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Ruhr Museum auf Zeche Zollverein in Essen zeigt „Kohle. Global“

Ruhr Museum auf Zeche Zollverein zeigt „Kohle. Global“

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Foto: WAZ Fotopool
Das Ruhr Museum auf Zeche Zollverein zeigt ab sofort die Ausstellung „Kohle. Global“ – keine nostalgisch gefärbte Rückschau, sondern eine aktuelle Bestandsaufnahme, weltweit. Und der Auftakt einer großen regionalen Kooperation. Bis 2018 soll das Ende aus der Steinkohleförderung begleitet werden.

Essen. 

Ein bisschen Ruhrgebiet ist derzeit überall. In China, Indien und Tschechien, bald auch in der Mongolei und Mosambik wird sich die Geschichte wiederholen, die von harter Maloche und Männerbünden und vom wirtschaftlichen Aufschwung erzählt. Diese große Erzählung, die 200 Jahre lang das Leben im Revier, die Landschaft und nicht zuletzt die Kultur geprägt hat. Und bald Vergangenheit ist.

Im Ruhr Museum auf Zeche Zollverein führt man die Geschichte nun auf eine besondere Weise fort: Mit der Ausstellung „Kohle.Global“, die keine nostalgisch gefärbte Rückschau ist, sondern eine aktuelle Bestandsaufnahme, weltweit. „Kohle ist kein regionales Thema“, erklärt Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums. Und doch ist der von Ulrike Stottrop, Leiterin der geologischen Sammlung, mit viel Herz und Fachkunde gelenkte Blick in die Flöze und in rußgeschwärzte Gesichter auf der ganzen Welt auch der Auftakt einer großen regionalen Kooperation. Bis 2018 soll das Ende aus der Steinkohleförderung mit verschiedenen Einrichtungen, darunter das Bochumer Bergbaumuseum, begleitet werden.

Kohle, Kohle, Kohle

So ist der Ausstieg aus der Kohle auch der Einstieg in eine Debatte um die Zukunft fossiler Energieträger, die im Ruhr Museum mit Filmen, Führungen und Vortragsreihen (jeweils 19 Uhr) flankiert wird. Da geht es beispielsweise um den „Weltmarkt Kohle“ (4. Juni), um „Kohle und Umwelt“ (18. Juni) und die „Aspekte einer gerechten Rohstoffpolitik“ (25. Juni). Auch der „Globale Kohlebergbau aus Sicht eines Gewerkschafters“ ist am 11. Juni Thema.

Den Untertitel der Ausstellung „Eine Reise in die Reviere der anderen“ darf man ganz wörtlich nehmen, wenn es auf Busexkursionen ins Braunkohletagebau-Gebiet Garzweiler geht (22. Juni) oder in den größten Kohlehafen Europas in Rotterdam (3. Oktober). Eine Exkursion führt in die Kokerei Prosper, wo jährlich zwei Millionen Tonnen Koks gebacken werden (4. Oktober) und in einen der führenden Produktionsbetriebe für Hochleistungsmaschinen im Bergbau (14. September).

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung starten jeweils donnerstags und samstags um 14 Uhr sowie sonntags um 11 Uhr (Teilnahmegebühr: 3 Euro plus Einritt)