Carl Phillipp Fürst zu Salm-Salm stiftet anlässlich seines 80. Geburtstags der Anholter Gemeinde St. Pankratius ein neues Kreuz. Das alte wurde 2011 geraubt.
Anholt.
Er ist wieder vollständig, der Hochaltar in der St.Pankratius-Kirche in Anholt. Im Mai 2011 waren Diebe am Werk gewesen und hatten aus einer Nische am neoromanischen Hochaltar, der 1905 von dem damaligen Fürsten Leopold zum Salm-Salm gestiftet worden war, ein wertvolles Kreuz entwendet. Bis heute ist es nicht wieder aufgetaucht. Seitdem sah der Hochaltar ein wenig nackt aus. Anlässlich seinen 80. Geburtstages im Mai 2013 hat sich dann Fürst Carl Philipp zu Salm-Salm entschieden, für den Hochaltar in der St. Pankratius-Kirche ein neues Kreuz zu stiften. Schließlich ist der Fürst vor mehr als 80 Jahren in dieser Kirche getauft worden, hat als Messdiener am Altar gedient, seine Erstkommunion gefeiert und wurde auch in der St.Pankratius-Kirche von Clemens August Graf von Galen, der 1933 zum Bischof von Münster ernannt wurde, gefirmt.
„Geheiratet habe ich jedoch nicht in Anholt“, erklärt der Fürst, „es war damals nämlich üblich, im Heimatort der Braut zu heiraten – und meine erste Frau kam aus München.“
Die Dunkelheit erhellen
Nach vielen Jahren, die der Fürst außerhalb von Anholt wohnte, kam er im Jahr 2000 wieder in seinen Geburtsort zurück und hat zu seinem 80. Geburtstag mit seinen Gästen in der Anholter Kirche einen Dankgottesdienst gefeiert. Und aus Dankbarkeit und wegen der Tradition hat er jetzt der Kirche in Anholt zu einem neuen Schatz verholfen.
Pastor Klaus Winkel hatte Kontakt zu dem Goldschmied Wilhelm Polders aus Kevelaer, einem der besten Goldschmiede für sakrale Kunst am Niederrhein. Im Sommer 2013 fanden erste Gespräche statt und es war schnell klar, dass man keine Kopie des gestohlenen Kreuzes haben wollte. Es wurde ein Werk mit einer zeitgemäßen Gestaltung, welches den Gläubigen das Geheimnis des Kreuzes näher bringen soll. Am Samstag nun, während der Heiligen Messe, konnte das fertige Kreuz den Gläubigen übergeben werden.
Ein neoromanischer Korpus – aus Silber getrieben, hergestellt aus vielen Einzelstücken und mit vielen Drahtlötungen versehen und vergoldet. Das Kreuz selber wurde aus schwarzem Holz gefertigt und mit Silber belegt. Nicht der leidende Christus schaut auf die Gläubigen herab, sondern Christus, der König der Herzen. Und er vermittelt dem Betrachter des Altares die Botschaft „Jesus Christus herrscht über das Dunkel des Kreuzes und des Todes. Ihn kann ich im Gebet bitten, meine eigene Dunkelheit zu erhellen“.
Das neue Kreuz am Hochaltar ist weithin sichtbar und somit ein Mittelpunkt für jeden Betrachter. Es fügt sich gut und harmonisch in das Alte ein und ist dennoch selbstständig. „Für mich ist es wichtig, dass die Gemeinde das Kreuz wahrnimmt“, wünschte sich Pastor Klaus Winkel.
Dieses Mal mit Diebstahlsicherung
Und auch die Gläubigen, die schon einmal vor der Heiligen Messe einen Blick auf das neue Kreuz werfen wollten, waren begeistert. „Es passt hervorragend in die Nische“, waren sich Maria Teixeira und Thea Reiche einig, „wenn man reinkommt, fällt es sofort auf und es hat ein Strahlen.“ Gertrud Bergerfurth hatte nur ein Wort: „Großartig.“
Für den Fall, dass das Kreuz wieder Begehrlichkeiten bei Dieben weckt, ist es dieses Mal mit einer Diebstahlsicherheit versehen. Außerdem wird seit dem Diebstahl vor einigen Jahren die Kirche videoüberwacht.