Essen. Er ist einer der jüngsten Corona-Opfer bisher in Deutschland: Am Sonntag verstarb ein 26-Jähriger in Essen an Covid-19. Wie die Stadt Essen berichtet, war er bereits Anfang April in die Essener Uniklinik eingeliefert und dort über Wochen intensivmedizinisch behandelt worden.
Doch der 26-Jährige verlor den Todeskampf. Besonders verwunderlich: Er soll keine Vorerkrankungen gehabt haben.
Essen: Familie lehnt Obduktion ab
Wie türkische Medien nun berichten, lehnt die Familie eine Obduktion des Leichnams ab. In den drei Wochen auf der Intensivstation waren zahlreiche Untersuchungen vorgenommen worden, doch Fehlanzeige: Keine relevanten Vorerkrankungen konnten festgestellt werden.
„Grundsätzlich entscheiden die Angehörigen über eine Obduktion. Diese Entscheidung wird natürlich respektiert. Einen 26-Jährigen in einer Familie zu verlieren, ist ein besonders tragisches Ereignis, das durch zusätzliche Belastungen nicht weiter erschwert sollte“, so die Uniklinik gegenüber der WAZ.
Nach Informationen von DER WESTEN arbeitete der junge Mann in einem Altenheim in Steele. Er ist türkischer Staatsbürger. In türkischen Lokalmedien heißt es, dass er in seiner in seiner Heimatprovinz Zonguldak am Schwarzen Meer beerdigt werden soll. Noch am Mittwoch soll der Leichnam in die Türkei ausgeflogen werden, berichtet die .
Weiterhin betont das Altenheim, in dem der 26-Jährige gearbeitet hat, dass niemand der Bewohner angesteckt worden sei. Jedoch war laut Medienberichten auch der Großvater (80) des Verstorbenen vor wenigen Wochen an einer Corona-Infektion verstorben.
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Ohne nennenswerte Vorerkrankungen verstorben
Seit Beginn der Erkrankungswelle sind 32 Essener an einer Coronavirus-Erkrankung verstorben. Der 26-Jährige ist der bisher jüngste Todesfall aus dem Ruhrgebiet.
Dass ein so junger Patient ohne Vorerkrankungen verstirbt, ist durchaus ungewöhnlich. Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel (67) hatte vergangene Woche gegenüber dem Hamburger Abendblatt noch gesagt, dass Obduktionen ergeben hätten, dass alle Corona-Toten in der Hansestadt schwere Krankheiten, etwa Krebs, chronische Lungenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehabt hätten.
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Bei ihnen sei der Virus der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Dies ist bei dem Todesfall in Essen wohl nach bisherigen Erkenntnissen nicht gegeben. (mit mg)