Miriam Jansen macht Halderns Hunden die Haare schön. In ihrem Hundesalon „Chic auf 4 Pfoten“ badet, schert und bürstet sie die Vierbeiner des Lindendorfes. Das hat nicht nur ästhetische Gründe, bei verfilztem Fell drohen schlimme Hautkrankheiten.
Haldern.
Tessi würde kichern, wenn sie könnte. Kann sie aber nicht, denn Tessi ist ein Hund. Ein kitzeliger zwar, aber ein Hund. Deshalb lacht sie nicht, sondern zieht ihr Pfötchen zaghaft weg, wenn Miriam Jansen mit der Schere kommt. Das macht die 40-Jährige regelmäßig, alle zwei bis drei Monate stutzt sie der Hunde-Dame das Fell. Warum sie das tut? Miriam Jansen macht Halderns Hunden die Haare schön – in ihrem Hundesalon „Chic auf 4 Pfoten“.
Seit knapp zwei Jahren betreibt Miriam Jansen ihren Salon am Eichenweg. Sie bürstet, schert und schneidet, wuschelt den Vierbeinern durchs Fell. Und das nicht nur aus ästhetischen Gründen: Viele Züchtungen haben ein sehr pflegeintensives Fell. Tessi etwa würde die Matte bis zum Boden wachsen, wenn man die Haare nicht kürzt. Dreck und Feuchtigkeit würden sich sammeln, bei nicht ausreichender Pflege könnte das Fell verfilzen. Und dann drohen Krankheiten wie die sogenannten Hotspots: eitrige Stellen auf der Haut, die vom Tierarzt behandelt werden müssen.
Rote Strähnchen für den Pudel?
Und was ist mit roten Strähnchen für den Pudel? „Nein, das mach’ ich nicht“, sagt Miriam Jansen und lacht herzlich. Eine Anfrage hatte sie schon: „Da wollte jemand seinem Hund einen Fellstreifen auf dem Kopf pink färben“, erinnert sie sich. „Ich habe abgelehnt“, sagt sie entschieden, aber weiter lachend.
Früher hat Miriam Jansen als Arzthelferin gearbeitet. Als sie jedoch zwei Mal selbst sehr schwer erkrankt ist, konnte und wollte sie in dem Beruf nicht mehr arbeiten. Eine Freundin hat sie dann auf die Idee mit dem Hundesalon gebracht. In einem Salon in Ratingen hat sie sich daraufhin ein halbes Jahr lang ausbilden lassen, anschließend ihren heimischen Keller ausgebaut. Allein für das Material – etwa spezielle Scheren für feines Hundehaar, Schermaschinen, Bürsten, einen Spezial-Fön – „muss man mit 3000 bis 5000 Euro rechnen“, sagt Miriam Jansen.
Ein süßer Mix mit kompliziertem Fell
Eine Ausbildung ist in Deutschland übrigens nicht Pflicht, „hier kann sich jeder eine Schermaschine kaufen und einen Salon eröffnen“, sagt Jansen. „Für mich war aber klar, dass ich das ohne Ausbildung nicht mache.“
Ganz so einfach wie man sich das Hunde frisieren vorstellt, ist es nämlich nicht. Tessi zum Beispiel, dieser süße Mix aus Yorkshire- und Westhighland-Terrier hat ein sehr kompliziertes Fell. Wenn man da nicht aufpasst, sieht Tessi aus, als sei sie unter den Rasenmäher geraten. Aber Miriam Jansen passt auf. Und ist gründlich: Während Tessi schon gähnt, legt Jansen noch einmal die Schere an. Die Pausbäckchen sind noch ein bisschen zu buschig.
Egal, ob Dackel oder Rottweiler, Miriam Jansen frisiert jeden Hund. Die Preise dafür variieren, je nach Größe des Hundes – und Gehorsam. Wenn’s bei einem Zappelbello mal zwei Stunden dauert statt einer, wird’s dementsprechend teurer. Die Preise liegen zwischen 20 und 60 Euro (ohne baden).
Kontakt: „Chic auf 4 Pfoten“, Eichenweg 3a, Tel.: 02850/58 53 oder 0151/57 70 53 18.