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Säugling ausgesetzt? Polizei Essen durchsucht Ostfriedhof – und braucht dringend Hinweise

Säugling ausgesetzt? Polizei Essen durchsucht Ostfriedhof – und braucht dringend Hinweise

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Eine Hundertschaft der Polizei suchte am Dienstagmorgen das Baby auf der Essener Ostbahnhof. Foto: ANC News/ Privat/ Fotomontage: DER WESTEN

Essen. 

Viele Essener dürften ihn in der Nacht auf Dienstag gesehen und gehört haben. Ein Hubschrauber der Polizei flog über Essen-Huttrop, auch am Dienstagmorgen ging die Suche auf dem Ostfriedhof weiter.

Gegen Nachmittag lagen keine weiteren Hinweise vor, die auf die Aussetzung eines Säuglings hindeuten

Großeinsatz in Essen-Huttrop: Polizei sucht nach vermisstem Säugling

Die Hintergründe: Mitarbeiter des St. Elisabeth-Krankenhauses am Klara-Kopp-Weg hatten am Montagabend gegen 21 Uhr einen Alarm bekommen. Ausgelöst durch die Babyklappe. Beim Nachsehen fanden die Mitarbeiter eine leere Babyklappe vor.

Besonders merkwürdig: Ein Brief mit Informationen, wie Eltern später wieder in Kontakt mit ihrem Kind kommen können, wurde entnommen, so Klinik-Sprecherin Dorothee Renzel. Daraufhin schauten sich die Mitarbeiter der Neu- und Frühgeborenenstation rund um das Babyfenster um.

Dabei beobachteten sie ein Pärchen, das mit einem Maxi-Cosi auf den Ostfriedhof ging. Anschließend kam ein Pärchen, möglicherweise das gleiche, ohne Maxi-Cosi zurück.

Die Mitarbeiter des Krankenhauses vermuteten, dass das Kind möglicherweise auf dem Friedhof abgelegt wurde, weil die Babyklappe unbenutzt war. Sie informierten die Polizei.

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Suche am Ostfriedhof beendet

Die Polizei nimmt den Hinweis sehr ernst, wie eine Sprecherin mitteilte. Schon in den Abendstunden war sie mit einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera sowie Diensthunden im Einsatz, um den Ostfriedhof und die Umgebung abzusuchen. Auch Mantrailer waren im Einsatz.

Am Dienstagmorgen suchten die Beamten mit einer Hundertschaft nach dem Säugling. Gegen 11.45 Uhr brachen die Beamten die Suche ergebnislos ab. „Wir haben keinen Säugling gefunden. Der Hinweis war sehr vage, wir werden uns jetzt besprechen und hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung“, so eine Polizeisprecherin.

So funktioniert eine Babyklappe

„Man macht das Babyfenster rein, legt das Baby rein. Und kann einen Brief mit Informationen entnehmen. Ist die Klappe einmal geschlossen, kann man sie von außen nicht mehr öffnen“, so Pressesprecherin Renzel. „Eine Minute nach Verschluss geht ein Alarm bei der Neugeborenenstation ein, die dann mit einer Pflegekraft und einem Arzt oder Ärztin nachsehen geht.“

Seit 2013 ist die Babyklappe im St. Elisabeth-Krankenhaus integriert, seither wurden fünf Babys abgegeben. Missbrauch gebe es eigentlich nicht – und auch an einen vergleichbaren Fall erinnerte sich die Krankenhaus-Sprecherin nicht.

Das Pärchen wird laut Zeugen wie folgt beschrieben:

  • zwischen 20 und 30 Jahre
  • osteuropäisches Aussehen
  • mittlere Größe
  • Die Frau hatte lange, dunkle Haare, der Mann kurze Haare

Das zuständige Kriminalkommissariat 12 sucht außerdem Zeugen, die gestern Abend gegen 21 Uhr Verdächtiges im Bereich des Ostfriedhofs oder des dortigen Krankenhauses gemacht haben.

Wenn du etwas gesehen hast oder Hinweise zu dem Pärchen machen kannst, wende dich an die Polizei unter 0201/829-0. (ms)