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Immer mehr Fälle: Korea-Sekte spricht Menschen in Essen an – mit dieser Masche will sie dich missionieren

Immer mehr Fälle: Korea-Sekte spricht Menschen in Essen an – mit dieser Masche will sie dich missionieren

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Foto: imago/Rolf Kremming
  • Eine Sekte tritt immer häufiger in Essen auf
  • Sie heißt „Shinchonji“ und kommt aus Korea
  • Ihre Masche: Freundlichkeit und Verständnis

Essen. 

Sie treten freundlich auf – als würden sie neue Freunde suchen. Doch in Wahrheit wollen sie dich für ihre Sekte gewinnen. Die „Shinchonji“ ist eine Sekte aus Korea, die sich in den letzten Jahren immer mehr in Essen breitmacht.

Ihr Ziel: Vor allem Studenten der Uni Duisburg-Essen. Sie werden gezielt angesprochen, unter einem Vorwand Treffen arrangiert. Viele Opfer begreifen erst nach langer Zeit, was das eigentliche Ziel der netten Person ist.

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Christoph Grotepass von der Sekten-Info in Essen bestätigt gegenüber DER WESTEN: „Seit einigen Jahren ist diese Gemeinschaft auch in Essen aktiv. Seitdem melden sich vermehrt Menschen bei uns, die von Kontakt mit ihr berichten und Hilfe suchen.“

Neben Studenten hat die Sekte auch Migranten und speziell Flüchtlinge als Ziel ausgemacht. Über ein Ehrenamt nahmen sie Kontakt zu ihnen auf, plötzlich fanden sich die Opfer in Bibelgesprächen wieder. Die Zahl der angesprochenen Essener steigt seit einiger Zeit immer mehr.

Neu-Essenerin angesprochen und eingewickelt

Die Studentische Zeitung „akduell“ aus Essener berichtet über eine Studentin, die Opfer der Sekte wurde. Eine nette junge Frau hatte sie in der Innenstadt angesprochen, ob sie kurz an einer Umfrage zum Thema „Glücklichsein“ für ihr Psychologie-Studium an der UDE teilnehmen möchte. Gegenüber „akduell“ erklärte sie, als Neu-Essenerin offen für neue Kontakte gewesen zu sein.

Erst später, in weiteren Treffen mit der angeblichen Psychologie-Studentin kam immer mehr das Thema Religion auf. Zu diesem Zeitpunkt war das Opfer durch die nette Art bereits durch die Masche der Sekte eingewickelt worden und ließ sich auf ein Eingangsgespräch mit dem Lehrer einer Bibelschule ein.

Sekte tritt unter verschiedenen Namen auf

„Auch wenn sich die Geschichten für Außenstehende sehr komisch anhören, merkt man selbst in dem Moment sehr wenig davon“, erklärt sie gegenüber „akduell“. Ein Gespräch mit ihren Eltern zeigte ihr selbst die Masche auf. Auf die Mitteilung, sie wolle die Schule nicht besuchen, wurde sie nach eigenen Angaben von einem Mitglied „total fertiggemacht“. Über einen kompletten Kontaktabbruch gelang es ihr dennoch, den Fängen zu entkommen.

Die „Shinchonji-Sekte“ (deutsch: „neuer Himmel und Erde“) tritt unter vielen Namen auf, unter anderem „Vereint in Jesus e.V.“. Untergruppen heißen beispielsweise „International Peace Youth Group“, „International Women’s Peace Group“, „Heavenly Culture World Peace Restoration of Light“ und „World Alliance of Religions for Peace“.

Ein Zusammenhang zwischen den Gruppierungen ist absichtlich nicht ersichtlich. Sie missionieren verdeckt aber aggressiv, wie Sekten-Beauftragte warnen.

Anführer Man-Hee Lee

Ihr Anführer ist Man-Hee Lee, er ist laut „Shinchonji“ der bereits in der Bibel „verheißene Pastor“, der „Geist der Wahrheit“, der in Menschengestalt gekommen ist. Seine Auslegung der Bibel sei die einzig wahre, denn nur er könne die Geheimnisse und Gleichnisse Jesus‘ entschlüsseln.

Du hast Sorge, Opfer dieser oder einer anderen Sekte geworden zu sein? Der Verein Sekten-Info hat auf seiner Website eine Checkliste zusammengestellt.