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Clanstrukturen und Gewalt in der I. Weberstraße? Das sagt die Essener Polizei zu den Vorwürfen

Clanstrukturen und Gewalt in der I. Weberstraße? Das sagt die Essener Polizei zu den Vorwürfen

Weberstraße
Foto: Stefan Arend/ FUNKE Foto Services

Essen. 

Polizei-Razzien. Dicke Autos. Drogendeals auf offener Straße.

Mafiöse Strukturen scheinen in der I. Weberstraße in Essens Nordviertel zum Alltag zu gehören.

Forderungen gegen die libanesischen Clans

Der Immobilien- & Standortgemeinschaft City.Nord (ISG) reicht es nun nach den „jüngsten Ereignisse(n) um die Teestube im Südostviertel und die anschließenden Gewaltakte um die I. Weberstraße“.

In einem öffentlichen Appell prangert die Interessengemeinschaft nicht nur die vorherrschenden libanesischen Clanherrschaften an, sondern fordert auch Staat und Polizei auf, stärker gegen die Parallelgesellschaften auf der I. Weberstraße entgegenzuwirken.

Unter anderem sind die Forderungen: „Verständigung auf einen kontinuierlichen Austausch / eine Kooperation der zuständigen Verwaltungsstellen, der Polizei/ StA und Vertretern der Bürgerschaft“ und „ein optimiertes Präsenzkonzept mit Einrichtung einer Doppelstreife von Polizei und Ordnungsamt“.

Doppelstreife sei schon im Einsatz

Unternimmt die Polizei wirklich zu wenig? Sprecher Christoph Wickhorst dementiert dies: „Parallelgesellschaften werden nicht toleriert und wir gehen dagegen natürlich vor.“ Schon seit Monaten sei die Polizei mit der ISG im Gespräch. „Die Beschwerdeführer haben einen direkten Ansprechpartner.“

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Viele der Forderungen würden konsequent umgesetzt, so wie die Doppelstreife, die durch das gesamte Quartier patroulllere. „Wir führen im gesamten Viertel Kontrollen durch, so wie auch Geschwindigkeitskontrollen“, so Wickhorst.

Weberstraße sei kein „gefährlicher Ort“

Jedoch könne die I. Webestraße nicht wie von der ISG gefordert, zu einem „gefährlichen Ort“ klassifiziert werden, um dort eine Videoüberwachung sowie uneingeschränkte Personenkontrollen durchzuführen: „Wenn man den nach dem Polizeigesetz geht, ist diese Klassifizierung nicht so einfach möglich. Der Strafbestand um und in der I. Weberstraße ist nicht höher als in dem gesamten Nordviertel.“

Insgesamt habe sich die Situation dort nicht verschlechtert. „Aber natürlich ist es ein Quartier, das wir weiter im Visier haben.“ Im Januar ist der nächste Gesprächstermin angesetzt, um mit der ISG über die Durchsetzung von Forderungen wie zum Beispiel der „Einrichtung eines Zebrastreifens“ zu sprechen.

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