Rees.
Was, wenn es das Jugendhaus Millingen (JiM) nicht mehr gibt? Dann fällt erstens die anerkannte gute Betreuung der Jugend in Millingen weg. Und zweitens wäre das alte Pastorat, in dem das JiM seinen Sitz hat, wohl nicht mehr zu halten. „Das kann nicht im Sinne des Heimatvereins und der Millinger Bürger sein“, gab Franz-Josef te Baay, Vorsitzender des Trägervereins Offenen Kinder- und Jugendarbeit Millingen, zu bedenken.
Daher denkt der Verein, der sich über einen Zuschuss vom Kreisjugendamt, Mitgliedsbeiträge, Spenden und einer Beteiligung beider christlichen Kirchen in Millingen finanziert, erneut darüber die nach, die Werbetrommel zu rühren, um Mitglieder zu generieren. Denn zum Jahresende kommenden Jahres, so viel steht schon jetzt fest, wird es finanziell wieder eng. Sehr eng.
Stadt ging in Vorleistung
Das war auch 2014 schon mal so. Die Stadt Rees war damals in Vorleistung getreten, um die Leiterstelle zu finanzieren. „Durch Spenden konnten wir das Geld hereinholen“, so Geschäftsführer Heinz Lukkezen. Sinnvoll sei es sicher nicht, die Geldgeber Ende des kommenden Jahr erneut anzusprechen, fuhr er fort.
Fürs nächste Geschäftsjahr wird das Geld vermutlich so gerade reichen. Aber: Projekte, die über die bloße Betreuung hinausgehen, sind dabei nicht „drin“. „Sehr schade“, bedauert Lukkezen. Denn diese Projekte, die der Bildung und Förderung der Jugend dienen, würde der Landschaftsverband Rheinland Köln zu 80 Prozent finanzieren, der Trägerverein müsste nur 20 Prozent dazu tun. „Aber nicht mal das können wir aufbringen“, bedauert Heinz Lukkezen.
Irritiert zeigte sich der Vorstand bei der Jahreshauptversammlung darüber, wie wenig Interesse die Eltern am JiM zeigen. Es sei weder bei den Eltern, noch bei weiten Teilen der Politik angekommen, welch gute Arbeit hier im JiM durch Leiterin Vesila Sürücü und ihr Team geleistet werde, zeigte sich der Vorstand unisono enttäuscht. Nur: Es mangelt noch an Ideen, wie man das in die Köpfe transportieren kann.
Daneben gibt es noch andere Sorgen. Der Vorstand möchte sich ein bisschen verjüngen, es fehlt aber an Bereitschaft. Bis jetzt ist der Stab klein, der managt, anpackt, Klinken putzt.
Als ein Beispiel sei Christoph Teloh erwähnt, der sich um Anstrich der Haustüren, Installation von Rauchmeldern, Anbringen eines Strahler über der Haustür und Ausbringen des Rindenmulchs im Garten gekümmert hat. „Wenn wir nicht mehr anpacken, wird der Dorfeingang im kürzester Zeit kein gutes Entree bleiben“, mahnte Teloh eindringlich.