Anholt.
Wenn Jörg Mäteling nach seinem schönsten Erlebnis auf Ameland gefragt wird, hält er kurz inne. Nicht dass er lange in seinen Erinnerungen kramen müsste. Ganz im Gegenteil. Es waren einfach zu viele. „Da gibt es unheimliche viele schöne Sachen“, sagt der Anholter, eh es aus ihm heraussprudelt. „Das Lagerfeuer am Strand ist immer ein Höhepunkt. Oder die Lagerrallye. Oder der Besuch des Leuchtturms. Oder die Wattwanderung. Oder das Betreuer-Such-Spiel.“
Unterkunft in Buren
Jörg Mäteling bricht die Aufzählung irgendwann ab. Es ist deutlich, dass der 23-Jährige gerne an die holländische Insel in der Nordsee denkt, die er zunächst als Kind bei den Ferienfreizeiten mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius kennen gelernt hat. Mittlerweile kümmert sich der Student mit Dunja Daniels um die Organisation der Fahrten.
Im nächsten Jahr wird die Reise vom 4. bis 18. August stattfinden. Das Angebot gilt für Kinder von acht bis 13 Jahren. „Alle Kinder in dem genannten Alter können mitfahren“, betont Mäteling. Es gebe keine Konfessionsgrenzen. Und auch Nicht-Anholter seien selbstverständlich gerne gesehen.
Es geht auf De Uuthof in Buren. Die Unterbringung ist einen Fußmarsch von rund 15 Minuten vom Strand entfernt. Die Fahrt mit Unterkunft und Vollverpflegung kostet 300 Euro. Wobei in dieser Summe auch noch 20 Euro Taschengeld für die Kinder enthalten sind. Zurzeit liegen 35 Anmeldungen vor, die auch nötig sind, damit die Fahrt kostendeckend stattfinden kann. Die maximale Anzahl an Mitreisenden ist auf 60 Teilnehmer begrenzt.
Wer seinen Platz in acht Monaten gesichert hat, kommt zudem in den Genuss der Jubiläumsfahrt. Das Anholter Ferienlager auf Ameland feiert dann seinen 20. Geburtstag. Eigentlich reicht die Historie sogar noch ein wenig weiter zurück.
Suche zunächst erfolglos
Im Sommer 1989 fuhr Josef Peters, zu der Zeit Pastoralreferent in St. Pankratius, mit Jugendlichen mit dem Fahrrad durch Holland Richtung Ameland. Kochgeschirr, Zelt, Bekleidung und alles weitere Lebensnotwendige war auf den Gepäckträgern verstaut und wurde auf der einwöchigen Radtour transportiert. Im Sommer 1993 wurde die Fahrt wiederholt. Auf Ameland lernten die Jugendlichen schnell nette Leute kennen. Die Anholter Gruppe traf auf das Ehepaar Heinz und Anni Hetkamp, die mit Kindern des Caritasverbandes Bocholt seit Jahren im Küchenteam arbeiteten.
Der damalige Pfarrer Friedel Gemke und Josef Peters machten sich im Oktober 1993 abermals auf den Weg, um auf der Insel ein passendes Haus für ein Ferienlager zu finden. Die Suche endete zunächst erfolglos, ehe der Zufall half. Ein Pastoralreferent aus Uedem vermittelte eine Unterkunft. Das war der endgültige Startschuss für Ferien auf Ameland.