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Brutale Gruppenvergewaltigungen in Essen und Gelsenkirchen: Warum warnten die Behörden nicht vor der Bande?

Brutale Gruppenvergewaltigungen in Essen und Gelsenkirchen: Warum warnten die Behörden nicht vor der Bande?

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Brutale Gruppenvergewaltigungen in Essen und Gelsenkirchen: Warum warnten die Behörden nicht vor der Bande?

Brutale Gruppenvergewaltigungen in Essen und Gelsenkirchen: Warum warnten die Behörden nicht vor der Bande?

Brutale Gruppenvergewaltigung von jungen Mädchen

Die Taten sind unfassbar perfide: Mehrfach sollen fünf junge Männer im Alter zwischen 16 und 23 Jahren junge Mädchen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.

  • Fünf junge Männer sollen mehrfach junge Mädchen brutal vergewaltigt haben
  • Nach der ersten Festnahme soll es weitere Taten gegeben haben
  • Warum warnten die Behörden nicht sofort vor der Bande?

Essen. 

+++ UPDATE: Inzwischen gibt es einen neuen Kenntnisstand. Ein Sprecher der Polizei Essen sagte gegenüber unserer Redaktion, dass es bei der Pressekonferenz offenbar ein Missverständnis gegeben habe. Einen Zusammenhang zwischen den Taten im Dezember und Januar habe die Polizei, anders als die Aussagen während der Pressekonferenz vermuten ließen, nicht bereits am 17. Januar herstellen können, sondern erst nach einer Auswertung des Handys des festgenommenen Verdächtigen. Weitere Infos dazu gibt es hier +++

Bereits auf der Pressekonferenz der Polizei und Staatsanwaltschaft Essen zur mehrfachen Gruppenvergewaltigung von Mädchen in Essen und Gelsenkirchen gab es eine hitzige Diskussion.

Mindestens zwei Mädchen (16) sind von einer Gruppe von fünf jungen Männern zwischen 16 und 23 Jahren brutal vergewaltigt worden. Auch eine zusätzliche versuchte Vergewaltigung hat es gegeben, davon geht die Polizei aus.

Polizei vermutet weitere Taten

Es gibt Hinweise, dass es sogar noch mehr Taten gab. Das legen Chatverläufe auf den beschlagnahmten Handys der Festgenommenen nahe.

Die Frage, mit der Polizei und Staatsanwaltschaft auf der Pressekonferenz konfrontiert wurden: Hätten sie weitere Taten verhindern können, wenn sie früher an die Öffentlichkeit gegangen wären?

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Klar ist: Am 17. Januar erfuhr die Polizei durch die Anzeige eines Opfers von einer Vergewaltigung am Vortag und verknüpfte sie aufgrund der Vorgehensweise der Täter schnell mit einer ähnlichen Tat am 29. Dezember 2017 (Details zur perfiden Masche gibt es hier).

Hätte sofort gewarnt werden müssen?

Noch am Abend des 17. Januars konnte ein erster dringend Tatverdächtiger verhaftet werden. Durch die geknüpften Zusammenhänge dürfte den Behörden zu diesem Zeitpunkt also bekannt gewesen sein, dass es sich um eine mehrfach genutzte Masche der Bande handelte.

Obwohl sie von der Verhaftung ihres Komplizen wussten, begingen die anderen vier Täter womöglich nur einen Tag später eine weitere Tat.

„Wir haben mit dieser Frechheit nicht gerechnet, dass es einen Tag nach einer Festnahme zu einer weiteren Tat kommt“, sagt Oberstaatsanwältin Anette Milk.

Hätte diese Tat durch eine Informierung der Öffentlichkeit verhindert werden können?

Milk: „Wir sind aus Gründen des Opferschutzes sehr zurückhaltend mit der Berichterstattung über Sexualdelikte. Auch bei einer vagen Formulierung einer Warnung wären Fragen von der Presse gekommen, die fairerweise hätten beantwortet werden müssen.“

Zwei Wochen später wurden drei weitere mutmaßliche Täter festgenommen. Einer von ihnen (16) ist mangels Fluchtgefahr inzwischen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der fünfte mutmaßliche Täter, Dean Martin L. (18) aus Gelsenkirchen, befindet sich noch auf der Flucht.

Ob es im Zeitraum zwischen den Festnahmen am 17. und 30. Januar weitere Vergewaltigungen gab, ist unklar.

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