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Essener Polizei startet Großrazzia gegen „Hells Angels“-Gruppen: Motorräder beschlagnahmt

Essener Polizei startet Großrazzia gegen „Hells Angels“-Gruppen: Motorräder beschlagnahmt

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Foto: Patrick Schüller

Essen. 

Die Rockergruppen gelten als „sehr gefährlich“, sagt Judith Herold von Essener Polizei: Die „Hells Angels Concrete City“ und die Teilorganisation „Clan 81 Germany“ sind deshalb vom Innenministerium verboten worden.

„Die Hells Angels versuchen Macht- und Gebietsansprüche aggressiv gegen verfeindete Klubs durchzusetzen“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul. „Der Rechtsstaat nimmt nicht hin, dass Parallelgesellschaften wuchern, in denen seine Autorität und das Gewaltmonopol missachtet werden.“ Deshalb sei das Verbot ein wichtiges Signal.

„Ihr Alltag besteht aus Gewalt, Waffen, Zwangsprostitution“

Die Mitglieder des Vereins seien nachweislich kriminell. „Ihr Alltag besteht aus Gewalt, Waffen, Drogen und Zwangsprostitution. Im August vorigen Jahres kam es mitten in Erkrath zu einer Massenschlägerei mit einer verfeindeten Gruppierung, bei der auch Polizisten verletzt wurden“, so Reul weiter. Die Menschen versetze das in Angst und Schrecken. „Deshalb ist es wichtig, dass die NRW-Polizei jetzt schnell und robust wieder für Recht und Ordnung sorgt.“

Am Mittwoch leitet die Essener Polizei eine Großrazzia gegen die Gruppen. Weil es beim Vorgehen gegen Rockerclubs immer zu Zwischenfällen kommen könne, seien „mehrere Hundertschaften“ daran beteiligt, so Judith Herold gegenüber DER WESTEN.

700 Polizisten im Einsatz

Über 700 Polizisten werden in Erkrath, Wülfrath, Düsseldorf, Ratingen, Wuppertal, Köln, Leverkusen, Bergheim, Neuss, Pulheim, Kevelaer, Goch, Rösrath, Heiligenhaus, Krefeld und Warendorf mehr als 50 Wohnungen und Geschäfte durchsuchen.

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Dabei werde es darum gehen, den Mitgliedern das Verbot mitzuteilen und Vereinseigentum sicherzustellen. Bisher habe man Kutten, Motorräder, Bargeld und „IT-Gegenstände“ beschlagnahmt, heißt es von der Essener Polizei. Größere Zwischenfälle habe es dabei nicht gegeben.

An einigen der Objekte setzen die Beamten wegen der Gefährlichkeit einzelner Rocker Spezialeinsatzkommandos und darüber hinaus Einsatzhundertschaften, szenekundige Ermittler und zahlreiche Diensthunde ein, heißt es bei der Polizei.

„Bevölkerung vor Machenschaften schützen“

„Der Innenminister und die nordrhein-westfälische Polizei gehen mit dem Vereinsverbot konsequent gegen Rockerkriminalität vor. Sie machen deutlich, dass sie das kriminelle Tun dieser Gruppierung nicht dulden und die Bevölkerung vor deren Machenschaften schützen“, so die Leitende Kriminaldirektorin Martina Thon. (pen)

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