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Essen: Jüdische Ukraine-Flüchtlinge nach Ankunft erstaunt – weil Sicherheitsvorkehrungen nötig sind

Essen: Jüdische Ukraine-Flüchtlinge nach Ankunft erstaunt – weil Sicherheitsvorkehrungen nötig sind

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Essen: Jüdische Ukraine-Flüchtlinge nach Ankunft erstaunt – weil Sicherheitsvorkehrungen nötig sind

Essen: Jüdische Ukraine-Flüchtlinge nach Ankunft erstaunt – weil Sicherheitsvorkehrungen nötig sind

Menschenhandel: Polizeigewerkschaft fordert "Schutzzonen" für Kriegsflüchtlinge an Bahnhöfen

Um ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einrichtung von "Schutzzonen" in den Bahnhöfen. Die Bundespolizei habe festgestellt, dass Kriminelle sehr gezielt auf junge Frauen und Kinder zugingen, bevor die Beamten überhaupt in Kontakt mit den Flüchtlingen kämen.

Essen. 

Sie fliehen vor der Kriegsgefahr aus ihrer Heimat – um dann in Deutschland auf die nächste Gefahr zu treffen?

Seit Wochen tobt der Ukraine-Krieg, Millionen Menschen sind bereits vor den Truppen Russlands und der Zerstörung in Richtung Westen geflohen. Viele kommen nach Deutschland, haben in Essen eine erste Bleibe gefunden.

Hier fühlen sich vor allem jüdische Ukrainer wohl, weil die jüdische Gemeinde in Essen vergleichsweise groß ist und viele Juden aus Essen ohnehin ukrainische Wurzeln haben. Doch was sie vor der Synagoge und den Einrichtungen der Jüdischen Kultusgemeinde antreffen, sorgt für die traumatisierten Menschen für Verwunderung, Unsicherheit und auch Angst!

Viele jüdische Ukraine-Flüchtlinge kommen nach Essen

Schalwa Chemsuraschwili ist Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde in Essen. Gegenüber DER WESTEN betont er, dass die Jüdische Kultusgemeinde alles in ihrer Macht stehende machen würde, um den Ukraine-Flüchtlingen zu helfen: „Wir unterscheiden zunächst mal nicht zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Flüchtlingen. Wir helfen, wo wir nur können. So haben wir mehrere Deutsch-Sprachkurse eingerichtet, und das sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.“

Ein Großteil der Gemeindemitglieder sei ohnehin ukrainischer Abstammung – das sei ein großer Vorteil, um die Integration und das Ankommen der Flüchtlinge zu beschleunigen. Chemsurashwili weiter: „Wir haben aber auch viele russische Mitglieder. Sie alle leben friedlich miteinander, das wird und muss auch so bleiben. Politik spielt bei uns keine Rolle, der Mensch steht im Vordergrund.“

Ohnehin würden viele Flüchtlinge nach dem Krieg zurückkehren wollen, so der Gemeindevorsitzender. „Sie haben ihre Männer noch dort, ihre Söhne, ihre Häuser, ihr Hab und Gut. Trotzdem ist unsere Hilfe darauf ausgerichtet, dass sie länger in Deutschland bleiben. Wir wollen es ihnen hier einfach machen.“

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Das ist Antisemitismus:

  • Judenfeindlichkeit, die mit Rassismus, Nationalismus und Sozialdarwinismus verbunden ist
  • tritt in Europa seit der Zeit der Aufklärung (1720 bis 1800) auf; löste den älteren christlichen Antijudaismus ab
  • ab 1878 ist der Rassenantisemitismus entstanden, der als Staatsideologie in der NS-Zeit zum Holocaust (1941 bis 1945) geführt hatte
  • seit 1945 ist die staatliche Judenverfolgung weltweit zurückgegangen, doch viele judenfeindliche Stereotype sind an die heutige Lage angepasst worden

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Essen: Antisemitismus? Islamismus? Verwunderung über Sicherheitsvorkehrungen in jüdischen Einrichtungen

Man würde auch Vorschulkindern Nachhilfe geben, damit sie nach dem Sommer bereit für die deutsche Grundschule seien. Über eine Sache seien einige Ukraine-Flüchtlinge allerdings verwundert: die Polizei-Präsenz und die hohen Sicherheitshürden in den jüdischen Einrichtungen.

Chemsuraschwili zu DER WESTEN: „Die Menschen suchen Schutz vor dem Krieg. Einige haben sich besorgt gezeigt, dass vor unseren Gebäuden Polizei anwesend ist und wir in den Einrichtungen selbst Sicherheitsschleusen verwenden. Wir sagen den Menschen, dass das alles zur Vorbeugung sei und die Sicherheit praktisch immer gegeben ist.“

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Natürlich weiß der Gemeinde-Vorsitzende auch, dass Antisemitismus und Islamismus Probleme sind, mit denen Juden in Deutschland leider zu leben haben. Noch habe er aber nicht mit den Flüchtlingen über diese Themen gesprochen: „Das wäre zum aktuellen Zeitpunkt einfach zu viel. Wir wollen sie nicht erschrecken oder verunsichern. Antisemitismus und Islamismus werden wir thematisieren, wenn die ersten Schritte hier erfolgreich gemacht worden sind. Wir können diese Probleme ja auch nicht totschweigen.“

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Bis dahin werde die ganze Kraft in die Integration der Ukraine-Flüchtlinge gesteckt. Auch, um das jüdische Leben in Deutschland zu bereichern…

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