Essens SPD-Chef Kutschaty: Petra Hinz muss auf Mandat verzichten
NRW Justizminister Thomas Kutschaty ist schockiert über das Geständnis von Petra Hinz.
Foto: Kai Kitschenberg
Nach dem Skandal um die lügenhafte Biografie der Bundestagsabgeordneten Petra Hinz verlangt der Essener SPD-Chef Thomas Kutschaty sofortige Konsequenzen: „Wir alle sind schockiert“.
Essen. Thomas Kutschaty, Vorsitzender der Essener SPD und NRW-Justizminister, hat die Essener SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz zum sofortigen Rückzug aus dem Bundestag und zur Rückgabe ihres Mandats aufgefordert. Hinz hatte über Jahrzehnte behauptet, sie sei Juristin, habe ein Studium absolviert und das Abitur abgelegt. All dies war gelogen. Kutschaty schreibt:
„Wir alle sind schockiert, dass Petra Hinz uns 30 Jahre lang eine falsche Biografie aufgetischt hat. Unbestritten war sie eine hochengagierte und bürgernahe Abgeordnete in Essen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind stolz darauf, dass bei uns gerade kein Abitur und kein Hochschulstudium erwartet werden, um ein Mandat auszuüben.
Was wir allerdings von unseren Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern erwarten ist Glaubwürdigkeit und Integrität. Dieses Vertrauen hat Petra Hinz gegenüber unseren Mitgliedern sowie den Bürgerinnen und Bürgern verspielt. Sie hat damit sich selbst aber auch der SPD großen Schaden zugefügt.
Vor diesem Hintergrund halte ich die Fortführung des Mandats bis zur nächsten Wahl für nicht mehr möglich. Ich habe Petra Hinz daher nahegelegt ihr Mandat als Bundestagsabgeordnete sofort niederzulegen und erwarte, dass sie dieser Aufforderung unverzüglich nachkommt.“
Am 19. Juli 2016 hat die Essener Bundestagsabgeordnete Petra Hinz (SPD) eingeräumt, dass sie keine Juristin ist, weder ein Studium absolviert noch Abitur abgelegt hat. All das hatte die Politikerin seit Jahrzehnten behauptet.
Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services
So präsentierte sich Petra Hinz bis zum 19. Juli zum Beispiel auf der Webseite des Deutschen Bundestages: "1984 Abitur, ... 1985 bis 1995 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, Abschluss erstes und zweites Staatsexamen, Abschluss erstes und zweites Staatsexamen".
Foto: Screenshot bundestag.de, 19. Juli 2016
Petra Hinz ist seit 2005 Mitglied des Bundestages. Ihr Wahlkreis liegt im Essener Westen und Süden. Hier gratuliert sie im Mai 2016 beim Essener SPD-Unterbezirksparteitag NRW-Justizminister Thomas Kutschaty. Er wurde zum Essener Parteivorsitzenden gewählt.
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Petra Hinz auf dem SPD-Unterbezirksparteitag am 8. Mai 2016 in der Messe Essen.
Foto: Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Beim politischen Aschermittwoch im Februar 2016 stießen (v.l.) Ratsherr Frank Müller, Ratsfraktionschef Rainer Marschan, Arno Bischoff, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty, Brauerei-Chef Thomas Stauder, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Petra Hinz gemeinsam an.
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Britta Altenkamp, Petra Hinz und Thomas Kutschaty (v.l.) während der Auszählung der Stimmen für die OB-Kandidatur im Januar 2015.
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Im Januar 2014 wurde Petra Hinz vom Festausschuss Kupferdreher Karnveval zur Ehrenkonsulin ernannt.
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Wahlkrimi bei der Bundestagswahl 2013: Petra Hinz (SPD, hier im roten Kostüm) und Matthias Hauer (CDU) lieferten sich am Wahlabend ein stundenlanges Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Abend hatte Hauer drei Stimmen Vorsprung. Das Ergebnis der Neuauszählung: Hauer hatte 93 Erststimmen mehr als Hinz. Das Bild zeigt Petra Hinz am Wahlabend mit SPD-Mitgliedern im Rathaus Essen. Rechts im Bild: NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD).
Foto: WAZ FotoPool
Wahlkrimi bei der Bundestagswahl 2013: Petra Hinz (SPD) und Matthias Hauer (CDU) lieferten sich am Wahlabend ein stundenlanges Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Abend hatte Hauer drei Stimmen Vorsprung. Das Ergebnis der Neuauszählung: Hauer hatte 93 Erststimmen mehr als Hinz. Das Bild zeigt Petra Hinz am Wahlabend mit SPD-Mitgliedern im Rathaus Essen.
Foto: Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Wahlkrimi bei der Bundestagswahl 2013: Petra Hinz (SPD) und Matthias Hauer (CDU) lieferten sich am Wahlabend ein stundenlanges Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Abend hatte Hauer drei Stimmen Vorsprung. Das Ergebnis der Neuauszählung: Hauer hatte 93 Erststimmen mehr als Hinz. Das Bild zeigt Petra Hinz am Wahlabend mit SPD-Mitgliedern im Rathaus Essen.
Foto: Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Bundestagswahlkampf 2013: Ein Wahlplakat von Petra Hinz an der Hatzper Straße in Essen.
Foto: Alexandra Roth/FUNKE Foto Srvices
Petra Hinz und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Bundestagswahlkampf 2013.
Foto: Kerstin Kokoska/FUNKE Foto Services
Bei der Bundestagswahl 2009 setze sich Petra Hinz knapp gegen Matthias Hauer (CDU) durch. Das Foto zeigt die ehemalige Essener Oberbürgermeisterin Annette Jäger und Petra Hinz (v.l.) am Wahlabend im Essener Rathaus während der ersten Hochrechnungen.
Foto: Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Bundestagswahlkampf 2009: Bei einer SPD-Wahlkampfveranstaltung traten (v.l.) Rolf Hempelmann, Anton Schaaf, Franz Müntefering, Reinhard Paß und Petra Hinz gemeinsam auf.
Foto: Kerstin Kokoska/FUNKE Foto Services
Der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Petra Hinz im August 2009 vor Schloss Borbeck.
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Petra Hinz und Umweltminister Sigmar Gabriel (damals Umweltminister) im November 2006 bei einem SPD-Forum zum Thema Fluglärm in Essen.
Foto: Oliver Müller/NRZ
Petra Hinz und Umweltminister Sigmar Gabriel (damals Umweltminister) im November 2006 bei einem SPD-Forum zum Thema Fluglärm in Essen. Links im Bild: Dieter Hilser.
Foto: Oliver Müller/NRZ
Petra Hinz bei der Stimmabgabe zur Bundestagswahl 2005.
Foto: Oliver Müller/NRZ
Die Genossen feiern beim Sommerfest der SPD am 3. September 2005. Mit dabei (v.l.) Anton Schaaf, Peer Steinbrück, Hannelore Kraft, Petra Hinz (damals Kandidatin bei der Bundestagswahl) und Rolf Hempelmann.
Foto: Remo Bodo Tietz/NRZ
Undatierte Aufnahme mit Otto Reschke (rechts, Bundestagsabgeordneter von 1980 bis 1998) und Petra Hinz (2. von links).
Foto: Werner Bloemer/NRZ-Archiv
Undatierte Aufnahme mit Otto Reschke (rechts, Bundestagsabgeordneter von 1980 bis 1998) und Petra Hinz (3. von links).
Foto: Werner Bloemer/NRZ-Archiv