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Gruppenvergewaltigungen in Essen: „Mehr Opfer als Täter“ – Verteidiger klärt auf, was Dean Martin L. damit sagen wollte

Gruppenvergewaltigungen in Essen: „Mehr Opfer als Täter“ – Verteidiger klärt auf, was Dean Martin L. damit sagen wollte

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In dieser Wache in Gelsenkirchen stellte sich Dean Martin L. im Beisein seines Anwalts. Foto: ANC-News/ Polizei Essen
  • Dean Martin L. soll Teil der brutalen Vergewaltiger-Bande aus Essen sein
  • Erst flüchtete er vor der Polizei, später stellte er sich
  • Dabei nannte er sich „mehr Opfer als Täter“ und sorgte damit für Wut und Unverständnis
  • Nun erklärt sein Verteidiger, wie diese Worte gemeint waren

Essen. 

Als Dean Martin L. (18) sich der Polizei stellte, ließ er über seinen Anwalt verlauten, er sei „mehr Opfer als Täter“.

Diese Aussage sorgte für Wut und Unverständnis. Vergleicht sich ein dringend Tatverdächtiger der brutalen Gruppenvergewaltigungen in Essen und Gelsenkirchen ernsthaft mit Missbrauchsopfern?!

Einen Monat vor dem Prozessstart klärt sein Verteidiger Hans Reinhardt im Gespräch mit DER WESTEN nun auf: „Mit dieser Aussage wollte sich Dean Martin L. keineswegs mit den Opfern der Gruppenvergewaltigungen gleichstellen.“

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• Mehr zu den brutalen Gruppenvergewaltigungen in Essen:

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Vielmehr habe Dean Martin L. damit gemeint, er sei ein Opfer der Justiz und der anschließenden medialen Berichterstattung geworden. Nachdem die Staatsanwaltschaft Essen die brutalen und schockierenden Taten der Bande publik machte, suchte sie L. als letzten flüchtigen Tatverdächtigen per Öffentlichkeitsfahndung.

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„L. wollte nichts verharmlosen, sondern zum Ausdruck bringen, dass er durch die Verwendung seines Fotos zum Gesicht des gesamten Verfahrens geworden ist“, stellt Reinhardt klar.

Der Opfer-Begriff sei zudem auch auf eine Gruppendynamik bezogen, durch die die Vergewaltigungen zu einem stundenlangen Martyrium für die Mädchen wurden. Im Vergleich zu den anderen vier Angeklagten sei er keineswegs der Lockvogel, Anführer und Haupttäter der Gruppenvergewaltigungen in Essen – für den er in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

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„Er sagte, er hätte so etwas gar nicht nötig gehabt, wäre immer gut bei Frauen angekommen“, sagte Verteidiger Hans Reinhardt gegenüber DER WESTEN.