Essen. Die Anklage steht – zumindest vorerst. Fünf junge Männer zwischen 16 und 23 Jahren sollen an brutalen Gruppenvergewaltigungen in Gelsenkirchen und Essen beteiligt gewesen sein. Dafür müssen sie sich bald vor Gericht verantworten.
„Gemeinschaftliche schwere sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung in sieben verschiedenen Fällen“, lautet der Tatvorwurf. Sieben Fälle sind in der Anklageschrift festgehalten.
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Viermal sollen die Männer zwischen Dezember 2017 und Januar 2018 junge Mädchen brutal vergewaltigt haben, drei weitere Versuche sollen gescheitert sein. Das bestätigt Oberstaatsanwältin Anette Milk gegenüber DER WESTEN.
Dabei gab es wohl wechselnde Tatbeteiligungen. Heißt: Nicht jeder der fünf Angeklagten war der Anklage nach bei jeder der sieben Taten dabei.
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Die Täter gingen dabei mit besonderer Hinterlist und Brutalität vor. Über die sozialen Medien sollen die jungen Männer aus Essen, Gelsenkirchen und Wuppertal ihnen lose bekannte Schülerinnen kontaktiert haben. Sie wollten mit ihnen durch die Gegend fahren oder in eine Shisha-Bar gehen.
Dann fuhren sie mit den Mädchen in abgelegene Waldstücke und nahmen den Opfern das Handy ab. Sie machten den Mädchen klar: Nur, wenn sie jetzt mit allen Männern Sex hätten, würden sie sie nach Hause bringen.
Ermittlungen zu weiteren Taten und Tätern laufen weiter
Anschließend drohten sie mit Gewalt und missbrauchten sie. Hinterher machten sie sich noch über ihre Opfer lustig.
Ausschließen will die Staatsanwaltschaft nicht, dass es noch weitere Taten oder Täter gibt. „Diesbezüglich dauern die Ermittlungen deshalb an“, so Milk. Auch ein Termin für den Prozessauftakt steht noch nicht. „Noch läuft die Frist für Stellungnahmen zur Anklageschrift. Erst danach wird sich mit der Terminierung des Prozesses beschäftigt.“
Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer, sich vertrauensvoll an sie zu wenden: Unter der Nummer 0201 / 829 0 kannst du dich bei der Polizei melden.
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