Karnap, das hübsche Dorf hinterm Rhein-Herne-Kanal
Alles so schön Grün hier: Die Matthias-Stinnes Siedlung ist mittlerweile zum Wohnen sehr beliebt.
Foto: Jochen Tack
Längst wissen nicht nur Einheimische, wie angenehm man in den alten Bergarbeitersiedlungen von Essen-Karnap leben kann.
Essen. Es gab Zeiten, da konnte man in der Matthias-Stinnes-Siedlung für kleines Geld ein altes Bergmannshaus kaufen. Das ist lange vorbei, wer hier heute heimisch werden will, der muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Karnap ist zwar der nördlichste Essener Stadtteil, und Norden ist in Essen eine Himmelsrichtung, die mancher prekär findet. Aber es hat sich herumgesprochen, dass man in Karnap gut leben kann.
Einer, der aus Karnap nicht mehr weg will, ist Turgay Tahtabas. Vor neun Jahren zog der gebürtige Türke mit seiner Frau und drei Kindern in eines der Zechenhäuser und baute es nach und nach mit viel Eigeninitiative und der Hilfe von Nachbarn zu einem Schmuckstück um. „Das ist typisch für unsere Siedlung“, sagt sein Freund Michael Schwamborn, der ebenfalls hier lebt. „Wir halten zusammen und sind eine richtig gute Gemeinschaft“, ergänzt Tahtabas. Bei mindestens acht Nationen ist das durchaus beachtlich: Polen, Spanier, Italiener, Russen, Türken, Araber und Deutsche fallen dem 49-jährigen Tahtabas ein, der persönlich so etwas wie ein Musterbeispiel gelungener Integration ist.
Mehr ein großes Dorf als ein Stadtteil
Essen-Karnap. Der Karnaper Markt könnte einer der schönsten in Essen sein. Manches Haus drumherum hat Qualität, allerdings sind da die auffallenden Leerstände der Ladenlokale , und einige Gebäude haben generell schon bessere Zeiten gesehen. Das neue Supermarkt-Zentrum an der Karnaper Straße ist nur 50 Meter entfernt, hält zwar Kaufkraft im Stadtteil, konnte aber bislang noch nicht so recht ausstrahlen.
Die örtliche SPD wünscht sich, dass die Fläche abseits der Markttage zum Parken freigegeben wird, wovon man sich Belebung verspricht. Es gibt zu dem Plan aber auch viel Skepsis.
1989 kam der Sohn eines Lehrers aus der Türkei nach Essen – übrigens der Liebe wegen, seine Frau lebte bereits hier. Einen Job fand er beim Stadtamt 70, der Müllabfuhr, die später in den Entsorgungsbetrieben aufging. Tahtabas war und ist einfacher Müllwerker, arbeitete viele Jahre auch in den schweren Kellerrevieren. Für einen gewandten, ausgebildeten Hotelfachmann nicht gerade ein Traumjob. Doch Tahtabas ist zufrieden, lebte seinen Bildungshunger privat aus und ist schon lange ehrenamtlich engagiert in Elternvereinen, die sich um den Bildungserfolg benachteiligter Kinder und Jugendlicher kümmern. Nicht zuletzt verwirklichte Tahtabas den klassischen Einwanderertraum: Den Kindern soll es dank Bildung einmal besser gehen. So kam es. Alle drei machten Abitur, studieren und sind dabei, sich beruflich zu etablieren. Zum großen Stolz der Eltern.
Karnap ist der nördlichste Stadtteil Essens.
Foto: Jochen Tack
7774 Menschen lebten Ende 2014 in Karnap.
Foto: Jochen Tack
Alles so schön Grün hier: Die Matthias-Stinnes Siedlung ist mittlerweile zum Wohnen sehr beliebt.
Foto: Jochen Tack
Turgay Tahtabas führt uns durch seinen Stadtteil Essen-Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Am Karnaper Markt, der sich links anschließt, steht dieses schöne Haus aus den 1920er Jahren, das Ortspolitiker vor dem Abriss retteten.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Betonbrunnen am Karnaper Markt. Der Ort hat durchaus Potenzial, auch weil es einige hübsche Gebäude drum herum gibt.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Die Zeche Mathias Stinnes in Karnap (die Aufnahme ist undatiert, vermutlich 60er Jahre).
Foto: Oliver Müller / NRZ
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: FUNKE Foto Services
Der Sportplatz Lohwiese in Essen-Karnap, Spielstätte für den FC Karnap 07/27.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Sportplatz Lohwiese in Essen-Karnap, Spielstätte für den FC Karnap 07/27.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Stefan Arend / WAZ Fotopool
Die evangelischen Kirche an der Hattramstraße in Karnap (fotografiert im Juli 2014).
Foto: Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Die evangelischen Kirche an der Hattramstraße in Karnap (fotografiert im Juli 2014).
Foto: Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Die evangelischen Kirche an der Hattramstraße in Karnap (fotografiert im Juni 2013).
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Die evangelischen Kirche an der Hattramstraße in Karnap (fotografiert von einem Zeppelin aus im April 2006).
Foto: Oliver Müller / NRZ
Multikopter-Aufnahme der evangelischen Kirche an der Hattramstraße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme der evangelischen Kirche an der Hattramstraße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Für unsere Stadtteil-Serie "60 Minuten in..." hat uns Turgay Tahtabas durch seinen Stadtteil geführt.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Blick in die Bertramstraße mit den alten Bergbau-Siedlungshäusern.Foto: (fotografiert im Juli 2014).
Foto: Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Blick in die Bertramstraße mit den alten Bergbau-Siedlungshäusern.Foto: (fotografiert im Juli 2014).
Foto: Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Blick in die Bertramstraße mit den alten Bergbau-Siedlungshäusern.Foto: (fotografiert im Juli 2014).
Foto: Dirk Bauer, WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Rhein-Herne-Kanal trennt Karnap vom Rest Essens. Im Hintergrund ist das Müllheizkraftwerk Essen-Karnap zu sehen (fotografiert im Juni 2013).
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Der Radweg bzw. Fußgängerweg neben dem Rehin-Herne-Kanal in Essen-Karnap (fotografiert im Juni 2013).
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Ehemaliger Karnaper Hafen / Mathias Stinnes am Rhein-Herne- Kanal wurde in ein Naherholungsgebiet umgewandelt (fotografiert im September 2013).
Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Impressionen aus Karnap.
Foto: Florian Kernwein/WAZ FotoPool
Der Karnaper Markt (fotografiert im März 2015).
Foto: Stefan Arend / Funke Foto Services
Der Karnaper Markt (fotografiert im März 2015).
Foto: Stefan Arend / Funke Foto Services
Impressionen aus Karnap.
Foto: Oliver Müller / NRZ
Karnap aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2015).
Foto: Hans Blossey
Karnap aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2015).
Foto: Hans Blossey
Karnap aus der Luft betrachtet (fotografiert im August 2012).
Foto: Hans Blossey
Karnap aus der Luft betrachtet (fotografiert im August 2012).
Foto: Hans Blossey
Karnap aus der Luft betrachtet (fotografiert im Oktober 2006).
Foto: Hans Blossey
Alles so schön Grün hier: Die Matthias-Stinnes Siedlung ist mittlerweile zum Wohnen sehr beliebt.
Foto: Jochen Tack
Alles so schön Grün hier: Die Matthias-Stinnes Siedlung ist mittlerweile zum Wohnen sehr beliebt.
Foto: Jochen Tack
Multikopter-Aufnahme von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Karnaper Straße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahmen von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Müllheizkraftwerk Essen-Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Karnaper Straße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Karnaper Straße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Ruhrglas
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap - fotografiert von der Wiese an der Ruhrglasstraße in Richtung Gladbecker Straße.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme am Rhein-Herne-Kanal in Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme am Rhein-Herne-Kanal in Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme am Rhein-Herne-Kanal in Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme am Rhein-Herne-Kanal in Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Karnap.
Foto: Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Karnaper Straße an der Stadtgrenze (fotografiert im September 1999).
Foto: Oliver Müller / NRZ
Natürlich hätte das auch anderswo als in Karnap so kommen können. Aber das spezielle Klima in diesem bodenständigen, sozialdemokratisch geprägten und dabei bürgerlichen Stadtteil hat das vermutlich befördert. Wenn man mit Tahtabas und Schwamborn durch Karnap läuft, wird das Miteinander spürbar. Karnap ist mehr ein großes Dorf als ein Stadtteil: Man kennt sich, man schätzt sich, man hat Zeit für ein Schwätzchen, und Turgay Tahtabas gehört ganz selbstverständlich dazu.
31 verschiedene historische Haustypen
Mehrere Straßenzüge umfasst die Siedlung Matthias Stinnes, einige so original erhalten, dass man ohne weiteres einen Bergarbeiterfilm um 1900 drehen könnte – nur die Autos müssten weg, und den Asphalt müsste man mit Lehm verdecken. Von Monotonie übrigens keine Spur: 31 verschiedene historische Haustypen hat Michael Schwamborn gezählt. Er ist Vorsitzender der 800 Mitglieder starken Mieter- und Eigentümer-Initiative ist und sitzt für das Essener Bürgerbündnis (EBB) im Rat der Stadt.
Die Wappengeschichte Karnaps beginnt im 14. Jahrhundert mit dem Wappen der Familie von Carnap – so schrieb sich die ehemalige Bauernschaft übrigens noch bis 1910. Der ländliche Hintergrund erklärt auch das Wappen, das eine silberne Pferdeprame mit silberner Schnur zeigt - ein recht brutales Gerät zur Zähmung von Wildpferden, die im alten Emscherbruch nicht selten waren. Ab 1808 gehörte Karnap der Bürgermeisterei Altenessen an. Bei der Eingemeindung Altenessens nach Essen wurde Karnap 1915 für kurze Zeit selbstständig, um 1929 dann doch zu Essen zu kommen.
Typisch sind die großen, langgezogenen Gärten, mit deren Hilfe Bergmannsfamilien früher die schmale Kost aufbesserten und die heute hinter den modernen Reihenhäusern so selten, weil fast unbezahlbar geworden sind. Natürlich dienen die alten Gärten inzwischen überwiegend der Erholung, aber Familie Tahtabas baut nach alter Art Gemüse und Obst an, darunter Exotisches wie Feigen und Maulbeeren, die hier erstaunlich gut gedeihen.
Heraldiker Kurt Schweder entwarf Ende der 1970er Jahre die Essener Stadtteilwappen. Die Wappen geben Einblicke in die Geschichte der Stadtteile, stellen aber auch besondere Charakteristika und landschaftliche Merkmale heraus. Unsere Bildergalerie enthält alle Essener Stadtteilwappen (- nicht jeder der 50 Stadtteile hat ein eigenes Wappen) und erklärte diese - von 1 bis 45:
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(1) Karnap: Die Wappengeschichte Karnaps beginnt schon im 14. Jahrhundert mit dem Wappen der Familie von Carnap – wie sich die ehemalige Bauernschaft übrigens noch bis 1915 schreibt. Gerade dieser ländliche Hintergrund erklärt auch das Wappen, das eine silberne Pferdeprame mit silberner Schnur zeigt. Ab 1808 gehörte Karnap dem Stadtbezirk Altenessen an. 1915 wird Altenessen nach Essen eingemeindet, 1929 auch Karnap. Quelle: Kurt Schweder/Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(2) Bergeborbeck. Das Stadtgebiet gehörte früher zu Vogelheim. Merkmal war der im Jahr 1467 erstmals erwähnte Rittersitz „op dem Berge“. Ab 1808 fiel Vogelheim der Bürgermeisterei Borbeck zu, die 1915 aufgelöst und nach Essen eingemeindet wurde. Bergeborbeck wurde wieder ein eigener Stadtteil, nachdem sich 1977 Vogelheimer für eine Ablösung stark gemacht hatten. Das Wappen ist eine Namensanspielung mit Dreiberg und Wellenbalken. Die Pferdeprame ist aus dem Wappen der Herren op dem Berge, denen auch das Gut Ripshorst gehörte. Quelle: Kurt Schweder/Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(3) Vogelheim: Die Bürger interpretieren das Wappen, das auch die Erbgutsbesitzer von Vogelheim verwendeten, auf ihre Weise: Das Grün der Balken steht demnach für die Hoffnung auf bessere Achtung der Menschenwürde, das Weiß des Schildes für die friedliche Akzeptanz und die Vögel für die Freiheit der Gemeinnützigkeit und des Bürgerwillens. Letzteren demonstrierten die Vogelheimer am 25. Juni 1978 eindrucksvoll, als die alte Bauernsiedlung zum 50. Essener Stadtteil ausgerufen wurde und sich auf eine Bürgerinitiative hin von Borbeck löste. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(4) Altenessen. Das Wappen spielt auf den alten Namen von Essen, „Asnide“ an. Dafür gibt es mehrere Deutungen, meistens aber als Esche, deren Äste gut zur Speerherstellung geeignet sind. Das blaue Schild zeigt das Schwert aus dem Essener Wappen und zwei silberne Eschenzweige. Erstmals tauchte die Bauernschaft „Aldenessende“ 1120 auf. Vom Stiftsgebiet Essen grenzte man sich 1310 ab, 1808 wurde die Bürgermeisterei Altenessen gegründet, die bis zur Eingemeindung 1915 bestand. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(5) Katernberg. Die alten Schreibweisen „Katerenberge“ und „Katherenberge“ deuten beide auf die Namens-Bedeutung „Berg der Kater“ hin – der seit 1929 zu Essen gehört. Das Schweder-Wappen zeigt Gold auf einem schwarzen Berg, der Kohle, darin ein silbernes Fachwerkhaus – darauf einen schwarzen, stolzen Kater. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(6) Dellwig: Im 13. Jahrhundert wurde der Stadtteil Dalewic genannt – damit war das zur Siedlung gehörende, schutzbietende Tal gemeint. Entsprechend erinnert das Wappen an Einbuchtungen. Andersfarbig ist es das Wappen der Herren von Dellwig, einem ursprünglich Dortmunder Geschlecht. Nach der Auflösung der Bürgermeisterei Borbeck 1915 musste Dellwig einen Teil seiner nördlichen Flächen an Oberhausen abtreten, wo etwa das Haus Ripshorst steht. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(7) Gerschede: 1220 erstmals als Gertschede erwähnt, deutet „Gert“ auf ein langstieliges, spitzes Gewächs, bzw. „Ger“ auf eine spitze Waffe hin, die auch im Wappen aufgegriffen werden. Gerschede gehörte früher zum Stift Essen – damals wurde in der Pausmühle, die erst 1970 stillgelegt wurde, das Korn für die Äbtissinnen gemahlen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(8) Bochold: Die alten Namen Bocholds, einst eine alte Bauernschaft bei Borbeck, bedeuten übersetzt soviel wie Buchenholt. Die Buche hatte einen hohen wirtschaftlichen Wert – ebenso wie die Kohle. Darauf deutet im Wappen ein sogenannter Göpel hin, eine sternförmige Achse, mit der früher Menschen oder Pferde u.a. Kohle förderten. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(9) Stoppenberg: Das Wappen deutet auf den „Kapitelberg“, einen etwa 80 Meter hohen Hügel, auf dem die Fürstäbtissin Schwanhild die „Stiftskirche Maria in der Not“ baute. Das Wappen ist eine Anspielung auf den grünen „Dreiberg“ mit dem roten Kreuz als Hinweis auf das adelige Damenstift.Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(10) Schonnebeck: Heute übersetzt bedeutet der Name so viel wie „schöner Bach“, auf dem im Wappen der goldene Wellenbalken hindeutet. Die Pferdeprame und der Stern sind aus dem Wappen der Herren von der Porten zu Dyc, die im erstmals 1242 erwähnten Schonnebeck ihren Gutssitz hatten. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(11) Frintrop: Nicht ganz eindeutig ist, wo der ursprüngliche Name „Vrilincdorpe“ herrührt: Die einen übersetzen es mit „Dorf der Freien“, andere deuten es keltisch als „sumpfiges Land“. Klar ist, dass Frintrop erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde und am Hellweg, der wichtigsten Handelsroute, lag. Bei der Kommunalreform musste die einstige Bauernschaft mehr als die Hälfte der Flächen an Oberhausen abgeben. Das Wappen zeigt drei Lindenblätter als Zeichen für die Dorflinde sowie drei darum gruppierte Fachwerkhäuser.Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(12) Borbeck: Das Wappen bezieht sich auf das Schloss Borbeck, das den Essener Fürstäbtissinnen als Sommerresidenz diente. Fürstäbtissin Berta von Arnsberg hatte den Oberhof Borbeck1288 gekauft. Nach der Auflösung des Stiftes wurde Borbeck bis zur Eingemeindung 1915 zur Bürgermeisterei. Die Schwerter im Wappen stehen für Cosmas und Damian, der Kranz als Zeichen für die Märtyrer. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(13) Altendorf: Das silberne Fachwerkhaus und die goldene Krone im Wappen sind heraldische Hinweise auf den ehemaligen Königshof Ehrenzell – eine Schenkung Kaiser Otto I. an das Stift. Das „alte Dorf“ bildete mit Frohn- und Holsterhausen das „Dreibauerschaftsquartier". Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(14) Stadtmitte: Das Schwert ist auch hier das Attribut der Essener Stadtpatrone Cosmas und Damian. Die sechs goldenen Kugeln stehen symbolisch für den Stadtkern, das Nord-, Ost-, Südost-, Süd- und Westviertel. Der heutige Stadtkern war von 1244 – dem Jahr, in dem das Stadtrecht verliehen wurde – bis 1865 von einer Stadtmauer umgeben. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(15) Frillendorf: Die alten Namen „Vringdorpe“ und „Vrintrope“ sind wie in Frintrop Bezeichnungen für das „Dorf der Freien“. Die Bauernschaft gehörte zum Stift Essen und kam nach dessen Auflösung erst zur Bürgermeisterei Altenessen, dann zu Stoppenberg. 1929 erfolgte die Eingemeindung nach Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(16) Kray: Erstmals im Jahr 1340 erwähnt, gehörte die Bauernschaft Kray ab 1808 zur Bürgermeisterei Altenessen, nach deren Teilung zu Stoppenberg. Das Wappen, das in ähnlicher Form bereits 1906 auftauchte, zeigt im oberen Teil eine Krähe. Im unteren Bereich sind Teile des Wappens der Herren von Leithe zu sehen – zwei silberne Rosen und eine Pferdeprame auf rotem Grund. Die Krayer Vereine verwenden bis heute das alte Wappen, das Kurt Schweder jedoch für heraldisch unkorrekt hielt. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(17) Leithe: Der mit drei goldenen Kugeln besetzte, rote Schrägbalken ist das Wappen einer der bedeutendsten Essener Adelsfamilien, der Herren von Leithe. Gemeinsam mit Kray wurde Leithe 1906 zu einer eigenständigen Bürgermeisterei erhoben, nachdem die einstige Bauernschaft zuvor erst zu Altenessen und dann zu Stoppenberg gehörte. Erst 1929 erfolgte die Eingemeindung nach Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(18) Bedingrade: Im elften Jahrhundert tauchte der Stadtteil als „Batingrotha“ auf – gedeutet wird „Bating“ als Familienname, „rotha“ als Begriff für Rodung. Da nach der Rodung der Pflug kam, schlägt sich der alte Name im Wappen nieder, wo ein Pflug auf grünem Schild gezeigt wird. Von 1808 bis 1915 gehörte Bedingrade zur Bürgermeisterei Borbeck, ehe die Eingemeindung erfolgte. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(19) Schönebeck: Mit den früheren Namen „Sconenbeke“ bzw. „Schonenbeke“ ist nichts anderes als der „schöne Bach“ gemeint. Entsprechend spielt auf dem Wappen der goldene Wellenbalken auf den Bach, die Sonne auf die Schönheit an. Amtlich überliefert ist der Name erst seit 1795. Schönebeck gehörte vor der Eingemeindung 1915 zur Bürgermeisterei Borbeck. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(20) Frohnhausen: Gemeinsam mit Altendorf und Holsterhausen bildete Frohnhausen das Dreibauerschaftsquartier, das zum Stift Essen gehörte. Das Wappen zeigt neben dem Haus auch gekreuzte Botenstäbe. Sie spielen auf die „Frohnen“ an, die dort lebten. Als solche wurden Gerichtsboten bezeichnet, die für die termingerechte Zustellung bei Gerichtsbelangen zuständig waren. Ihr Amtszeichen war der Stab. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(21) Holsterhausen: Heute eines der dicht besiedeltsten Quartiere der Stadt, gehörte Holsterhausen einst mit Altendorf und Frohnhausen zum Dreibauerschaftsquartier. Erstmals erwähnt wurde Holsterhausen 966, als Kaiser Otto I. dem Stift Essen den Hof Ehrenzell schenkte. Das Wappen zeigt ein silbernes Fachwerkhaus – den Wohnsitz der Holzseter, der Waldarbeiter. Deswegen liegt über dem Giebel auch je ein goldener Stamm. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(22) Huttrop: Bei der Namensdeutung kann man sich uneins sein: Während „trop“ eindeutig für Dorf steht, hat die Silbe „Hut“ verschiedene Bedeutungen, könnte etwa für Hügel, Hütte oder Höhe stehen. Für die Wappengestaltung – ein Hut und blaue Tropfen – ist der Klang des Namens entscheidend. Fest steht, dass die einstige Bauernschaft 1319 erstmals erwähnt wurde und damals zum Stift Essen gehörte. 1908 wurde Huttrop eingemeindet. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(23) Steele: Das Wappen ist dem Steeler Siegel von 1578 entliehen. Es bezieht sich auf die einflussreichen Steeler Bürger der Schmiedegilde und deren Patron Eligius. Eines seiner Attribute, der Ring, wurde zum Wappenzeichen –nicht zu verwechseln mit den Krupp-Ringen, die zwar ähnlich aussehen,aber eine andere Bedeutung haben. Steele wurde schon 938 erstmals erwähnt, als Kaiser Otto I. dort seinen Hoftag abhielt. 1578 verlieh Äbtissin Elisabeth Steele die Stadtrechte, 1908 war der Stadtteil eine eigene Bürgermeisterei. 1929 erfolgte die Eingemeindung. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(24) Freisenbruch: Der Wortbestandteil „bruch“ steht für Moor oder sumpfiges Gelände. An diese Bodenbeschaffenheit erinnern auch die drei Schilfrohrkolben im Wappen. Freisenbruch, früher „Friesenbroke“, war bis 1885 eine der vier märkischen Gemeinden und wurde 1047 erstmals im Verzeichnis der Abtei Werden erwähnt. Der Hof Freisenbruch war grundsteuerpflichtig an die Grafschaft Mark – im Hochmittelalter die mächtigsten und einflussreichsten westfälischen Regenten im Heiligen Römischen Reich. Freisenbruch, Königssteele und Eiberg gehörten erst zum Amt Wattenscheid, ab 1885 zur Bürgermeister Königssteele und ab 1929 zu Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(25) Fulerum: Alte Schreibweisen wie etwa „Vulramen“ oder „Fulramon“ bezeichnen eine Rasenfläche mit großen, faul-schwarzen Wasserflächen. Das Wappen spielt auf diese landschaftliche Erscheinung an. Fulerum wurde erstmals im 11. Jahrhundert als Schenkung des Grafen Berg an die Abtei Werden erwähnt. Verwaltungsmäßig gehörte Fulerum in seiner Geschichte zu verschiedenen Orten in der Nachbarschaft darunter etwa Haarzopf, Altendorf und Mülheim-Heißen. 1910 wurde Fulerum mit der Eingemeindung ein Stadtteil von Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(26) Margarethenhöhe: Das Wappen ist ein sogenanntes „redendes“, es orientiert sich am Namen. Entsprechend sind drei Margaritenblüten zu sehen. Die Bogenmauer mit Zinnen erinnert an die ehemalige Wehranlage Sommerburg. Ursprünglich gehörte die Margarethenhöhe zu Rüttenscheid. 1906 stiftete Margarethe Krupp die Gartenstadt für die „minderbemittelten Klassen“. Architekt Georg Metzendorf plante die Siedlung ab 1908, Baubeginn war 1909.Seit 1911 ist sie offiziell eigener Stadtteil. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(27) Rüttenscheid: Urkundlich erwähnt wird Rüttenscheid als „Riudenscethe“ 970. Der Name steht für„Waldbesitz zur Acker- und Wohnplatznutzung“. Die mit Kugelkreuzen besteckten Herzen sind aus dem Wappen der einst heimischen Familie von Schielt. Die Bauernschaft Rüttenscheid gehörte nach der Säkularisation zu Altenessen, Stoppenberg und Rellinghausen und wurde 1905 eingemeindet. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(28) Stadtwald: Fünf goldene Eichen und das goldene Schwert aus dem Stadtwappen spielen auf den Namen an. Ursprünglich war Stadtwald die Bauernschaft Heide und galt als Kornkammer des Stifts Rellinghausen. 1910 wurde Stadtwald Stadtteil von Essen. Seit der Aufforstung des „Langenbrahmer Waldes“ 1904 heißt das Gebiet Stadtwald. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(29) Bergerhausen: Familie Vittinghoff-Schell auf Schloss Schellenberg belegte das Bergerhauser Schymanns Gud mit einer Erbrente – die erste urkundliche Erwähnung 943. Im 16. Jahrhundert taucht Bergerhausen im Pachtbuch der Abtei Werden auf. Das Wappen ist eine Namensanspielung und zeigt ein Fachwerkhaus auf einem Dreiberg. Hammer und Schlegel deuten auf den Erzbergbau hin. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(30) Rellinghausen: Rellinghausen nimmt in der Geschichte der Stadt einen besonderen Platz ein: So war der Herr zu „Ruoldinghus“ verwandt mit Bischof Altfrid, dem Gründer des Stiftes. 971 wurde in Rellinghausen ein weiteres Damenstift gegründet, das dem Stift Essen unterstand. Im 17. Jahrhundert ließ die Essener Äbtissin als Reichsfürstin ein Wappen für das „Kayserlich-freiweltliche Stift Essen“ erstellen. Es symbolisiert ihre vier Grundherrschaften, darunter auch Rellinghausen. Das Rellinghauser Wappen deutet mit dem Wellenbalken die Lage an der Ruhr, mit dem roten Kreuz seine christliche Funktion an. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(32) Horst: Das Wappen ist identisch mit dem der Burgherren von Horst, die sich im 13. Jahrhundert dort niederließen. Sie waren Erbmarschälle des Stiftes und hatten damit das Recht zum Wildpferdefang. Zur Zähmung diente eine Nüsterklemme, eine Prame, die auch auf dem Wappen zu sehen ist. Im 9. Jahrhundert stand die Vryburg in Horst, die große Bedeutung für die Sicherung der Handelsroute Hellweg hatte. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(33) Eiberg: Die Bauernschaft wurde erstmals um 1150 im Register der Abtei Werden erwähnt. Der Name bedeutet Berg an der Aue (Ei). Das Wappen Eibergs gehört zu den erzählenden Wappen: Die Eicheln erinnern an die Schweinemast, auf die die Menschen im frühen Mittelalter angewiesen waren, der Dreiberg an die dreigeteilte Anhöhe an der Ruhr und das Königsblau an die Zugehörigkeit zu Preußen. Das Gemeindegebiet teilt sich heute auf Freisenbruch, Horst und Bochum auf. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(34) Burgaltendorf: Die Burgherren sind verwandt mit den Herren aus Horst – wie am ähnlichen Wappen zu sehen ist. Als Ordenritter führte eine Linie „derer von Altendorf“ die Pramen schwarz in silber. Ursprünglich hieß Burgaltendorf „Altendorf-Ruhr“ und gehörte seit dem 13. Jahrhundert zur Grafschaft Mark. Als einer der letzten Stadtteile wurde Burgaltendorf 1970 eingemeindet und trägt auch erst seitdem diesen Namen. Zuvor gehörte der Stadtteil bis 1815 zum Landkreis Hörde, bis 1885 zu Bochum, bis 1885 zu Hattingen und ab 1929 zum Kreis Ennepe-Ruhr. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(35) Haarzopf: Die Grafen von Berg schenkten der Abtei Werden 1215 die „Hartzappe“ – aus diesem Jahr datiert der erste urkundliche Erwähnung. „Hartz“ steht für Hirsch, „appe“ für fließendes Gewässer. Das Wappen zeigt entsprechend ein Hirschgeweih und einen Wellenbalken. 1915 wurde der Stadtteil eingemeindet, nachdem er zuvor zu Heißen und Bredeney gehört hatte. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(36) Bredeney: Eine breit angelegte Aue – das ist die Bedeutung des Namens, in alten Schreibweisen auch „Bredanaia“ oder „Bredenoye“ genannt. Darauf deutet im Schild die grüne Fläche hin. Der silberne Balken ist ein Wappen der Herren von Bottlenberg, die bis 1968 im Schloss Baldeney residierten. Als Honnschaft, wie früher kleine Verwaltungseinheiten genannt wurden, wird Bredeney erstmals 875 erwähnt. Mit Schuir bildet Bredeney ab 1902 die Bürgermeisterei „Zweihonnschaften“. Schuir, damals als Unterbredeney bekannt, wird nach Werden eingemeindet. Seit 1915 gehört Bredeney zu Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(37) Fischlaken: Da die Ansiedlung erstmals im neunten Jahrhundert erwähnt wurde, gehört Fischlaken zu den ältesten Dörfern. Vermutlich entstand die Siedlung, als Theganbald den Alfgatinghof 796 an den Werdener Klostergründer Liudger übertrug. Bis 1803 gehörte Fischlaken zum Benediktinerkloster Werden, das dort Felder und Fischteiche unterhielt. 1808 kam Fischlaken zur Bürgermeisterei Werden, die Eingemeindung folgte 1929. Das Wappen von Fischlaken, früher „Wislaken“ und „Fislacu“ genannt, spielt auf den Namen an. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(38) Heisingen: Auch Heisingen blickt auf eine lange Geschichte zurück, war schon Sitz eines Römers, ehe der Ort durch den germanischen Volksstamm der Brukterer im siebten bis achten Jahrhundert besiedelt wurde. Der Name bezieht sich auf eine „Lichtung im Buchenwald“, dem schon in der Römerzeit erwähnten „Heissi-Wald“. Früher hieß Heisingen etwa „Hesingi“ oder „Heisengen“. Das Wappen trägt den Hinweis auf einen ehemaligen Rittersitz. U.a. lebten dort die Herren von Stael. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(39) Kupferdreh: Die Gemeinde wurde 1875 aus den Honnschaften Hinsbeck und Rodberg gebildet. Der Name bezieht sich auf den Jahrhunderte alten Kupferhammer im Deilbachtal und die dortige scharfe Ruhrkrümmung, also Drehe. Beides zeigt auch das Wappen: Das auf dem Kopf stehende Kreuz ist das Alchemie-Zeichen für Kupfer, ebenso sind ein Wasserrad und die Ruhr als krummer Balken versinnbildlicht. Seit 1929 gehört Kupferdreh gemeinsam mit Dilldorf zu Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(40) Byfang: Der Name des Stadtteils bedeutet übersetzt so viel wie das „befangene“ bzw. „umfangene“ Land. Das Wappen zeigt die Rosen aus dem Wappen der Herren von Drimborn, die 1661 die Herrschaft Byfang vom Stift Rellinghausen erhielten. Seit 1929 ist Byfang Teil von Essen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(41) Schuir: Um 800 als „Walleney“ erstmals erwähnt, diente Schuir den Mönchen der Abtei Werden lange als Sommersitz. Nach der Säkularisation gehörte Schuir zur Bürgermeisterei Kettwig. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „Scheune“. Die Herren von Schuir, die den bauernschaftlichen Sitz und das gleichnamige Herrenhaus bewohnten, führten das schwarz-weiße Wappen. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(43) Heidhausen: Der Stadtteil gehörte zu den elf Werdener Honnschaften – jenen ländlichen Gebieten also, die die Abtei verwaltete. Im 12. Jahrhundert wurde Heidhausen auch „Hethhusen“ genannt, was eine Ansiedlung auf der Heide bedeutet: Nach damaliger Vorstellung also Landfläche, die gemeinschaftlich von einer Bauernschaft genutzt wurde. Das Wappen zeigt eine Zackenkrone, in der Wappen-Lehre auch „Heidenkrone“ genannt, sowie ein Fachwerkhaus. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(44) Dilldorf: Ursprünglich gehörte der Kupferdreh zugeschlagene Ortsteil als Bauernschaft zur Herrschaft Hardenberg (Velbert-Neviges). Aufgrund der landschaftlichen Lage wurde Dilldorf 1899 Kupferdreh zugeordnet. Das Wappen wurde erst nachträglich von Kurt Schweder auf Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr angefertigt. Es zeigt im oberen Teil ein Symbol für die seit 1800 bestehende Kapelle sowie im unteren Teil das alchemistische Zeichen für Kupfer – als Symbol der Verbundenheit mit Kupferdreh. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(45) Kettwig: Nach Zugehörigkeit zur Abtei Werden wurde Kettwig 1808 eigenständige Bürgermeisterei und war von 1857 bis 1977 eine eigene Stadt. Bis zur Eingemeindung gehörte Kettwig zum Landkreis Düsseldorf-Mettmann. Das Wappen wurde Kettwig 1937 vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz verliehen. Es zeigt zum einen die Kettwiger Brücke, die 1282 zum ersten Mal erwähnt wurde, zum anderen den silbernen Adler als Zeichen für die Reichsabtei Werden. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
Foto: „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
Straßen, denen man Konflikte und Vernachlässigung ansieht
Mit der Integration klappt es allerdings nicht bei jedem so gut, auch die Arbeitslosigkeit ist ruhrgebietstypisch hoch, und es gibt Karnaper Straßen, denen man Konflikte und Vernachlässigung ansieht. Ein Fehlschlag war laut Schwamborn etwa die Ansiedlung von teils dubiosen Gebrauchtwagenhändlern auf dem alten Bahngelände an der Boyer Straße. Das sei gut gemeint gewesen, um den wilden Automarkt zu kanalisieren, aber leider gebe es dort nun manchmal im Tagesrhythmus Razzien und Festnahmen.
Karnap ist schön, aber natürlich keine reine Idylle. Solange es tatkräftige Stadtteilpatrioten wie Tahtabas und Schwamborn gibt, muss man sich aber wohl keine allzu großen Sorgen machen. Läuft schon!
Alle bisher veröffentlichten Folgen finden Sie auf unserem Spezial zur Serie / Folge 28: Südostviertel / Folge 27: Margarethenhöhe / Folge 26: Heidhausen / Folge 25: Haarzopf / Folge 24: Altendorf / Folge 23: Stoppenberg / Folge 22: Werden / Folge 21: Holsterhausen / Folge 20: Dellwig / Folge 19: Rellinghausen / Folge 18: Horst / Folge 17: Südviertel / Folge 16: Rüttenscheid / Folge 15: Byfang / Folge 14: Schuir / Folge 13: Karnap / Folge 12: Bredeney / Folge 11: Fischlaken / Folge 10: Kray / Folge 9: Leithe / 8: Nordviertel / 7: Kettwig / 6: Frohnhausen / 5: Altenessen / 4: Kupferdreh / 3: Vogelheim / 2: Schönebeck / 1: Heisingen / zur Galerie mit allen Essener Stadtteil-Wappen