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Essen soll Corona-Modellstadt werden – doch DIESE Aussichten sind einfach bitter

Essen soll Corona-Modellstadt werden – doch DIESE Aussichten sind einfach bitter

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Die Stadt Essen sollte eigentlich Modellstadt im Corona-Lockdown werden. Doch wegen der Inzidenzen wurde daraus erstmal nichts. Foto: Vladimir Wegener / FUNKE Foto Services / Montage: DER WESTEN

Ruhrpott-Kolumne

Essen. 

Gedanklich saß ich Anfang April schon im Café, schlürfte mit einer Freundin Latte Macchiato mit Karamell-Geschmack. Abends wäre ich in einen Biergarten gegangen, um ein kühles Blondes mit Freunden zu trinken. Hach, wie schön! Essen sollte eine der Corona-Modellstädte werden. Ein Ende der Lockdown-Maßnahmen war für alle zum Greifen nah…

In der vergangenen Woche sollte es losgehen – eigentlich. Doch wegen steigender Inzidenzen auch in Essen spricht nun keiner mehr über das Vorhaben. Es scheint wie unter den Teppich gekehrt. War es das mit der Modellstadt im Revier?

Essen soll Modellstadt werden – doch die Aussichten sind bitter

Am 26. April sollte der Startschuss fallen. Wenn die Inzidenz sieben Tage lang unter 100 liegt, dann dürfe die Außengastro unter strengen Auflagen wieder öffnen. Einen Kaffee in der Sonne schlürfen – wie herrlich wäre es! Auch sollten kleinere Hochzeitsfeiern draußen wieder in bestimmten Bereichen stattfinden dürfen. Auch ein Fitnesstudio – ja genau EINS hätte Sportbegeisterte wieder an die Geräte gelassen.

Hier beende ich den Traum von einem Hauch Normalität mal… Stopp!

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Denn die bittere Realität ist folgende: Die Inzidenz von Essen hat nun schon eine geraume Zeit lang im dreistelligen Bereich gelegen. Laut Robert-Koch-Institut liegt sie derzeit (Stand: 3. Mai) bei 153,2. Schulen mussten bei der Inzidenz-Überschreitung von 165 am vergangenen Mittwoch schließen.

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Im Ruhrgebiet spricht man „Tacheles“ und redet nicht lange um den heißen Brei herum. DER WESTEN-Redakteurin Julia Scholz beschäftigt sich in der Kolumne „Da sachste, wat Sache ist“ mit aktuellen Themen, die die Menschen im Revier bewegen.

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Sind wir jetzt also ganz fernab jeglicher Öffnungsszenarien? Ich habe bei der Stadt einmal nachgefragt, ob das Modell-Projekt à la Vorzeigestadt Tübingen auf Eis gelegt wurde. Pressesprecherin Silke Lenz verneint das. „Die Planungen laufen trotzdem, damit wir startklar sind, sobald die Inzidenzwerte dies zulassen“, erklärt sie.

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Ein konkretes Datum nennt sie dabei aber nicht. Die einzige Möglichkeit, um Lockerungen vorzunehmen, sei die sinkende Inzidenz. Wenn diese unter 100 liegt, könne das Modell in Essen endlich Anwendung finden. Wann das sein wird? In einem Monat, in zwei Monaten oder ein paar Wochen? Wir wissen es nicht… Die dritte Welle muss gebrochen werden.

Was uns bis dahin bleibt? Tja, bevor der Traum vom Beisammensein im Biergarten in Essen real wird, bieten wenigstens ein paar Kneipen und Cafés den Abholservice an. Zum Beispiel kannst du dir im Turock immerhin wieder ein Bier to go holen und eine Runde spazieren gehen. Denn das ist ja gefühlt das Hobby Nummer Eins in der Pandemie geworden… Prost!