Millingen.
Die Vorbereitungen für den Jubiläumskarneval laufen auf Hochtouren. MCV-Sitzungspräsident Ludger Jordan hat das Konzept für eine Festschrift stehen und erinnert an nette Anekdoten.
„Es war vor 50 Jahren, noch jung und unerfahren, da haben wir’s probiert, ‘ne Sitzung durchgeführt.“ So lautet die erste Strophe des MCV-Vereinslieds. Im Jahre 1965 beschlossen die Millinger Ernst Beyer (†), Heinz Drost (†), Herbert Köpp, Josef Obbing und Hans-Bernd Rücker aus einer Bierlaune heraus, eine eigene Karnevalssitzung ins Leben zu rufen.
Zunächst ohne Satzung und Vereinskapital stellten sie die erste Karnevalssitzung auf die Beine. Aufgrund fehlender Finanzen mussten die Gründungsmitglieder zuerst selbst für die Kosten haften. Jeder von ihnen musste damals 100 Mark für den Fall hinterlegen, dass die Sitzungskosten nicht durch Einnahmen gedeckt werden.
Doch der Zuspruch blieb nicht aus. Als es noch keinen Kartenvorverkauf gab, bildeten sich abends lange Schlangen vor dem Saal. Bald gab es zwei Sitzungen, da der Saal zu klein für den Ansturm war. Sogar die Einführung des Kartenvorverkaufs wurde zum Highlight. Bereits mitten in der Nacht standen die Fans bei Glühwein Schlange, um sich eine Karte zu sichern.
Die ersten 43 Jahre war der MCV im Saal Hartmann beheimatet. Seit 2009 wird im Saal Jonkhans an der Bruchstraße 69 gefeiert. Ludger Jordan war von 1980 bis 1996 Sitzungspräsident, ihm folgten Günter Klug und Karsten Kremer. Seit 2011 führt Ludger Jordan wieder den Elferrat an. „Dank der guten Mischung aus immer noch aktiven Gründungsmitgliedern, unseren Alten und Mittelalten und dem närrischen Jungvolk präsentieren wir ein tolles Programm“, so Jordan. Gern erinnert er sich an Highlights der Vergangenheit. „So gibt es eine Freundschaft zum Suderwicker Karnevalsverein. In einem Jahr erhielt unser Elferrat von ihnen statt Orden Mettwürste.“
Beim Gegenbesuch brachten die Millinger ein lebendes Schwein mit. „Das sollt ihr anfüttern, damit ihr im kommenden Jahr mehr als nur eine Mettwurst mitbringt“, hatte der MCV damals verkündet.
Als damals das Lied „Es steht ein Pferd vor der Tür“ aktuell war und das Männerballett damit das Programm beendete, war das Publikum nicht zu bremsen und sang den Refrain endlos weiter. Das traditionelle MCV-Schlusslied ging gänzlich unter.