Essen. Straßenabsperrungen, ein Geländewagen in Tarnfarben und Uniformierte mit Barret auf dem Kopf. Wer am Mittwochabend in Essen unterwegs ist, der wird sich möglicherweise über die am Straßenrand postierten Männer gewundert haben: Ist das etwa ein Bundeswehr-Einsatz im Inland?
Die Antwort lautet: Nein. Es handelt sich bei den Männern um Reservisten der Bundeswehr, die sich beim Essener Firmenlauf ehrenamtlich als Streckenposten zur Verfügung gestellt haben.
Verwirrung bei der Bundeswehr
Bereits im letzten Jahr waren die Männer vor Ort und gaben gegenüber DER WESTEN an, zur Schill-Kaserne in Wesel zu gehören. Das sorgte bei der Bundeswehr für reichlich Verwirrung, weil dort niemand von dem Einsatz unterrichtet wurde. Auch Polizei und Feuerwehr wussten nicht Bescheid.
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Veranstalter klärt Missverständnis auf
Firmenlauf-Veranstalter Marc Böhme klärte die Situation im vergangenen Jahr auf: „Einer der Männer wohnt in Essen und ist Mitglied in unserem Lauftreff“, sagte Böhme und weiter: „Seine Kameraden haben sich, wie in den vergangenen Jahren, als freiwillige Streckenposten zur Verfügung gestellt.“
Ist ein Bundeswehr-Einsatz im Inland möglich?
Ein Einsatz echter Bundeswehr-Soldaten in Essen wäre äußerst ungewöhnlich.
Denn Artikel 35 des Grundgesetzes lässt Amtshilfe der Bundeswehr nur in extremen Ausnahmefällen zu. Dazu zählen zum Beispiel eine Naturkatastrophe oder ein innerer Notstand, der die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gefährdet.