Ihre Eltern haben über Jahrzehnte die Reeser medizinisch versorgt. Jetzt praktizieren Ricarda Beckmann und Dr. Michal El-Nounou gemeinsam mit Dr. Sarah Bremer.
Rees.
Dr. med. Michal El-Nounou ist für die Patienten ein vertrauter Ansprechpartner. Seit 2008 arbeitet er in der Praxis seiner Eltern, zuerst als angestellter Arzt, seit 2010 als Partner. Mit dem Ausscheiden von Rita und Dr. Fayez El-Nounou ist nun eine neue Generation von Medizinern in der Praxis an der Florastraße angetreten. Michal El-Nounou, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, hat für die Praxis die Fachärztinnen für Allgemeinmedizin, Ricarda Beckmann und Dr. med. Sarah Bremer, gewinnen können. Sie sind jetzt die „DoctoRe(e)s“, eine Wortschöpfung, die sich Michal El-Nounou für seine Praxis schützen ließ.
Aus Arztfamilie
Wie Dr. El-Nounou ist auch Ricarda Beckmann in einer bekannten Reeser Arztfamilie groß geworden. Ihr Vater praktizierte als Hausarzt, ihre Mutter stand ihm als Kinderärztin in der Praxis an der Rünkelstraße zur Seite. Ricarda Beckmann studierte in Bochum und Bonn und praktizierte 13 Jahre als Hausärztin in Kleve-Rindern. Doch als die Mutter von vier Kindern (19, 16, 15 und 7 Jahre alt), die mit ihrer Familie in Haldern wohnt, gefragt wurde, ob sie nicht die Nachfolge in der El-Nounou-Praxis antreten wolle, lockte das ortsnahe Angebot. „Ich habe es nicht bereut“, sagt die 46-Jährige, die offiziell seit 1. Januar Partnerin in der Berufsausübungsgemeinschaft (neu für Gemeinschaftspraxis) ist. Spezialisiert hat sich die Ärztin neben Allgemeinmedizin auf Schlafmedizin, Naturheilkunde, Akupunktur und Ernährungsmedizin. Viele ehemalige Schulfreunde, Kollegen aus dem Sportverein, Verwandte oder Bekannte hat die Reeserin in der Praxis bereits wiedergetroffen.
Dr. El-Nounou, Vater von zwei Kindern im Alter von vier und fünf Jahren, lernte über seine Kinder die Kollegin Sarah Bremer kennen.
Dr. Bremer stammt aus Vreden, hat in Göttingen studiert und promoviert und acht Jahre in der Inneren im evangelischen Krankenhaus in Wesel gearbeitet, bevor sie als Ärztin zwei Jahre in der Praxis Balaom tätig wurde. „Ich habe einen Niederländer geheiratet, der jenseits der Grenze arbeitet, daher sind wir in die Nähe der A 3 gezogen.“ Die 38-Jährige hat einen siebenjährigen Sohn, eine vierjährige und eine zehn Monate alte Tochter. Daher hält sie sich einige Nachmittage in der Woche für ihre Kinder frei. Ausgebildet ist sie zudem als Rettungsärztin.
Zweite Meinung einholen
Die Patienten können sich wünschen, von wem sie behandelt werden möchten. Wenn es sich ermöglichen lässt! Jeder Arzt hat sein eigenes Behandlungszimmer. „Oft ist es so, dass die Patienten möglichst schnell drankommen wollen. Und da spielt es keine Rolle, wer gerade frei ist“, hat Ricarda Beckmann beobachtet.
Gerade unter den jungen Leuten hat sich schnell herumgesprochen, dass jetzt ein junges Ärzteteam angetreten ist. „Die Patienten kommen jetzt vermehrt aus Kalkar, Isselburg und Mehrhoog“, hat Dr. El-Nounou festgestellt, der neuerdings Palliativmedizin in sein Leistungsspektrum aufgenommen hat.
Das Angenehme der Praxisgemeinschaft ist, dass sich die Ärzte untereinander austauschen und Diagnosen diskutieren können. „Wir können uns immer eine zweite Meinung einholen“, freut Ricarda Beckmann.
Die Praxis ist auch kommunikationstechnisch gut aufgestellt. Neben der Internetpräsentation kann man per Email Rezepte oder Dauerüberweisungen anfordern. Auch Rezeptwünsche via Anrufbeantworter sind möglich.
Das Personal ist der Praxis treu geblieben und da das Verwaltungsaufkommen nicht weniger wird, ist eine Aufstockung durchaus möglich. Den Damen an der Rezeption wurde in diesen Tage eine Frage ganz besonders oft gestellt: „Was passiert denn auf dem Grundstück neben der Praxis, im Raadts Wäldchen?“ Auf diese Frage wissen auch die Doctores keine Antwort.