Essen. In Essen stellten die Grünen am 27. Februar einen Antrag im Rathaus. Was sie wollen? Die Ratsfraktion fordert weniger Stein- und Kiesgärten in der Stadt. So könnten die Gärten in Zukunft aussehen, wenn die Stadt dem Antrag zustimmt.
Essen: Steingärten schaden der Umwelt und Natur
Die Essener Ratsfraktion der Grünen kritisiert, dass Steingärten das Mikroklima der Stadt verschlechtern. Kies und Schotter speichern im Sommer die Hitze, sodass sich das Klima in der Stadt dadurch erwärme. Außerdem fließt das Regenwasser fast ausschließlich oberirdisch ab. Soll bedeuten: Wenn der Niederschlag nicht sickert, bleibt die Erde trocken.
Außerdem bemängelt die Partei, dass die versiegelten Gärten der Tierwelt schaden. Insekten und Tiere finden in den versiegelten Gärten keinen Rückzugsort.
Grünen wollen keine Verbotspartei sein
Die Grünen wollen erreichen, dass es weniger Steingärten in Essen geben soll. „Aber wir wollen keine Verbotspartei sein“, äußert Grünen-Sprecher Rolf Fliß.
Änderungen bezüglich der Vorgärten sollen auch nur Neubauten betreffen: „Es ist auch nicht möglich, die bereits bestehenden Steingärten zu verbieten. Außerdem ließe sich ein solchen Verbot nicht kontrollieren.“
-------------------------
Mehr Themen:
Seilbahn in Essen: So könnte das Projekt aussehen – wo würdest du es bauen?
Polizei Essen: Fast 10.000 Euro aus Asservatenkammer verschwunden – „Trifft uns besonders“
-------------------------
Grüne Gärten attraktiv machen
Ganz ohne Verordnungen geht es aber nicht. Regulierungen und Anreizsystem für Anwohner sollen dafür sorgen, dass ein Mindestmaß der Vorgärten begrünt werden soll.
„Ein Anreizsystem wäre zum Beispiel, dass Anwohner weniger Abwassergebühr zahlen, wenn sie ihre Vorgärten begrünen“, nennt der Grünen-Sprecher.
Wie die Regelung für die Begrünung von Vorgärten aussehen soll, kann sich Rolf Fliß auch vorstellen. Denn in Essen gibt es bereits eine Bauordnung, die die Bepflanzung von Flachdächern vorschreibt: „Durch Satzungen kann dann gefordert werden, dass eine bestimmte Fläche begrünt werden muss.“ Kies- und Steingärten dürfen die Essener danach weiterhin errichten – aber nur bis zu einer bestimmten Grenze.