Veröffentlicht inEssen

Essen: Generalbundesanwalt ermittelt jetzt gegen Jeremy R. – „Lehrer und Schüler sollten getötet werden“

Essen: Generalbundesanwalt ermittelt jetzt gegen Jeremy R. – „Lehrer und Schüler sollten getötet werden“

Essen.jpg

Essen: Generalbundesanwalt ermittelt jetzt gegen Jeremy R. – „Lehrer und Schüler sollten getötet werden“

Essen: Generalbundesanwalt ermittelt jetzt gegen Jeremy R. – „Lehrer und Schüler sollten getötet werden“

Hass im Netz: Das kannst du tun

Essen. 

Zwei Schulen in Essen sind vermutlich nur knapp einem rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag entgangen.

Am Donnerstag (12. Mai) stürmte die Polizei Essen eine Wohnung in Borbeck. Die Beamten nahmen einen 16-Jährigen in Gewahrsam, weil er einen Anschlag auf seine Schule geplant haben soll.

Zahlreiche Beamten durchsuchten daraufhin das Don-Bosco-Gymnasium und auch die Realschule am Schloss Borbeck.

Wir halten dich in diesem News-Blog auf dem Laufenden!

Montag, 16. Mai

18.50 Uhr: Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen gegen Jeremy R.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen gegen Jeremy R. (16) übernommen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Das hat der Generalbundesanwalt am Montag mitgeteilt.

Gegen R. wird zudem wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz ermittelt. Es sei davon auszugehen, dass der 16-Jährige plante, einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf das Don-Bosco-Gymnasium zu begehen. Dabei sollten Lehrer sowie Schüler getötet werden. Er hatte sich Gegenstände zum Bau von Waffen und Sprengvorrichtungen beschafft, darunter Armbrüste, eine Machete und Luftdruck- und Schreckschusswaffen.

Sonntag, 15. Mai

08.25 Uhr: Nach Amokalarm – Abiturienten müssen zur mündlichen Prüfung

Nachdem der Amoklauf des Teenagers verhindert werden konnte, sollen nun vier Tage später die Abiturienten zu ihren mündlichen Prüfungen antreten.

„Am Montag und den folgenden Tagen hoffen wir, dass unsere Abiturienten erfolgreich ihre mündlichen Abiturprüfungen absolvieren werden“, heißt es auf der Homepage des Don-Bosco-Gymnasiums.

Laut „Bild“ führte der 16-Jährige sogar eine Todesliste mit Namen seiner Opfer. Auf der Liste sollen mehrere Lehrer und auch ein muslimischer Mitschüler gestanden haben, mit dem der Tatverdächtige einen Tag zuvor noch ein Referat vorbereitet haben soll.

Für die restlichen Schüler soll die Schule wieder am Dienstag losgehen.„Die erste Stunde findet mit den Klassenleitungen bzw. mit den BT-Lehrern statt. Dadurch ist den Schülerinnen und Schülern Zeit gegeben, wieder in der Schule anzukommen und das Erlebte in der Klassengemeinschaft zu besprechen“, so der Plan.

Anschließend wolle man mit den Schülern ein Zeichen „des friedvollen Miteinanders“ auf dem Hartsportplatz setzen. Den ganzen Tag über soll ein Schulpsychologischer Dienst der Stadt Essen die Schüler begleiten.Angsetzte Klassenarbeiten sollen an dem Tag nicht stattfinden.

Samstag, 14. Mai

08.00 Uhr: Nach vereiteltem Amoklauf an Gymnasium in Essen – der aktuelle Stand

Der 16-jährige, dem ein geplanter Amoklauf an seinem Essener Gymnasium vorgeworfen wird, sitzt in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft geht der Mitteilung zufolge von einem rechtsextremistischen Motiv aus.

Der Gymnasiast soll sich Gegenstände zum Bau von Bomben verschafft und solche hergestellt haben. Daneben soll er sich Waffen beschafft haben, berichtete die Generalstaatsanwaltschaft weiter.

Nach einem Zeugenhinweis hatte die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnung der Familie des 16-Jährigen gestürmt und diesen festgenommen. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

Die Polizei war bei ihm auf rechtsextreme Schriften und Materialien zum Bombenbau gestoßen. Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, wurden sichergestellt, daneben noch ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen. Gegen den Gymnasiasten war der Haftbefehl auch wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie wegen der Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion beantragt worden.

Nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ hatte der Tatverdächtige seinen „Abschied für immer“ angekündigt und ein „Geschenk für alle“. Der Direktor der Ordenseinrichtung, zu der die Schule des Jugendlichen gehört, Pater Otto Nosbisch, berichtete, dass der Jugendliche mehreren Mitschülern gegenüber seine Pläne angedeutet habe. Da er schon früher öfter von Waffen gesprochen habe, hätten die Mitschüler das ernst genommen und seien zu einer Lehrerin gegangen, die die Schulleitung informiert habe.

Der Jugendliche sei ein recht guter Schüler gewesen und habe sich äußerlich völlig unauffällig verhalten, berichtete Pater Nosbisch. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden aber Hinweise darauf gefunden, dass der 16-Jährige psychische Probleme hatte, wie NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Vortag berichtet hatte. Es seien Aufzeichnungen gefunden worden, die als „dringender Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes gelesen werden“ könnten.

Die aktuelle und die ehemalige Schule des Schülers waren mit Sprengstoff-Spürhunden durchsucht worden. Verdächtige Gegenstände wurden dabei nicht gefunden. Die Maßnahmen sind inzwischen abgeschlossen. Die Schule des Jugendlichen, das Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck, blieb am Freitag weiterhin geschlossen.

„Das Kollegium wird in der Schule zusammenkommen, um das Geschehene auf- und die folgenden Tage vorzubereiten. Dazu gehören auch die wichtigen mündlichen Abiturprüfungen am kommenden Montag“, erklärte die Schulleitung auf der Schul-Homepage. „Wir sind dankbar, dass uns Schlimmeres erspart geblieben ist.“

Freitag, 13. Mai

13.51 Uhr: Jugendlicher muss in Untersuchungshaft

Der 16-Jährige ist mittlerweile dem Haftrichter vorgeführt worden. Der hat nun den Haftbefehl erlassen. Damit wandert der mutmaßliche Neo-Nazi in Untersuchungshaft. „Dass das Gericht den Haftbefehl erlassen hat, zeigt, wie ernst es dem mutmaßlichen Täter war“, sagte der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU)

Der Haftbefehl war unter anderem wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beantragt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft geht der Mitteilung zufolge von einem rechtsextremistischen Motiv aus.

Im Fall einer Verurteilung wegen des Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat drohen Erwachsenen eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren. Der Beschuldigte muss allerdings mit maximal fünf Jahren Knast rechnen, weil bei ihm noch das Jugendstrafrecht angewandt wird.

11.39 Uhr: Haftbefehl gegen 16-Jährigen beantragt

Der Verdacht gegen den 16-Jährigen aus Essen wiegt schwer. Und die gefundenen Hinweise auf seine Schuld sind offenbar so erdrückend, dass die Ermittler einen Haftbefehl beantragt haben, wie das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf erfuhr.

Demnach lautet der Vorwurf unter anderem: Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

10.10 Uhr: Verstörende Worte auf Schul-Toilette aufgetaucht

Auf der Wand eines Mädchen-Klos im Don-Bosco-Gymnasium in Essen ist ein verstörender Spruch aufgetaucht. Alles dazu hier >>>

08.17 Uhr: Was wir über den 16-Jährigen wissen – und was nicht

Am Freitag wird entschieden, ob der Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt wird. Was Nachbarn Mitschüler und Lehrer über den 16-Jährigen sagen, erfährst du hier >>>

Donnerstag, 12. Mai

17.00 Uhr: Reul erntet auf Twitter heftige Kritik wegen „Hilferuf“-Aussage

Wegen seiner Aussage, dass die zahlreichen bei dem mutmaßlichen Attentäter gefundenen rechtsextremistischen und antimuslimischen Schriften auch als „Hilferuf“ interpretiert werden könnten, erntet CDU-Innenminister Herbert Reul heftige Kritik.

Zahlreiche User sind fassungslos und äußern ihren Protest unter #schreinachliebe, in Anlehnung an den antifaschistischen Song der „Ärzte“.

16.44 Uhr: Durchsuchungen von Essener Schulen beendet – nichts gefunden

Die Polizei in Essen hat die Durchsuchung von zwei Schulen in Essen beendet und keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Das sagte ein Sprecher am Donnerstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur.

Ein 16-jähriger Schüler steht im Verdacht, einen Anschlag auf das Don-Bosco-Gymnasium und möglicherweise auf eine Essener Realschule, die er zuvor besucht hatte, geplant zu haben. Der Jugendliche war am frühen Donnerstagmorgen mit Hilfe eines Spezialeinsatzkommandos in festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen Terrorverdachts ermittelt.

15.53 Uhr: Hendrik Wüst äußert sich entsetzt über die Beinahe-Tat

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich auf Twitter zu den Vorgängen in Essen geäußert. Bei dem Politiker sitze der „Schrecken über den verhinderten Anschlag von Essen tief.“ Er erwähnt noch lobend den Hinweisgeber und die Polizisten, die „mit ihrem konsequenten Handeln wahrscheinlich eine Horrortat und eine schlimme Tragödie verhindert“ habe.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

14.10 Uhr: Terror-Verdacht gegen Schüler

Gegen den festgenommenen 16 Jahre alten Schüler wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Die für Terrorismus zuständige Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, teilten Sprecher der Behörde und des NRW-Innenministeriums am Donnerstag mit.

13.50 Uhr: Hinweise auf psychische Probleme bei Tatverdächtigem

Der wegen des Verdachts auf einen geplanten Anschlag festgenommene 16 Jahre alte Schüler in Essen hat möglicherweise psychische Probleme gehabt. Es seien Aufzeichnungen gefunden worden, die als „dringender Hilferuf eines verzweifelten jungen Mannes gelesen werden“ könnten, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag.

Es gebe Hinweise darauf, dass der 16-Jährige „massive psychische Probleme und Suizidgedanken hatte“. Er sei nach derzeitigem Ermittlungsstand offenbar ein Einzeltäter.

13.18 Uhr: Innenminister Reul äußerst sich zu Ermittlungen

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gab am Nachmittag gegen 13.10 Uhr ein Statement zum Einsatz ab. Die Polizei hat bei einem 16 Jahre alten Schüler in Essen Material für eine Bombe zur Planung eines Anschlags entdeckt. Das Material sei funktions-, aber nicht einsatzfähig gewesen, so Reul.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Bei der Durchsuchung von zwei Schulen in Essen hat die Polizei am Donnerstag bisher keine Sprengsätze gefunden. Reul: „Da wird jeder Winkel der Klassenräume auf links gedreht.“ Reul sagte, man habe auch zehn Sprengstoffhunde in den beiden Schulen eingesetzt. Insgesamt seien 123 Beamtinnen und Beamte an der Aktion beteiligt.

13 Uhr: Täter laut ZDF Neo-Nazi

Bei dem 16-Jährigen soll es sich um einen mutmaßlichen Neo-Nazi handeln. Das habe das NRW-Innenministerium gegenüber dem ZDF bestätigt. Er habe offenbar Anschläge mit mehreren Bomben geplant.

12.35 Uhr: NRW-FDP-Chef Stamp spricht von „mutmaßlichem Nazi-Terroranschlag“

NRW-Vize-Ministerpräsident und FDP-Landeschef Joachim Stamp hat sich für den Einsatz der Polizei Essen bedankt. Auf Twitter schreibt er: „Großer Dank an Polizei Essen für Verhinderung eines mutmaßlichen Nazi-Terroranschlags. Unabhängig von der großartigen Leistung unserer Polizei und der Aufklärung des Falls haben alle Demokraten die gemeinsame Aufgabe, gegen Rassismus, Verrohung und Hass zu kämpfen.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter / X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

12.00 Uhr: Polizei mit schockierenden Funden beim Tatverdächtigen

Die Polizei hat die Wohnung des Jugendlichen durchsucht. Dort wohnen auch seine Eltern, die auf der Wache verhört werden. Hier kannst du mehr über die schockierenden Funde erfahren!

11.30 Uhr: So lief der Zugriff der Polizei auf den Schüler

Ein SEK hat den Jungen schon um 4.20 Uhr am Donnerstag im Schlaf überrascht. Hier erfährst du alle Details!

11.00 Uhr: Polizei setzt Sprengstoff-Spürhunde in Borbeck ein

Die Polizei setzt auch Sprengstoff-Spürhunde bei der Durchsuchung der Schulgebäude ein. Jeder Raum werde akribisch durchsucht, so ein Sprecher zu DER WESTEN.

10.00 Uhr: Verdächtiger hatte auch ehemalige Schule im Visier

Der Verdächtige ist aktuell Schüler am Don-Bosco-Gymnasium, ist aber zuvor auf die Realschule am Schloss gegangen. Der entscheidende Hinweis soll die Polizei durch einen anderen Jugendlichen erhalten haben.

9.30 Uhr: Ermittler stellen Beweise in elterlicher Wohnung sicher

Die Polizei ermittelt schon seit Mittwochabend gegen einen Schüler (16). Er wird verdächtigt, Straftaten an beiden Schulen begehen zu wollen. Man habe dort Beweise sicherstellen können, die auf eine geplante Straftat hindeuten, so ein Polizeisprecher zu DER WESTEN.

8.00 Uhr: Jugendlicher plante Amok-Lauf an Schulen

Laut DER WESTEN-Informationen soll eine Bedrohungslage in Kombination mit Sprengstoff der Grund für den Großeinsatz sein. Am frühen Donnerstagmorgen hat zudem ein SEK den Jugendlichen in dessen elterlicher Wohnung in der Nähe des Gymnasiums überwältigt. (mg, cg)