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„Eltern gegen Gewalt“ – was wirklich hinter der Initiative steckt

„Eltern gegen Gewalt“ – was wirklich hinter der Initiative steckt

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In Bottrop fand bereits im März eine Demonstration unter dem Titel „Mütter gegen Gewalt statt“. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Fotoservices

Essen. 

Für den 6. Mai hat die Gruppe „Eltern gegen Gewalt“ zu einer Demonstration in Essen-Steele aufgerufen.

Schon in der Vergangenheit demonstrierte die Gruppe in NRW. Da wollten die Initiatoren nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen die Zuwanderungspolitik in Deutschland setzen. Sie bezeichnen sich als „besorgte Eltern“, die Angst vor Übergriffen im öffentlichen Raum hätten.

„Eltern gegen Gewalt“: Wer steckt dahinter?

In einer im Februar gegründeten Gruppe bei Facebook präsentieren sich die „Eltern gegen Gewalt“ als bürgerliche Bewegung. Als Profilbild dient ein Schatten einer vierköpfige Familie Hand in Hand vor einer Deutschland-Flagge.

Bei näherer Betrachtung des Facebook-Profils lassen sich offenkundige Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen nachweisen. So präsentiert etwa eine der Administratorinnen in ihrem Profilbild ein Banner der rechtsextremen Hooligan-Band „Kategorie C“.

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„Es hat im Orga-Team geknallt“

Ausrichtung und Ziele der rechten Gruppe „Eltern gegen Gewalt“ erinnern deutlich an die Initiative „Mütter gegen Gewalt“. Letztere veranstaltete bereits im März eine Demo in der Bottroper Innenstadt. Die wiederum machen gemeinsame Sache mit Pegida NRW.

+++Alle Informationen zu „Mütter gegen Gewalt“ findest du hier+++

Laut der Gründerin der Gruppe, die unter ihrem Pseudonym Mona Maja bekannt geworden ist, hat es jedoch „im Orga-Team“ geknallt. Die Gruppe spaltete sich auf. Es gründeten sich die „Eltern gegen Gewalt“. Darüber berichtete zuerst die .

Ehemaliger AfD-Vorsitzender als Redner

Auch wenn sich die neue Gruppe als betont bürgerlich und parteifern gibt, deuten die angekündigten Redner der Kundgebung auf auf das Gegenteil hin. Einer von ihnen ist Thomas Matzke. Der ehemalige Vorsitzende der AfD im Kreis Rhein-Sieg galt als Bewunderer des Thüringer Landtagsabgeordneten Björn Höcke (AfD).

Matzke selbst ist nach der sogenannten „Sparschweinaffäre“ im Oktober 2017 aus der Partei ausgeschlossen worden. Ihm soll zur Last gelegt werden, bei zwei Parteiveranstaltungen Spendengelder aus einem Sparschwein gestohlen zu haben. Das berichtete der Kölner Stadtanzeiger.

Matzke ist weiterhin Mitglied der „Patriotischen Plattform“. Der Verein von völkisch-nationalistisch ausgerichteten Mitgliedern der AfD wird vom Verfassungsschutz beobachtet.

Serge Menga unterstützt Initiative

Neben Matzke wird unter anderem auch der parteilose Politiker Serge Menga am Sonntag auf der Rednerbühne stehen. Menga wurde durch seine Kritik am Verhalten von Migranten bekannt und trat 2017 bei der Landtagswahl in NRW an.

Wer weiterhin zu den Köpfen der neuen Bewegung gehört, wird die Demonstration am Sonntag zeigen. Auch wer zu den Gästen der Veranstaltung gehört, wollten die „besorgten Eltern“ im Vorfeld nicht verkünden.

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