergriffen gekommen. „Nach bisherigen Erkenntnissen liegen uns keine Hinweise zu sexuellen Übergriffen vor“, sagte Volker Stall.

Mit der Situation in der Kölner Silvesternacht sei die Lage am Essener Hauptbahnhof nicht vergleichbar gewesen.

Auch habe es nicht signifikant mehr Diebstähle als an vergleichbaren Abenden gegeben.

Die Polizei geht insgesamt nur einem Dutzend Anzeigen nach, uunter anderem wegen Diebstahls und Böller-Würfen.

(pen)

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