Das Kartellamt muss der Übernahme noch zustimmen. Am Mittwoch führen Betriebsrat und Geschäftsführung die Verhandlungen über Produktionsstandort Haldern fort.
Haldern/Werth.
Anfang Februar dieses Jahres hatte es noch schlechte Nachrichten von Novoferm gegeben mit der Ankündigung, die Produktion von Sicherheitstüren am Standort Haldern möglicherweise schließen zu wollen. Jetzt gibt es überraschend gute Neuigkeiten. Novoferm, einer der großen Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und Antrieben, übernimmt das niederländische Unternehmen Alpha Deuren International B.V. und damit einen der namhaften Sektionaltor-Hersteller Europas.
Entscheidung wird im Juni erwartet
Alpha Deuren hat seinen Sitz in Didam nahe Arnheim und zählt 150 Mitarbeiter. „Durch diese Übernahme bauen wir unser Leistungsportfolio konsequent aus und schärfen nachhaltig unser Profil im internationalen Wettbewerb“, so Rainer Schackmann, Chief Executive Officer (CEO) der Novoferm Gruppe, zu der Bedeutung der Übernahme. Eine wichtige Hürde gilt es allerdings noch zu nehmen: Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Schackmann rechnet mit einer Entscheidung in vier bis sechs Wochen. „Die dazu nötigen Angaben werden in den nächsten Tagen an die Behörde gehen“, teilte er auf Nachfrage mit.
„Alpha Deuren passt sowohl operativ als auch strategisch perfekt zu Novoferm. Beide Unternehmen teilen die gleiche Unternehmensphilosophie von Innovationsstärke, kompromissloser Qualität und Zuverlässigkeit. Zudem eröffnet diese strategische Weichenstellung uns zahlreiche Synergieeffekte, insbesondere im Bereich der Industrietore“, so Schackmann weiter. Solche fertigt die Novoferm-Gruppe bereits in zwei niederländischen Werken – und zwar in Waardenburg und Roermond.
Die Fertigung bei Alpha Deuten ist hoch automatisiert, sehr effizient und ideal auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Alpha Deuren ist besonders in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden präsent und verteilt ausschließlich über den Fachhandel. Zur Produktpalette des Unternehmens gehören neben ISO- und Alu-Sektionaltoren für Industriebauten auch Garagentore für den Wohnungsbau. Erik Scheepers, Gründer und CEO von Alpha Deuren, sieht im Zusammenschluss der beiden Unternehmen einen wichtigen Entwicklungsschritt für Alpha Deuren: „Ich bin über das Zusammengehen mit Novoferm als starkem Partner sehr glücklich. Hier weiß ich unser Unternehmen in guten Händen. Ich bin sicher, dass wir auf diese Weise in Zukunft noch erfolgreicher sein werden.“ Unterzeichnet wurde die Vereinbarung zur Übernahme am Mittwoch vergangener Woche.
Ob es in Haldern mit der Produktion von Sicherheitstüren weitergeht, ist derzeit noch offen. In dieser Woche hat der Betriebsrat ein erneutes Gespräch mit der Geschäftsführung. „Es folgen wöchentlich weitere Gesprächstermine bislang bis zum 24. Juni“, teilte Betriebsratsvorsitzender Klaus Stamm mit. Ziel des Betriebsrates ist, den Standort Haldern und so viele Mitarbeiter wie möglich zu halten. Wie bekannt, sind dort 42 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt. Für den Fall der Schließung des hiesigen Produktionsstandorts schließt Stamm einen Wechsel Halderner Mitarbeiter nach Didam aus. „Hier werden Türen gemacht, dort Tore, das sind ganz andere Arbeitsbereiche“, erklärte er. „In der Tat hat die jetzige Übernahme keine Auswirkungen auf den Standort Haldern, weder auf die Produktion noch auf die Verwaltung“, bestätigte Rainer Schackmann.
Die Firma Novoferm hat sich 1955 in Rees gegründet. Heute produziert das Unternehmen an verschiedenen Standorten in Westeuropa und Asien.
Die Novoferm-Gruppe ist einer der großen europäischen Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und beschäftigt über 2000 Mitarbeiter.